Savaria – A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 34./1 – (2011) (Szombathely, 2011)
TÖRTÉNETTUDOMÁNY - Orsolya Hanusz: Kinder des „Theater-kronos"
Orsolya HANUSZ Abb. 3. Spielansuchen Josef Bannholzers aus dem Jahr 1837 (Filialarchiv Kőszeg des Komitatsarchives Vas. Prot. adn. pol., 1837, Nr. 676.) (Foto: Sándor Horváth) 3. kép. Josef Bannholzer játékengedély-kérelme 1837-ből (Vas Megyei Levéltár Kőszegi Fióklevétára. Prot. adn. pol., 1837, Nr. 676.) das Finanzielle zuständig, sie pachtete das Theater, aber ihr Name scheint auf keinem Theaterzettel in Tyrnau auf. Dem Schauspieldirektor Mangold oblagen die Aufgaben der künstlerischen Leitung dieser 63 Mitglieder zählenden Gesellschaft ( CESNAKOVÁ-MICHALCOVÁ 1997. 115f). Die Geschichte der Theatergesellschaft Anna Bannholzers und Mangolds fand in Győr (Raab) ein jähes Ende: im Juli 1831 brach die Cholera aus und das Theater musste geschlossen werden ( LÁM 1928. 30). Ob deshalb oder aus anderen Gründen, jedenfalls verbrachten sie die nächste Saison nicht mehr wie geplant in Győr (Raab), sondern kehrten nach Tyrnau zurück, um dort das neue Theater zu eröffnen ( LÁM 1938. 79f.). Die jährlich herausgegebenen Taschenbücher der Theatertruppe geben ihre Spielpläne in Tyrnau zwischen 1831-34 wieder (HANKISS-BERCZELINÉ 1961.). DIE SCHAUSPIELERISCHE LAUFBAHN JOSEPH BANNHOLZERS Die Jahre vor 1836 Aus Olmütz stammt die erste Erwähnung Josef Bannholzers als Theaterdirektor. Von einer Aufführung am 18. Mai 1815 unter seiner Direktion berichtet ein Theaterzettel: 1 7 ein patriotisches Singspiel von Emmanuel Schickaneder, Der Tyroler-Wastel (Musik von Haibel), wurde dort zum dritten Mal gegeben. Als Besonderheit könnte hervorgehoben werden, dass in dieser Gesellschaft auch der spätere, gefeierte Burgtheaterschauspieler Friedrich Wilhelmi, der seine Schauspielerkarriere zwei Jahre zuvor in Prag antrat (WURZBACH 1885. Bd. 56. 177), engagiert war. Hinweise auf die weitere schauspielerische Tätigkeit und Engagements von Josef Bannholzer stammen zuvörderst aus seinen Spielansuchen in Kőszeg (Güns). Die Befriedigung der Bedürfnisse des hiesigen Publikums erhoffte er laut des Antrags vom 11. Oktober 1836 1 8 auch durch sein „schon in vielen öffentlichen Blättern gepriesene[s], und anerkannte[s] Schauspieler Talent" erringen zu können. Als er beim Stadtmagistrat in Kőszeg (Güns) zum zweiten Mal um Spielerlaubnis ansuchte und sich offensichtlich einer geringeren Aufnahmebereitschaft als im Jahr zuvor gegenübersah, fühlte er sich gezwungen, seine Bittschrift vom 9. Juni 1837 mit den vermeintlich eindrucksvolleren Titeln zu unterschreiben: „Mitglied durch 3 Jahre in Pesth, Geschäftsführer und Regisseur des k.k. Städtischen Theaters zu Lemberg durch 5 volle Jahre". 1 9 (Abb. 3.). Ein Herr Bannholzer (Vornamen sind in den Theatertaschenbüchern dieser Epoche nur selten angegeben) war in der Tat Mitglied des Deutschen Theaters in Pest 1830-31 und 1840-41 (BELITSKASCHOLZ-SOMORJAI 1995. Bd. II. 1153). Die Wiener Theaterzeitung liefert von dem ersten Pester Gastspiel 17 Theaterzettel österreichischer und ausländischer Bühnen, Bd. 3. (Wiener Stadt- und Landesbibliothek, Sign C 79508). 18 FAK KAV. Prot. adn. pol., 1836, Nr. 1264. 19 FAK KAV. Prot. adn. pol., 1837, Nr. 676. 306