Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 24/3. (1997) (Szombathely, 1997)

Gyulai Ferenc–Torma Andrea: Az urnasíros kultúra góri településének növényleletei

SAVARIA A VAS MEGYEI MÚZEUMOK ÉRTESÍTŐJE SZOMBATHELY 24/3 (1998-1999) PARS ARCHAEOLOGICA 1999 DIE PFLANZENFUNDE EINER SIEDLUNG DER URNENFELDERKULTUR IN GÓR GYULAI FERENC TORMA ANDREA Agrobotanikai Intézet Magyar Mezőgazdasági Múzeum Tápiószele Budapest EINLEITUNG Im Zuge der zwischen 1989 und 1993 auf dem Ká­polnadomb (Kapellenhügel) in Gór durchgeführten Freilegungen fanden wir unter anderem eine beacht­liche Menge prähistorisches botanisches Material, des­sen Aufarbeitung kontinuierlich erfolgte. Dank der verständnisvollen Mitwirkung des Gra­bungsleiters Gábor Ilon wurden in Gór mit bislang in der archäobotanischen Forschung ungewohnter und so­mit beispielhafter Regelmäßigkeit Bodenproben ent­nommen. Diese in den freigelegten prähistorischen Gruben entnommenen Proben erwiesen sich als außer­gewöhnlich reich an botanischem Material. Die umfas­sende Aufarbeitung des Materials gestattet einen Ein­blick in die botanischen Kenntnisse, den Pflanzenanbau und die Ernährungsgewohnheiten der Bewohner dieser prähistorischen Siedlung. Das hier geborgene Fundmaterial bildet die Grund­lage einer Diplomarbeit bzw. einer wissenschaftlichen Studie, mit der sich Studenten an einem Landesbewerb beteiligten. Diese sowie die von uns erarbeitete, auch die weiteren Ergebnisse in Betracht ziehende Studie sind Gegenstand des vorliegenden Beitrages. MATERIAL UND METHODE Die sechs vorzustellenden Proben stammen aus verschiedenen Objekten: 1. Probe: Quadrant L-6, Grube „a" (-120 cm) 1993 2. Probe: Quadrant L-6, Grube „d" (-120 cm) 1993 3. Probe: Quadrant L-6, Grube „d" (-235 cm) 1993 4. Probe: Quadrant H-5, Grube „d/1", 1993 5. Probe: Quadrant H-6, Grube „d/2", 1989^-90 6. Probe: Quadrant E-15, Grube „b/1", (-50-90 cm) 1992 Im allgemeinen schlämmten wir das gesamte aus den Gruben zutage geförderte Erdreich. Die botani­sches Material enthaltenden Proben wurden vor Ort mittels vier Sieben (6, 2, 0,5 und 0,25 mm) ausgesiebt und danach aufgrund der Unterschiede ihres spezifi­schen Gewichts die organischen von den anorganischen Stoffe getrennt. Anschließend unterzogen wir das verb­liebene organische Material unter dem Stereomikros­kop einer „Grobauswahl", wodurch die Samen, Früchte und sonstigen Pflanzenreste ausgesondert werden konnten. Die Samen- und Fruchtreste bestimmten wir ­ihrem jeweiligen Zustand entsprechend - bis zu ver­schiedenen Taxonen, und verglichen das botanische Material bei der Bestimmung in jedem Fall mit den in der Samen- und Früchtesammlung des Landwirt­schaftsmuseums befindlichen rezenten Samen und Frü­chten. DIE ERGEBNISSE UND IHRE AUSWERTUNG In den sechs Proben konnten insgesamt 20.905 St. Überreste von 37 Arten bestimmt werden. Ein Großteil der pflanzlichen Reste verbrannte wahrscheinlich bei einem Feuer in der Siedlung, so daß die Flammen sie konservierten. In geringer Zahl kamen in den Proben auch unverkohlte Samen vor, wobei die rezenten oder annähernd rezenten Diasporen der nachgewiesenen Ar­ten - Schöllerkraut, Ackerholunder und grüne Borsten­hirse - bei der Auswertung nicht in Betracht gezogen wurden. Doch die verkohlten Samen und Früchte - d. h. Körner verschiedener Getreidearten, Unkrautpflanzen bzw. Diasporen von aus der damaligen natürlichen Umgebung stammenden Arten - sind zweifelsohne zeitgleich mit der Kulturschicht. Ihre verbrannte Ober­fläche ist mattglänzend bzw. wegen der Korrodierung mitunter schwammig. Vermutlich wurde eine größere

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