Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 23/3. (1996-1998) (Szombathely, 1998)

Római Kor I. A szombathelyi Fő tér kutatása - Ottományi Katalin–Sosztarics Ottó: Későrómai fazekaskemence Savari déli városrészén

OTTOMÁNYI KATALIN - SOSZTARITS OTTÓ: SPÄTRÖMISCHER TÖPFEROFEN IM SÜDLICHEN STADTTEIL VON SAVARIA An den Gefäßen der Marosszentanna-Tschern­jachow-Kultur treten beide Varianten auf, sonst ist aber dieses Motiv für die Gefäße der Kultur nicht kenn­zeichnend. 141 In der frührömischen Keramik erscheint ebenfalls das Muster mit nach oben stehenden Zweigen. É. Bonis führt den Ursprung dieses Motivs auf lokale illyrische Traditionen zurück, die auch während der keltischen Epoche, ganz bis zur Römerzeit fortlebten. 142 Unser mit Tannenzweigmuster verziertes Gefäß von Szombathely paßt also organisch in die Reihe der mit solchem Muster verzierten, von den provinzialen Werkstätten hergestellten Gefäße. Es hat nichts mit den mit Tannenzweigmuster versehenen Krügen der barba­rischen Töpfer von der Mitte des 5. Jhs. zu tun. Senkrechter Streifen: Solcher tritt im Ofen nur an einem Krughals auf (Tai V. 8.). Der Hals des anderen Krugs ist mit senk­rechten Streifen zusammenhängend geglättet (Taf. V. 9.) Das ist das häufigste Motiv an den spätrömischen Gefäßen, bereits vom Beginn der Benutzung dieser Verzierungsart. Es kommt selbständig oder mit ande­ren Motiven kombiniert vor. ' 43 Diese Verzierung ist für das Material der Schutt­schicht über dem Ofen viel mehr charakteristisch. Sie verziert den Hals von Krügen und Becher mit ausladen­dem Rand (Taf. VII. 2., 5-6., 8., 11.). Ihre Einglättung besteht aus dicken, meistens dunkleren Linien, als die Tonfarbe. Diese Methode ist für die Gefäße des Ofens nicht kennzeichnend. Einige solche Fragmente gibt es auch noch in anderen Fundstellen. Waagerechte Glättung: An den Gefäßen des Ofens kommt sie selbständig nicht vor. Zusammenhängende waagerechte Glättung verziert den unteren Teil der bikonischen Schüsseln. Diese Oberfläche kommt oft aus aufeinandergeglätteten waagerechten und senkrechten Streifen zustande, s. Taf V. 1:- :T ••>••&>. •>•'•• •.:••;•<•! Waagerechte Glättung kann auch noch an Gefaß­rändern vorkommen z. B. Taf. V. 4-5., Taf. VI. 1. In der Schuttschicht über dem Ofen waren biko­nische Gefäße mit Solcher Verzierung, z. B. Taf. VI. 6­7. Der Schüssel- oder Krugrand K. 32. ist ebenfalls waagerecht geglättet. ­Die waagerechte Glättung taucht zu Beginn der Be­nutzung der geglätteten Keramik, zu Mitte des 4. Jhs. auf, und eine zusammenhängende Oberfläche bildend verziert sogar die Schüsseln mit eingezogenem Rand vom Beginn des Jahrhunderts. Dieses Motiv bleibt während des ganzen Jahrhunderts im Gebrauch, aber SZIMONOVICS 1964. 270-361, Risz. 15/6-7. BONIS 1942, IL Taf. 1Ш4. OTTOMÁNYI 1981,74-76. immer weniger selbständig. Meistens bedeckt es den unteren Teil, den Rand und den Henkel der mit ande­ren Mustern verzierten Gefäße. Die chronologische Entwicklung der einzelnen Muster betrachtend können wir im allgemeinen fest­stellen, daß die waagerechten und senkrechten Streifen, die Wellen- und Zickzackmuster innerhalb der Benut­zung der geglätteten Keramik frühere Motive sind. Die­se verzieren die zu Mitte des 5. Jhs. auftauchenden Schüsseln mit eingezogenem Rand und gegliedertem Oberteil, die birnenförmigen Krüge und kleine kugel­förmige Schüsseln. ZU Ende des Jahrhunderts werden die Motive der immer häufigeren geglätteten Keramik abwechslungsreicher. Das Gitter-, das Dreieck- und das Tannenzweigmuster sowie die einzigartigen Motive erscheinen an Krügen mit engem Hals, an eiförmigen Töpfen, an Krügen mit Kragenrand und an den biko­nischen Gefäßen. Zu Mitte-in der zweiten Hälfte des 5. Jhs. vereinfa­chen sich die Verzierung und der Formenschatz wie­der. An den fortlebenden einhenkeligen bzw. mit Kra­genrand versehenen Krügen sowie an den immer häu­figer werdenden bikonischen Gefäßen wird das Gitter­muster dominant. Die waagerechten und senkrechten Streifen bleiben bis zum Ende in Gebrauch. Das ist na­türlich nur ein allgemeines Bild, es gibt auch Ausnah­men. Diese chronologische Einteilung wird von den loka­len Gegebenheiten verfärbt. Interessant ist das Material des Ofens mit den aus anderen Objekten der Fundstelle am Hauptplatz vorge­kommenen, mit Einglättung verzierten Gefäßen zu vergleichen. Sowohl die Zusammensetzung der Formen als auch die der Motive ist anders. Weder die biko­nischen Schüsseln noch das Gittermuster dominieren. Die Hälfte der Formen vertreten mit senkrechten Strei­fen verzierte Krüge, es ist aber auch ein kanneliertes Gefäß vorhanden, das für die hunnenzeitliche Keramik typisch ist. Ung. 30% der Formen sind bikonische Schüsseln, die übrigen sind Becher und Töpfe. Gitter­muster kommt auch nur an der Hälfte der Gefäße vor, daneben befinden sich senkrechte bzw. waagerechte und schräge Linien. Diese Zusammensetzung wider­spiegelt schon eine längere Benutzung, die bestimmt früher begann, als der Gebrauch des Ofens. Darauf weist das Übergewicht von den senkrechten Streifen und von unseren birnenförmigen Krügen mit ausladen­dem Rand hin. Diese Untersuchung wies aus, daß die späteste Fundgruppe innerhalb der Fundstelle am Hauptplatz das Fundmaterial des Ofens darstellt. Die von hier zu­tage gekommenen Stücke mit eingeglätteter Verzierung gehörten aller Wahrscheinlichkeit nach zum Ende der Benutzung von dieser Keramikart, sie waren doch nicht 171

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