Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 15. (1981) (Szombathely, 1988)
Művészettörténet - Mándy Stefánia: „Itt és most”
Bálint mit festem Wissen und kontrastvollen Bewegungen in Ungarn weiter. In vielen Gattungen drückte er sein einziges Urerlebnis aus : das Ringen der von der Geburt bis zum Tod gedrängten Seele. Auf seinen vielfarbigen, großen Ikonostasien mit den immer wieder zurückkehrenden Motiven machte er sein eigenartiges Symbolsystem endgültig. Formen und Farben drückten in vielsagender Einheit das Wunder des menschlichen Daseins aus, das an eine vielseitige Lebenseinheit, an größere Fragen verwies. - An dieser Stelle ist es unmöglich aufzuzählen, in wievielen Formen der vielen Gattungen Bálint die schneidende Realität und die feinen, kaum empfindbaren Nuancen der Welt der Seele aufzeigt, sowie die verblüffenden, nachdenklich machenden Visionen einer Weltanschauung, die mit den Kategorien der Ästhetik nicht zu fassen ist. Wenn man aber die Kunst Bálints doch in die Sprache der Gattungen übersetzen und durch sie interpretieren will, können die Formen der künstlerischen Äußerung am ehesten metaphorisch charakterisiert werden. Mit einer literarischen Analogie: Seine Gemälde sind die Visionen eines dichterisch-episch veranlagten Künstlers, seine Montagen machen die Paradoxe unserer Zeit mit der Absurdität des modernen.Dramas bewußt, auf seinen Monotypien ertönt die reine Lyrik, und jedes Objekt will mit dem spöttischen Lächeln der Groteske eine Welt ins Leben rufen, die fähig ist, ihre zerstörerischen Dämonen zu bekämpfen. Endre Bálint, der Schwager und auch bester Freund von Vajda war, bekennt sich dennoch vor allem zu seinem Schüler. Neben der Konstruktionsweise, in der Motive in unterschiedlichen Zusammenhängen miteinander verbunden werden, resonieren zweifellos die unser wirbelndes Zeitalter heraufbeschwörenden, vielfarbigen und schwarzweißen Montagen am unmittelbarsten auf die riesige Formenstruktur, welche die Vajdasche Existenz ausdrückt. Der Horizont der Künstlergemeinschaft wurde in eine ganz andere Richtung erweitert, als sich ihr der Bildhauer József Jakovits (geb. 1909) nach dem zweiten Weltkrieg, 1946 anschloß. „Was mich betrifft" sagt der mit literarischem Erbe auf dem Gebiet der bildenden Kunst aufgetretene Bálint über den damals 36 Jahre alten, ausgereiften Bidhauer, der jedoch bis dahin als Dreher arbeitete, „kann ich auch heute noch nicht ohne Bewunderung auf diesen Künstler blicken, der ohne jegliche Vorbildung auftrat. Seine fast fehlerlose, abstrakte Formgestaltung entfaltete sich ohne jede Vorarbeit. Damals kannte er doch seine Vorfahren noch nicht, weder Arp noch Pevsner oder die weltberühmten Vertreter der abstrakten Bildhauerei überhaupt. Trotzdem charakterisierte seine Plastiken dieser Zeit (1945-46) eine derartige Ausgeglichenheit, alsob er in den geistigen Strömungen dieser Epoche geboren wäre. Er ist zu bewundern, weil er kurz davor noch die Statuen „Die Anstreicher", „Die Sacker" und „Sitzende Frau" beendete, die auch nicht in irgendeinem präzisiösen naturalistischen Stil verfertigt wurden, sondern als Ergebnisse einer wahrhaften plastischen Summierung entstanden." Wenn in der Wüste eine Quelle entspringt, ist es nicht so überraschend, alswenn der Dschungel die Macht über den Beton übernimmt. Verfallende Zivilisationen könnten sich auf kaum andere Weise erneuern. Scheinbar gibt es überall in der Welt in jeder Zeit einen Künstler, der sich allein durch die verkrusteten Schichten durchquälen muß. Manchmal, hie und da, übernimmt dieser Künstler die Lebensaufgabe einer ganzen Generation. Etwas ähnliches geschah Jakovits. Es kann nicht als Zufall betrachtet werden, daß sich der Bildhauer, als er in den schönen und konsolidierten „Bateau-Lavoir" in der Budauer Ady-Endre-Straße, welcher der überfüllten Wohnung in der Rottenbiller Straße voranging, einzog, gerade dem Zweig anschloß, der mit dem Vajdaschen Erbe eingeimpft war. Und das manifestierte sich nicht nur in der emotionellen Bindung, in der Ehe mit Julia Vajda. Jakovits, der von der einseitigen Betrachtungsweise der Schulen freie und den neuen Ausdrucksformen gegenüber äußerst empfindsame Künstler, wurde von der 561