Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 17-18. (1983-1984) (Szombathely, 1989)

Néprajz - Petrić Mario: A tetoválás és a kauterizálás – néhány antik forrás a balkáni népek néprajzához

heisst, für den protestantischen Kult durch den Reichstag in Sopron bestimmter Ort war, „in Kennend praedicantem latere intelligam", und forderte Batthyány auf, den Prediger festzunehmen, und nach Steinamanger (Szombathely) zu schicken. Jedoch erhielt Ádám Batthyány einen Befehl noch anderthalb Jahre später von Kaiser Leopold, „den Kom­mender Calvinisten Prediger zu amovieren", was er mit den Soldaten des Kapitäns Miklós Békássy durchführen Hess. 34 Mehr hören wir über die kalvinistischen Prediger und Schulmeister in Körmend bis zum Toleranzpatent Joseph IL nicht. Die ehemaligen Schüler des protestantistischen Meisters haben ihn nicht vergessen. Sechzig Jahre später, 1738, legte ein Zeuge ein Geständnis über den damals schon seit längerer Zeit katholischen Schulmeister ab. Es beginnt : „Ich, András Pap, der umgefähr 80 Jahre alt bin, und noch bei dem kalvinisti­schen Schulmeister hier in der Könnender Schule gelernt habe..." Er war mit Fug und Recht stolz auf seinen Lehrer, - neben den Kreuzen der anderen Zeugen, unterzeichnete er das Geständnis mit seinen schönen, eigenhändigen Buchstaben. 34 Von 1692 bis 1714 stand György Szentgotthárdi der Könnender Schule vor, „katho­lisch und anständig", schrieb der Abt von Kapornak, István Kazó, über ihn. 35 Körmend war bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts eine rein ungarische Stadt. Am 6. August 1706 wurde sie von den Kurutzen des Generals Antal Eszterházy abgebrannt, nach dem Freiheitskrieg neu aufgebaut und teilweise auch neu besiedelt. Viele Deutsche und Österreicher (besonders aus der Steiermark) zogen in die Stadt ein, die übrigens auch das Verwaltungszentrum der Batthyány-Güter wurde, und so kamen viele deutschspra­chige Beamten hierher. 1733 kam auf Befehl der Besitzerin, Eleonóra Strattmann, Witwe des Banus Ádám Batthyány und Tochter des Kanzlers Strattmann, ein deutscher Ma­gister, namens Otto, nach Könnend, „um die deutschen Kinder in gottseliger Lehre zu erziehen, und diejenige, die dafür Lust haben, zu lehren". 36 Später wissen wir von keinem deutschen Lehrer, aber die Könnender Schulmeister sprachen im allgemein auch deutsch, oder sie waren direkt österreichischer Herkunft. 1740 hat der Könnender Hauptrichter, Mátyás Herczer, „alle Einwohner der gan­zen Stadt zusammengerufen", um die nächtlichen Bummeleien des Schulmeisters János Dugovics, und besonders seine letzte, leider nicht geschilderte „hässliche und unfrömmi­ge Tat" herauszufinden. „Die Strafe des Gottes fürchtend, wenn einen offenbar so schlechten Menschen die Stadt weiterhin leiden würde", wies der Rat János Dugovics aus und nahm den Schulmeister von Zalabér, János Jókai, an seiner Stelle auf. 37 90 Jahre früher, im Jahre 1650, hatte der Könnender Rat über eine ähnliche Sache zu entscheiden. Der damalige Rentmeister der Burg, Literátus Mihály, hatte seine Frau mit dem Körmender Schulmeister im Bett überrascht und beide durch das Fenster hinausgeworfen, die Kleider des Magisters hatte er ihm später nachschicken müssen. Der Rat liess aber nicht nur die Frau des Literátus in Eisen legen, sondern seinem Urteil nach musste auch der Literátus aus der Stadt vertrieben werden, weil er mit seiner Frau, mit „einer offenbaren Hure", wieder beigeschlafen hatte. So wurde der Literátus sofort versöhnlicher, er hätte den Schulmeister nicht - nach der Terminologie der damaligen Ehebruchsprozesse - „auf dem Bauch seiner Frau", nur in dem Kammer gefunden, schrieb er in seinem neuen Antrag. 38 Wir werden noch über einen Körmender Präzeptor lesen, der ein Mädchen schwanger gemacht hatte, und einen Ludimagister des benach­barten Marktfleckens Szentgotthárd, der 1738 einen Totenschein für seine Buhle über ihren Mann fälschte. 39 Diese kleinen Geschichten sind nicht nur amüsante Episoden, sondern verraten uns etwas Wichtiges über die soziale Lage der damaligen Magister. Viele von ihnen wander­ten herum, waren wahrscheinlich ledig und waren als mobile Elemente in einer starren Gesellschaft zusammen mit den Handwerksgesellen leicht potenzielle Skandalmacher. 191

Next

/
Thumbnails
Contents