Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 23/3. (1996-1998) (Szombathely, 1998)

Római Kor I. A szombathelyi Fő tér kutatása - Ottományi Katalin–Sosztarics Ottó: Későrómai fazekaskemence Savari déli városrészén

SAVARIA23/3 (1996-1997) PARS ARCHAEOLOGICA so spät, wie die Werkstatt von Ternitz, wo es keine gla­sierte Keramik mehr gab. Jedoch kann unser Material anhand des Übergewichts vom einheitlich benutzten Gittermuster und von den bikonischen Gefäßen min­destens auf die Mitte des 5. Jhs. datiert werden . Auch mit dem Fundmaterial des Ofens von der Kő­szegi-Straße vergleichend ist unser Ofen der spätere. Die sehr wenigen eingeglätteten Fragmente gehören zu keinen bikonischen Gefäßen, sondern sie sind den vom Ende des 4. Jhs. auftauchenden bikonischen Töpfen ähnlich. Das Gittermuster wird mit eingeglätteten Drei­eckmotiven kombiniert. Als Analogie fur die beiden kann die Werkstatt von Pilismarót zu Ende des 4. - zu Beginn des 5. Jhs. erwähnt werden. Auch die abge­nutzten Münzen vom Ende des 4. Jhs. unterstützen die­se, unserem Ofen gemäß um eine Periode jüngere Da­tierung. Chronologische Lage und ethnische Zugehörigkeit der eingeglätteten Keramik Das Hauptproblem in der Zeitbestimmung der ein­geglätteter Keramik bedeutete bisher der Zeitpunkt des Auftauchens dieser Keramikart, u.zw. kann es an einen bestimmten Zeitpunkt (380 n. Chr.) bzw. an eine ange­siedelte Foederati-Gruppe (an die von Alatheus-Saph­rac geführte ostrogotische-hunnische-alanische Volks­gruppe) gebunden werden, oder war ihre Verbreitung das Ergebnis eines Prozesses, der in Pannonién schon zu Mitte des 4. Jhs. begann und seinen Höhepunkt am Ende des 4., in der ersten Hälfte des 5. Jhs. erreicht hat. In Verbindung mit den Gefäßen aus Szombathely wirft sich die Frage auf, wie lange die römischen Werk­stätten in Pannonién diese Art der Keramik erzeugt ha­ben. Die Stratigraphie (in einen bis zum Ende des 4. Jhs. bestimmungsgemäß benutzten Gehsteig einge­schnitten) und ein-zwei als terminus post quem zu wer­tende Münzen von der Mitte des 5. Jhs. (die Goldprä­gungen Von Arcadius und Valeritinianus III) machen wahrscheinlich, daß hier eine Töpferwerkstatt bis zur Mitte des 5. Jhs., eventuell noch länger bestanden hat­te, die außer der grauen Hauskeramik auch noch einge­glättete und glasierte Keramik hergestellt hatte. Die Analogien der Gefaßformen stammen aus der Zeitspanne vom Beginn des 5. Jhs. bis zum 6. Jh. Al­lein das Verhältnis der verschiedenen Typen, also die Ausschließlichkeit der bikonischen Gefäßform sowie des Gittermusters hilft uns, diesen Ofen auf die Mitte des 5. Jhs. zu datieren. Als ein großes Ergebnis stellte sich heraus, daß in den 430-er Jahren die Herstellung der pannonischen eingeglätteten Keramik nicht aufgehört hatte, wie es bisher gemeint wurde, sondern ganz bis zur Mitte des Jahrhunderts, oder vielleicht noch länger gedauert hat­te. Es gibt also irgendeinen Übergang zwischen den in den 30-er Jahren des Jahrhunderts aufgehörten Werk­stätten im Donauknie (Leányfalu, Pilismarót-Maiom­patak) und der in der ersten Hälfte des 6. Jhs. tätigen Werkstatt von Ternitz. Obwohl Keramik auch in Tokod bis zum letzten Viertel des 5. Jhs. hergestellt wurde, waren ziemlich wenige eingeglättete Waren dabei. Wahrscheinlich wurde eingeglättete Keramik wäh­rend dem 5. Jh. auch anderswo erzeugt, hauptsächlich von der fortlebenden römischen Bevölkerung der befes­tigten Städte. So z. B. in Sopron kam sie in einer riesi­gen Menge ab Ende des 4. Jhs. und auch noch in meh­reren jüngeren Schichten zum Vorschein. 144 Im Lager von Győr hatte sie die Zivilbevölkerung ganz bis zum Beginn des 6. Jhs. benutzt. 145 An beiden Orten lebte auch die glasierte Keramik fort, aber nicht so lange, wie die eingeglättete Keramik. Unsere Werkstatt ist also bestimmt nicht zu Beginn des 6. Jhs.zu datieren, weil die glasierte Keramik zu dieser Zeit in Pannonién nirgendwo benutzt war. (So­gar in der Werkstatt von Ternitz gab es keine glasierte Ware.) ' >•«><•. ,v _ •\--'-'ro ; V Ï .;< - . - :;•.-•/ Die Periodisierung innerhalb der ung. ein Jahrhun­dert langen Benutzung der eingeglätteten Keramik hat sich anhand des Fundmaterials von Szombathely weiter modifizert. Die für Merkmal der späten Gruppe gehal­tene glänzende, schwarze Einglättung, die an Gefäßen aus dunkelgrauem oder schwarzem Ton auftaucht, ist kein ausschließliches Kennzeichen der Keramik aus dem 5. Jh. 146 Diese Gefäßgruppe mit glänzender, schwarzer Ein­glättung stimmt mit den von Tejral als Keramik „Mur­gaer" Stils genannten Gefäßen überein, die im mäh­rischen Gebiet zu Mitte des 5. Jhs. erschienen. Tejral den Bedeutungskreis der Murgaer Keramik erweitert benutzt sie nicht mehr als synonimen Begriff für Krug mit Kragenrand, sondern er versteht dainnter/ eine charakteristische Keramikgruppe, deren größten Teil die eingeglätteten Gefäße bilden. Diese Einglät­tung tritt meistens an schwarzen Gefäßen auf, die Zick­zack- oder Wellenlinien laufen an der glänzenden, po­lierten Oberfläche, in einer matten Zone herum. Der Ton der kleineren Gruppe ist grau, glänzende dunklere Zonen wechseln sich mit matten Streifen. 147 Im mäh­rischen Gebiet knüpft Tejral die Verbreitung dieses Ke­ramikstils an die Ostrogoten. In der Provinz ist die Lage etwas anders. Hier sollen nämlich die als „Murgaer" genannte, mit einem Kra­144 Grabungsberichte s. TÓTH RégFüz 1/23 (1970) 33-35.; NO­VÁKI RégFüz 1/24 (1971) 51-52.; PÓCZY RégFüz 1/25 (1972) 33-39. usw. 145 SZŐNY1 1984,349. /M :s l46 OTTOMÁNYI1991,37. < : i Л­;-<?Г•>•••''••• 147 TEJRAL 1985, 122-140. 172

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