Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 31/2. (2007) (Szombathely, 2008)

FELD István: A motték kérdése Magyarországon

ogischen Untersuchung der Befestigung von Sajónémeti (Abb. 9-10) ist noch nicht aus­zuschließen, dass der mittlere Hügel von den um Mitte des 15. Jahrhunderts aus Böhmen eingedrungenen hussitischen Kriegern errichtet wurde. Unter den auch schon archäologisch erforschten Burgen kennen wir auch solche — Nógrádsáp-Tatárka (Abb. 11.1), Nógrádmarcal-Kerekdomb (Abb. 11.2) — wo ihre Ausgräber nichts von ihrem später vorausgesetzten Mottecharakter wußten. Sie wurden meist auf das 13. Jh. datiert, so wie die ähnlich kleine Burg Szada-Vdrdomb bei Buda­pest (Abb. 12—13), wo eindeutige Beweise für eine künstliche Erhöhung auch nicht gesammelt werden konnten. Das aus dem Graben stammende Material konnte aber auch fur den Bau eines Außenwalles verwendet werden, wie im Falle von Nyírkarász (Abb. 14), einer Burganlage des 13—14. Jhs. Die einzige ungarische Anlage, wo eine ein­deutige, ursprünglich wenigstens 2 Meter dicke künstliche innere Erdauf chüttung beobachtet wurde, liegt in Südwestungarn, in Hanglage, am Südrand des abgekomme­nen mittelalterlichen Dorfes Szentmihäly, bei dem heutigen Bánokszentgyörgy. (Abb. 15—16). Es handelt sich um zwei ovale Erdhügel mit einem gemeinsamen Außengraben. Den spärlichen Funden nach sollte der Bau noch vor Mitte des 14. Jahrhundert errichtet werden und es war auch im Spätmittelalter im Gebrauch. Es sind aber auch noch Ubergans- bzw. Grenzfalle bekannt. In Szécsény-Strázsapart (Nordostungarn) wurde auch eine, fast 2 Meter dicke künstliche Auffüllung festgestellt, ein Teil der steinernen Burgmauer entstand aber noch vor der Auffüllung (Abb. 17). In Felsozsolca-Várdomb bei Miskolc (Abb. 18) ist nicht bekannt, ob die hier vorausgesetzte innere Palisade auf Steinfundament noch vor, oder erst nach der Auffüllung errichtet wurde? So ist es hier noch fraglich, ob die Bezeichnung „Motte" berechtigt ist. Dass be­trifft auch die Burg Zalak bei Sorkifalud in Westungarn (Abb. 19), wo nach den Grabungsergebnissen zuerst der mittlere Teil eine Kiesauffullung von etwa 50 Zentime­ter erhielt — sie diente als Fundament eines zentralen Holzturmes. Danach wurde mit dem aus dem Ringgraben herausgehobenen Erdreich das ganze innere Gebiet erhöht. Die bisherigen Burgausgrabungen konnten sonst in vielen anderen Fällen beweisen, dass eine mehr oder weniger dicke Auffüllung zum abschließenden Teil des Bauvorgangs gehörte und meist nur dem Ausgleich der Niveauunterschiede diente. Zusammenfassend kann man bei unserem jetzigen Wissenstand nicht behaupten, dass der „klassische" Bautyp Motte — also ein 3—4Meter hoher, künstlicher Hügel- in Ungarn verbreitet war. Die Mehrheit der hier aufgezählten Beispiele mit 20—100 Zentimeter dicken Erdauffüllungen sind nur als einfache bautechnische Lösungen zu interpretieren, deren Ziel die aus wehrtechnischer Sicht notwendige Umgestaltung des gegebenen Geländes war. Die Mehrheit der zuletzt besprochenen, archäologisch gesicherten Anlagen ist in die Gruppe der seit dem Ende des 12. Jahrhunderts bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts in Ungarn fast massenweise erbauten kleinen Turm­burgen einzureihen, die mit dem zu dieser Zeit sich herausbildenden Adel zu verknüp­fen sind. Dafür ist das bekannteste Beispiel die archäologisch von Nándor Parádi vor­bildlich bearbeitete Anlage in Kacs (Nordostungarn), aber hierher gehören auch viele andere, noch nicht ergrabene Befestigungen, denen die in Osterreich als „Hausberg" bezeichneten Anlagen besonders nahe stehen.

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