Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 19/1. (1990) (Szombathely, 1990)

I. Sellye: Ringfibeln mit Ansatz aus Pannonien

Über die örtliche Herstellung von Fibeln und anderen Kleidungs­zubehören, Beschlägen, Schnallen usw. in Südpannonien, vor allem in Siscia, stehen uns entsprechende Angaben zur Verfügung 52 , jedoch über Ringfibeln nicht. D. Bojovic bemerkt im Zusammenhang mit den in Singidunum-Beograd und Umgebung eingesammelten Fibeln: „Die Ringfibeln (Typ 31) sind in Obermoesien nicht zahlreich. Die meisten von diesen Fibeln können ebenfalls als lokale Erzeugnisse betrachtet werden." In seiner Arbeit führt er übrigens keine einzige Ringfibel vor, sondern nur Omegafibeln von zwei Typen, und auch keine Daten be­treffs ihrer „lokalen Herstellung" 53 . Vom Gesichtspunkt der Ringfibeln ist Intercisa am Donaulimes der wichtigste Fundort. Hier sind 19 St. zum Vorschein gekommen (ebensoviele wie in Savaria), betreffs der lokalen Bronzeerzeugung be­sitzen wir Daten (vgkl. Anm. 46) und auch dafür gibt es Belege, daß auch andere Trachtgegenstände: Fibeln, Beschläge, Pferdezaumzeug usw. hier hergestellt worden sind 54 . Zur Zeit der Mode der Ringfibeln im 3-4. Jh. stand die Bedeutung von Intercisa am Höhepunkt 55 . Hin­sichtlich der archäologischen Forschungen war Intercisa während des ganzen Jahrhunderts 3. ein Ort von besonderer Wichtigkeit. Es gibt mehrere authentische Grabfunde, die Ringfibeln enthalten haben. Im Intercisa-Korpus II. führt M. Alföldi 9 Ringfibeln vor und bemerkt: „Sicherlich stehen wir einem Massenprodukt der entlang des Limes täti­gen Waffenschmiede und Metallgießereien gegenüber." (S. 456) Es wurde jedoch kein einziges Stück gefunden, welches beweisen würde, daß man entweder in Intercisa oder anderswo am Limes Ringfibeln, erzeugt hätte. Doch bei Taf. 5.7. aus Poetovio und Analogien, sowie bei Taf. 5.8. aus Intercisa und Analogien bzw. aus Siscia und Potz-Neusiedl, sehen wir, daß sie mit völlig gleichem Muster, Umfang und je vier Anschlägen verfertigt sind. Vielleicht dürfen wir vermuten, daß sie alle in einer und derselben Werkstatt erzeugt wurden. In Brigetio - wo die örtliche Metallkunst auf einer hohen Stufe ge­standen und sehr mannigfaltige Erzeugnisse produziert hat - beweisen zahlreiche Daten die Herstellung von Gebrauchs- und Trachtgegenstän­den 56 . Es wurden hier auch ziemlich viele Ringfibeln geborgen: insge­samt 15 St., doch findet sich darunter kein einziges Halbprodukt. Dasselbe bezieht sich auf Carnuntum. Letzten Endes müssen wir hervorheben: in Pannonién ist vorläufig Savaria als das Herstellungszentrum von Ringfibeln zu betrachten. 32

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