Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 31/2. (2007) (Szombathely, 2008)
FELD István: A motték kérdése Magyarországon
Die Frage der Motten in Ungarn In der ungarischen Burgenforschung tauchte der Begriff „Motte" eigentlich sehr spät auf Erst während der in den 70-er fahren des letzten Jahrhunderts begonnenen burgentopographischen Arbeiten wurden die ersten solchen befestigten Anlagen entdeckt, die als künstliche Erdhügel, also als Motten identifiziert wurden. Seitdem steht uns schon eine Liste von mehr als 40 Bauten zur Verfügung, die nach der Forschung — wenigstens hypothetisch — zu diesem Burgentyp gehören sollten. Es ist aber ausdrücklich zu betonen, dass sich diese Bezeichnung in den meisten Fällen nur aus der Analyse der Terrainkonfiguration ergab — direkte archäologische Angaben stehen uns über die vermuteten ungarischen Motten nähmlich noch sehr selten zur Verfügung. Auf den südlichen Ausläufern des Bükk-Gebirges, etwa 6 Kilometer voneinander entfernt, in Sichtweite befinden sich zwei ähnliche, auffallend große Anlagen - MiskolcLeányvár (Abb. 2) und Kisgyó'rH alomvár (Abb. 2) In der Mitte des von einem Graben umgebenen, flachen Gebiet erheben sich hier hohe, kegelförmige Hügel. Nur in MiskolcLeányvár fanden bisher Ausgrabungen statt, die aber nur ein spärliches früheisenzeitliches Fundmaterial zum Tageslicht brachten. Sie wurden zuerst doch als Bauten eines deutschstämmigen Bischof von Eger aus dem 13. Jh. bewertet. Da aber die Anlagen keine direkten Analogien aufweisen, stellte man neuerdings die Hypothese auf, dass sie eher als kultische Bauten der Preszythen bzw. Szythen zu interpretieren sind. Siedlungen urzeitlichen Ursprungs kennen wir u.a. noch aus Szihalom (Nordungarn) ( Abb. 3), wo der mit den Dorfhäusern fast voll bebaute flache Hügel mit einem, für das 11. Jahrhundert durch Schriftquellen bezeugten Königs- bzw. Herzogenhof (curtis) identifiziert wurde. Aus früheren Grabungen sind hier aber nur Funde aus der Bronzezeit, sowie ein frühmittelalterlicher Reihenfriedhof bekannt. Nach Chronikangaben sollte der ungarische König Salomon 1073 das Weihnachtsfest in „Geminum Castellum"feiern, was — in Form einer „Doppelmotte" — in der heutigen westungarischen Ortschaft Ikervár am Raab gesucht wird. Der hier befindliche Róka- oder Rózsadomb (Abb. 4) entstand sehr wahrscheinlich durch künstliche Aufichüttung. Mangels Grabungen ist aber heute noch nicht auszuschließen, dass der Hügel erst im 19. Jahrhundert errichtet wurde, als Bestandteil des zu dieser Zeit ausgebauten Schloßparkes der Familie Batthyány. Die in der ungarischen Forschung von József Dénes ausgearbeitete Theorie über das System der „königlichen Motten " beruht sich daher nur auf Spekultationen aufgrund von spärlichen schriftlichen Daten bzw. von Ortsnamen. Unter den in der neuesten ungarischen burgenkundlichen Literatur als Motten erwähnten, meist kleinen Bauten — die vor allem auf dem Flachland und besonders auf den Hügellandschaften vorkommen - sind aber auch solche bekannt - wie die Anlage Somogyzsitva-Vári domb (Abb. 5) - die erst Ende des 16. Jahrhunderts errichtet wurden. Viele hypothetische Erdhügelburgen wurden auf hinunterlaufenden Hügelrücken errichtet — wie die südungarische Kószavár bei Pécsvárad (Abb. 6-7), wo auch eine völlig unbegründete Frühdatierung bekannt is — die meisten befinden sich aber auf dem höchsten Punkt von niedrigeren Hügeln, wie z.B. Ivád-Remete tető (Abb. 8.2), DorogházaKastélytető (Abb. 8.1), Nagylóc-Várhegy Abb. 8.3) in Nordostungarn. Vor einer archäol-