Savaria – A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 36. – (2013) (Szombathely, 2013)
RÉGÉSZET - Marcella NAGY: DER SÜDLICHSTE FUNDORT DER GÁTA-WIESELBURG-KULTUR IN ZSENNYE-KAVICSBÁNYA/SCHOTTERGRUBE, KOMITAT VAS, WESTUNGARN
sava Ria a Vas Megyei Múzeumok Értesítője 36 (2013) 75-173 Oer südlichste Fundort der Gáta-Wieselburg-Kultur in Zsennye-Kavicsbánya/Schottergrube, Komitat Vas, Westungarn Untersuchung ein Mann bestattet, sein Körper jedoch O-W orientiert. Hinsichtlich der Lage der Körperseite der Verstorbenen (linke Seite: Grab 14, 16, 19, 21) konnte keine geschlechtsspezifische Regelmäßigkeit beobachtet werden. Dabei könnte auch die schlechte Erhaltung der Knochen eine Rolle spielen. Die vier linksseitig bestatteten Individuen waren wahrscheinlich Männer, zwei von ihnen (Grab 16 und 21) konnten anthropologisch gesichert bestimmt werden. Eine interessante, vielleicht sogar gewagte Beobachtung konnten wir bei der Orientierung des Grabes 16 in der Gräberfeldmitte machen, es war exakt W-0 orientiert. Die südliche Gräbergruppe orientierte sich leicht nach Norden und die nördliche Gräbergruppe nach Süden. Es könnte sein, dass diese Gräber zum mittleren Grab Bezug nehmen. Die Grabgruben sind stets rechteckig, manchmal mit abgerundeten Ecken. Ihre Seitenwände sind fast senkrecht und ihre Tiefe beträgt 5-100 cm. Eine nähere Betrachtung der Bestattungsformen in der späteren Phase der Frühbronzezeit und in der Mittelbronzezeit, ist hilfreich, um den Beisetzungsritus der Gáta-Wieselburg-Kultur besser zu verstehen. In der Schnurkeramischen Kultur war die Körperbestattung üblich. Meistens wurden die Verstorbenen auf eine Seite gelegt und Knie und Ellbogen abgewinkelt. Die Orientierung war vorwiegend W-0 bzw. SW-NO (wie z. B. Steingrub, Weichering, Oberau). 7 7 Die Personen wurden geschlechtsspezifisch unterschiedlich in die Grabgrube gelegt. Männliche Individuen wurden auf der rechten Seite mit Blick nach Westen, die weiblichen Individuen auf der linken Seite mit Blick nach Osten bestattet. Die Grabgruben waren rechteckig bzw. an den Ecken abgerundet. Es gab keine Spuren von Holzsärgen oder Holzeinbauten, jedoch fanden sich Hinweise auf Steineinbauten und auf Grabhügel. 7 8 In der westslowakischen Chtopice-Veselé-Kultur der Schnurkeramik Kultur wurde ebenfalls Körperbestattung in O-W orientierten Grabgruben praktiziertet. Die. Die Männer lagen auf der rechten Seite, die Frauen auf der linken Seite. 7 9 Sarg- oder Steinkonstruktionen gab es nicht. Auf diese Kultur folgte die Nitra-Kultur; der Übergang kann auf der Fundstelle von Branc" sehr gut verfolgt werden. Die übliche Orientierung ist hier O-W und in den rechteckigen Grabgruben mit abgerundeten Ecken konnten Reste von Holzsärgen festgestellt werden. 8 0 Die südslowakische mittelbronzezeitliche Hurbanovo-Gruppe 81 gehörte zur Aunjetitz-Kultur. Gräber der Hurbanovo-Gruppe weisen ebenfalls die charakteristische Körperbestattung auf, wobei den Verstorbenen die Beine angewinkelt wurden. Die Männer lagen meist auf der rechten Seite, die Frauen auf der linken Seite. Allgemein ist aber kein strenger Grabbrauch feststellbar, Abweichungen kommen vor. Die Orientierung der Gräber ist offensichtlich nicht wichtig gewesen, es gibt auch W-0 und N-S orientierte Grabgruben. 8 2 In den Gräberfeldern der Glockenbecherkultur wird sowohl Körper- als auch Brandbestattung gleichzeitig ausgeübt. Die Verstorbenen werden weiterhin in Hockerstellung bestattet, aber statt W-0 nun N-S orientiert. 83 Männliche Individuen werden mit dem Blick nach Norden und weibliche Individuen mit dem Blick nach Süden beigesetzt. Die Form der Grabgrube hängt vom Bestattungsritus ab; sie war entweder rechteckig oder oval (fast rund). Die Bestattung waren manchmal durch Grabräuber gestört, deren Spuren dokumentiert werden konnten. 84 Die Ragelsdorf-Oggau-Gruppe ist noch stark dem Glockenbechermilieu verpflichtet. Ihre Gräberfelder kennen wir kaum, aber die Verstorbenen wurden vermutlich in Hockerstellung, fast immer N-S orientiert, begraben. 85 Im Grab 4 in Oberbierbaum wurden Reste eines Holzsarges gefunden, 8 6 im Gräberfeld von Jois konnte sogar eine Steinpackung als Grabeinbau festgestellt werden. 87 Ein Hügelgrab ist aus Kirchlach in Bayern bekannt. 8 8 77 HEYD 2000. Ookumentations- und Tafelband 167, Tafel 19 78 PI. P zemy I MACHNIK 1977. 19, Abb. 4, Tauberbischofsheim-Kirchberg Grab 1; HEYD 2000. Dokumentations- und Tafelband 176, Tafel 26 79 MACHNIK 1977. 29-49, HICKE 1987. 184, Ludanice BÁTORA 1999. 64-65 80 VLADÁR 1973., PRIMAS 1977. 27, 28, VLAOÁR - ROMSAUER 1999. 127 81 In der Forschung wird die Hurbanovo-Gruppe nicht mehr als eine eigene Kultur angesehen. In dieser Arbeit wird sie als Hurbanovo-Gruppe der Aunjetitz-Kultur bezeichnet. 82 Z. B. Patince CHROPOVSKY - D U SEK - POLLA 1960. 185-191, NOVOTNÁ - NOVOTNY 1984. 315-322, Baj , Nesvady, Nővé Zámky FURMÁNEK - VELIACIK - VLADÁR 1999. 39-40 83 Z. B. HEYD 2000. Dokumentations- und Tafelband 236, Tafel 83 84 P RIMAS 1977. 8-9 85 O-W, z. B. Wipfing, Scharlinz HICKE 1987. 183 86 NEUGEBAUER 1994 a. 46, Abb. 18/6 87 H ICKE 1987. 183 88 P RIMAS 1977. 50 91