Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 15. (1981) (Szombathely, 1988)
Művészettörténet - Zsámbéky Mónika: Beck Vince szombathelyi ötvösmester mentekötője
des Zunftaltars eine gewisse Summe eingezahlt hatten. 1777 wurde die Probemarke eingeführt. In den Urkunden von Szombathely sind viele Goldschmiedenamen und Gegenstandbezeichnungen erhalten geblieben, leider sind die Quellen mit den Gegenständen nur selten zu identifizieren. Aus dem 16. Jahrhundert kennen wir neun Goldschmiede in der Stadt, im 17. waren schon 28 tätig. Vince Beck wurde 1799 in Wien geboren. In seiner Geburtsstadt erlernte er die Goldschmiedekunst, später war er in Buda Geselle. 1825 wurde er in Szombathely seßhaft, und in zwei Jahren (dank Einzahlen einer größeren Summe) erhielt er das Bürgerrecht. Sein Name taucht mehrmals in den Protokollen der Stadt auf, 1836 eröffnete Beck eine Zeichenschule, wo er den Bürgern und Lehrlingen der Stadt Zeichenunterricht gab. Die Notwendigkeit des Zeichenunterrichts wurde Ende des 18. Jahrhunderts in Ungarn erkannt, und als Folge der damals eingeführten Schulreform erhöhte sich auch die allgemeine visuelle Kultur bedeutend. Besonders in den Wissenschaftszweigen, wo technische, geometrische Kenntnisse vorausgesetzt waren, und in den Kleinkünsten zeigte sich die heilsame Wirkung der Maßnahme. 1782 wurde das Institutum Geometricum in Buda eröffnet, dem dann zahlreiche Zeichenschulen in Buda, Pozsony (Preßburg, heute Bratislava, CSSR), Kassa (Kaschau, heute Kosice, CSSR), Győr (dt. Raab) und Pécs (dt. Fünfkirchen) folgten. In diesen Schulen wurden an Sonn- und Feiertagen Lehrlinge unterschiedlicher Gewerbe ohne Entgelt unterrichtet. Vince Beck hielt seine Beziehungen zu Wien auch weiterhin aufrecht, wir wissen um im Jahr 1840 aus Wien bestellte Schmuckstücke. 1842 verzichtete er auf den Zeichenunterricht in der Stadt, zwischen 1846 und 1856 übte er doch wieder diese Tätigkeit aus. Wegen der Verschlimmerung seiner Augenkrankheit in den 1850er Jahren konnte er seine Arbeit als Goldschmied nicht mehr fortsetzen, deshalb bat er den Rat der Stadt, seinem Sohn György die letzten zwei Wanderjahre wegzulassen. György Beck erhielt 1853 das Meisterrecht und wurde Bürger der Stadt. Vince Beck starb im Jahr 1858, sein Geschäft führten seine Nachfolger weiter. Außer der Mente-Fangkette befinden sich zwei Gegenstände von den Arbeiten des Meisters im Savaria Museum: ein silberner Zuckerbehälter und eine Silberkanne. Aus früheren Erwähnungen sind ein ovales Silbertablett, eine Taufmedaille, eine Firmungsmedaille und Teile eines Eßbestecks von ihm bekannt. Wahrscheinlich befinden sich noch mehrere Gebrauchsgegenstände aus Silber und Schmuckstücke in Privatbesitz, die noch auftauchen können. Von Meister Beck ist auch eine Ansicht von Szombathely erhalten geblieben, die Zeichnung wurde in der Wiener Höfelich Druckerei lithographiert. Vom 16. bis 19. Jahrhundert war die Mente-Fangkette sehr verbreitet in Ungarn. Die Einheit von Mente, Dolman und Hose bildete sich im 16. Jahrhundert heraus und war mit kleineren Modifizierungen bis Mitte des vorigen Jahrhunderts vorherrschend. Es sind uns emailgeblümte Fangketten aus Siebenbürgen bekannt, die im 18. Jahrhundert bei Adelsaufzügen und Krönungen getragen wurden. Die Fangkette gehörte aber nicht nur zur Kleidung der Aristokratie, auch im Kreis des Kleinadels war sie populär. Die Adelstracht stand auch in enger Wechselwirkung mit den Uniformen, die ungarische Husarenuniform wurde von der Armee mehrerer Länder übernommen. Zahlreiche Porträts im 17-19. Jahrhundert verewigten auch die Fangketten. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die traditionelle Kleidung von der Aufklärung und der Verbürgerlichung allmählich verdrängt, und die allgemeine Bürgerkleidung verbreitete sich. Nach dem Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn (1687) diente der sog. ungarische Prachtanzug Zwecken der Representation, aus der alltäglichen Kleidung war er endgültig verdrängt. 530