Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 23/3. (1996-1998) (Szombathely, 1998)

Őskor - Vadász Éva: A Sághegy környéki kora vaskori halomsírok fémmellékletei I.

SAV ARIA 23/3 (1996-1997) PARS ARCHAEOLOGICA der Gegenstand zu einer Phalere des Typs Hallstatt, und darunter wiederum zu den größten Exemplaren, gehört haben. Seit BARTHS Untersuchung der Phalerengarnituren des Gräberfeldes Hallstatt gilt es als anerkannte Tat­sache, daß diese Ensembles Überreste der Schutzbewaffnung sind (Helm, Lederpanzer, Schild). Ihre Anordnung bzw. ihre Gruppierung nach Größe und Form ermöglichen es, die Bewaffnung zu rekonstruieren. 86 Hier befinden wir uns im Falle des Hügels von Mesteri aufgrund des Verbrennungsgrades und der unachtsamen Materialauf­nahme in einer schwierigen Lage, da unsicher ist, ob zu dem Verstorbenen tatsächlich nur diese eine Phalere ge­hört hat. Ähnliche Erscheinungen kommen auch im Gräberfeld Hallstatt vor, BARTH interpretiert sie als unvoll­ständige Grabkomplexe. Obwohl es keinen unmittelbaren Beweis dafür gibt, nimmt man im allgemeinen an, daß es sich bei den größten und nicht paarweise auftretenden Phaleren um Schildbuckel gehandelt haben dürfte. 87 Meines Erachtens ist unser Exemplar ebenfalls der Rest eines Schildbuckels, umso mehr, als wir außer dem auf balkanische, letztendlich also griechische Beziehungen hinweisenden Schild in Grab 1 von Somlóvásárhely auch aus Vaszar und Százhalombatta über Angaben zu Schilden als Grabbeigaben verfügen. 88-89,93 Im Gegensatz zu den Schildbuckeln balkanischen Typs, die auch im 6. Jahrhundert noch häufig sind, konzentriert sich die Benutzung des Typs Hallstatt auf die zweite Hälfte des 7. Jahrhunderts. Angesichts ihres Verbreitungsgebiets wirft GLEIR­SCHER auf, daß ihr Erscheinen im Ostalpenraum möglicherweise dem etruskischen Einfluß zuzuschreiben ist. Das Verbreitungsgebiet der Phalere (Schildbuckel) des Typs Hallstatt weicht von dem der balkanischen Typen ab, doch ihre gemeinsame Benutzung ist sowohl im Gebiet Transdanubiens wie auch Slawoniens (Kaptol) und Slowe­niens (Sticna) deckungsgleich. Am weitesten östlich kam die Phalere vom Typ Hallstatt bislang im Hügelgrab Mesteri vor. 90 Um Bruchstücke der Phalere könnte es sich auch bei dem dünnverbrannten Blechfragment mit ein­gerolltem Rand handeln (Taf. 5/9 in der Mitte). Ebenfalls im Zusammenhang mit dem Schild wäre liier noch eine andere, von PATEK 1993. nicht in Betracht gezogene Fundgruppe zu erwähnen. Und zwar die kleineren oder größeren Holzkohleklumpen, deren eine Seite ein 1-1,5 mm dickes, mit winzigen getriebenen Buckeln verziertes Eisenblech bedeckt. Diese Bleche hatte man mit kleinen, in der Mitte der Buckel eingeschlagenen Nieten an der einstigen Oberfläche befestigt. Die Niete dürften aus Bronze gewesen sein, die auf dem Scheiterhaufen schmolz (am Boden des einen Bruckstückes kann man geschmolzene Bronze sehen). Rückschlüsse auf ihre Länge gestatten die in den Konglomeraten aus Holzkohle und Eisen verbliebenen Hohlstellen, die fallweise bis zu 2 cm messen (Taf. 5/12). Das dünne Blech zeugt von einer hochentwickelten Technik der Eisenbearbeitung, für die es im Ostalpenraum kaum Beispiele gibt. Die Buckel wurden mittels Treibtechnik auf das millimeterdicke, kalte Eisenblech aufgebracht. Diese Technik wurzelt tief im Bronzehandwerk der Urnenfelderkultur und lebt zur Hallstattzeit weiter. Anstelle von Bronze- auf Eisenblech verwendeten die mit dem neuen Rohstoff immer besser umgehen könnenden Schmiede und Metallhandwerker diese Verzierungstechnik allerdings eher seit der HD-Periode. Als dekorative Befestigungsweise beginnt sich ab der Wende НС-D auch die Verwendung der winzigen Niete mehr und mehr zu verbreiten (vgl. Verschluß von Bronzeblechgürteln, Bearbeitung des Ortbandes der Scheide einzelner Bronzedolche 91 ). Das höchste Niveau er­reichte die Anwendung dieser dekorationstechnischen Verfahren in der westlichen Hallstattkultur, und zwar zu ei­ner Zeit, als der Glanz der ostalpinen Hallstattkultur in Trabsdanubien verblaßte und die Gegend zum Grenzgebiet anderer Machtsphären wurde. 92 Die chronologische Zeitspanne, in der wir uns bewegen können, ist also sehr eng begrenzt; am ehesten käme wohl die Wende vom 7. auf das 6. Jh. bzw. der Anfang des 6. Jahrhunderts in Betracht. Den Ursprung des technischen Verfahrens selbst würde ich westlich von Transdanubien suchen. Eine knifflige Frage war für mich anfangs, welchen Gegenstand dieses Eisenblech geziert haben mag. In Ermangelung unmit­telbarer Analogien neige ich zu der Annahme, daß die Bruchstücke Reste eines den Schild zierenden Blechs oder dessen Rand säumenden Eisenbandes sind. Für ihre Verwendung zur Dekoration des Schildrandes oder gar dessen ganzer Außenfläche sind uns von Darstellungen vom Ende des 7. und Anfang des 6. Jahrhunderts zahlreiche Beispiele bekannt. Und HOLPORT folgert aus den sich in ovaler Form abzeichnenden, kleinen buckelverzierten Brónzéblechen, daß im Hügel 109 von Százhalombatta zusammen mit dem Toten auch ein Schild verbrannte^ 3 a Das Eisenklingefragment (Taf. 5/10) wird in unserer Tabelle als Fragment eines Eisenmessers bestimmt. Nach seiner Größe und Breite mag es auch der Überrest eines zur Ausrüstung gehörenden Hiebschwertes sein. Auf ähnliche Weise habe ich die 5 St. Eisenknöpfe mit Nieten (ein Exemplar ging verloren) dem Pferde­geschirr zugeordnet, da man sie im allgemeinen als Kandarenknöpfe zu bestimmen pflegt (Taf. 5/11.). Lediglich PATEK 1993, 114. hält diese Knöpfe für Wagenbeschläge, was mir unerklärbar und wegen der Dicke des durch­schlagenen Materials (5 mm) unmöglich erscheint. Dieser einfache Beschlag ist ein ausgesprochen lokales, trans­danubisches Fabrikat. Sein Vorkommen konzentriert sich hauptsächlich auf dieses Gebiet, wo er sehr häufig ist. 94 Zugegeben, in beinahe jedem Fall kommt er in Gesellschaft von Trensen zum Vorschein. Doch im Hügelgrab von Mesteri gibt es keine Trense, die, weil Eisen einen hohen Schmelzpunkt hat, sogar großer Hitzeeinwirkung stand­42

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