Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 15. (1981) (Szombathely, 1988)

Művészettörténet - Mándy Stefánia: „Itt és most”

Kunst Vajdas schier überwältigt. Diese in allen ihren Schichten neue und originelle, zum Selbstausdruck anspornende Formensprache wirkte später auf viele mit befreiender Kraft, zweifelsohne war jedoch Jakovits der erste unter den Bildhauern, der auf eine kongeniale Kraftquelle in sich stoß. Die in der Tiefe der Seele ruhenden elementaren Leidenschaften und die formerneuernde Fantasie, die dem schöpferischen Geist ent­sprungen war, schufen Jakovits' mit Urformationen verwandte plastische Welt. Es ist eine spezifisch nichteuropäische Welt, trotz der evidenten Analogie zu den unbekannten oder bekannten westlichen Vorfahren, zu den in Museen gesehenen oder noch nicht gesehenen Neger-, Indianer- und steinzeitlichen Schnitzereien. Es ist sozusagen uninte­ressant, was Jakovits bisdahin wußte und visuell erfuhr - interessant ist hier eher die innere Wende, die antreibende Energie der gewählten Lebensform. Nach dem so überraschend originellen Anfang verwandelten sich allmählich die eigenartigen Ornamente und die wie aus einem Traum auftauchenden Chimären in Idolen- und Engelfiguren eines charakteristisch surrealistischen Kosmos, um die Dyna­mik und die Spannungen dieser spezifisch Jakovits'schen Schöpfungsmythe in einem weiteren, universellen Symbolsystem auflösen zu lassen. Auf seinem einsamen Weg fand Jakovits nur am Anfang, in den kurzen Jahren der Europäischen Schule (1945-48) und während der Tätigkeit von Ernő Kállai Ausstel­lungsmöglichkeit und Resonanz. Später wußten außer dem Zuhause in der RottenbiUer Straße nur ein enger Freundeskreis sowie einige jungen Schüler, wie in dieser kleinen Budapester Wohnung der Lebensbaum der ungarischen Bildhauerei im 20. Jahrhundert seine Knospen trieb. Ohne Widerhall wurde die Ernte reif- im Sommer 1965 verließ Jakovits das Land. Eine neue Periode begann. „Es ist ganz seltsam, mit welcher Freude ich das Abbild der Welt mit voller Präzisität ins Holz schnitze, von der glänzenden Tauperle am Grashalm bis zum Käfer, der unter einem verwelkten Blatt hervorkriecht. Mit voller Sicherheit in der Darstellung, da Holbein, Dürer und Blake meine Meister bei den Musenmsbesuchen am Tage sind. Daneben made ich auch, mische die Farben mit echtem Lapislazuli, und die Farben bekommen dadurch einen Glanz, wie die von Halbedelseinen ausgestrahlten, schwachen bunten Lichter" schrieb Jakovits 1968 aus Amerika. Und: „Die Freude der Meister ist deutlich zu sehen, wie sie die gesehene Welt kopieren, in jeder Zeit die gesehene Welt, die man darstellen durfte oder mußte. Mit dem nötigen Symbolsystem wurde die damals existierende Wirklichkeit entfaltet. Mein jetziger Kampf ist härter, und ich glaube eine größere Verantwortung zu tragen (um sich vom jetzigen minimal art nicht mitreißen zu lassen), das Sein, den Weg und das Ziel auzudrücken ! Möglichst so genau, wie auf den Holzschnitten meiner Träume ... Seit fast drei Jahren male ich nun schon, meine Erlebnisse in der Rundplastik sind verblaßt, es ist auch für mich übernaschernd, und ich habe das Gefühl, daß das neue Erlebnis in der Fläche erscheinen wird." Tatsächlich wurde Jakovits für eine Zeit Maler - gleichzeitig wurde aber auch seine Laufbahn als Bildhauer im Ausland nicht unterbrochen, und auch er wartete neugierig darauf, was der Morgen mit sich brachte. „Ich kann kaum abwarten, die neue Wohnung zu bekommen, um die Skala der in mir verborgenen Möglichkeiten weitererforschen zu können ... Immernoch bin ich bei den Ursymbolen, mit individueller Harmonisierung. Seit ziemlich langem beschäftigen mich die Symbole, seit einem halben Jahr jedoch gehe ich eindeutig in Richtung Mandala und Tantra" (1970). Anfangs, und nach der indischen Orientierung dann wieder, bildeten die hebräischen Buchstaben den Kern der östlich meditativen Gemälde, die mit ihrem ornamentalen Jugendstil in der Fläche lebten. Es waren geometrisch komponierte Werke mit eigenartig reinem Kolorit. „Alle (fast) meiner Bilder sind eigentlich Reliefs, nur eben bunte!" (1974) „Denn wenn ein Bild entsteht, verlangt es unveränderbar nach seinen Farben und seiner Form. Ich arbeite mit wenigen 562

Next

/
Thumbnails
Contents