Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 11-12. (1977-1978) (Szombathely, 1984)
Helytörténet - B. Dorner Mária: Adatok a szombathelyi piaci kápolna történetéhez
Gläubigen wurde sie mit einer Wiederherstellungsarbeit von mehreren Jahren wieder verschönert, der Turm mit weissen Platten, der Dachstuhl mit Holzschindeln gedeckt. Der Turm erhielt damals die zweite Glocke. In den Kapellenabrechnungen der Jahre 1768—1782 wurden immer mehr Rechnungen der Meister zusammengefasst, die zum kennenlernen der Kapelle auf dem Markt wertvolle Einzelheiten bringen; einige von diesen werden von uns auch in der Abhandlung mitgeteilt, deren Angaben uns bei der Ergänzung der Beschreibung der Kapelle und dem Publizieren neuer Angaben geholfen haben. Aus dem Durchstudieren der Einzelangaben der Rechnungen ist es ersichtlich, dass an der Nordseite der Kapelle, die durch den Umbau 8 Klafter lang wurde, 3 oben runde, vierflügelige Fenster vorhanden waren, die Eingangsfassade gegen Westen schaute, die eine mit einem zweiflügeligen Öffnungsfenster und Glasscheiben versehene Haupttür erhielt. An der zur Südseite der Kapelle geordneten, 2 Klafter breiten Sakristei befand sich ein vierflügeliges, wahrscheinlich oben rundes Fenster. Die Westseite der Sakristei hatte auch eine Eingangstür. Durch die zwischen dem Ghor der Kapelle und der Sakristei befindliche, mit einem inneren Öffnungsfenster versehene Tür konnte man ebenso hinaus und herein gehen. Die Kapelle hatte auch eine Orgel; den Hersteller können wir, mangels von Angaben, nicht nennen, soviel können wir alber anhand der Quellen mit Sicherheit sagen, dass die Orgel nicht gleichzeitig mit den Restaurierungen und Wiederherstellungen des Jahres 1766 erbaut worden war — wie es bis jetzt von den Forschern angenommen wurde —, sondern viel früher, denn das bereits existierende Musikinstrument im Jahre 1728 ausgebessert wurde, was durch die Quittierung der Kosten aufgrund der Rechnungen bewiesen ist. Das Aerarium der Kapelle hatte verschiedene Einnahmequellen: Stiftungen Nachlässe, Spenden, Geschenke, einen Teil der Bürgertaxe, die seohsprozentigen Zinsen der Darlehen und die Summen für das Glockeläuten. Dies alles schuf die Bedingungen zu den Erhaltungsarbeiten und für die Kosten des Funktionierens. Die Einrichtungs- und Ausstattungsofojekte der Kapelle teilen wir anhand der Inventare der Protokolle der kanonischen Visitationen mit, sie sind auch hinsichtlich der Kirchenkunst beachtenswert. Die genaue Lage der Kapelle war bisher unbekannt, und wir konnten darauf nur aus Beschreibungen folgern, denn dieses kleine Gebäude war weder in den Karten noch an Ansichten zu finden. Deshalb ist die jetzt zum Vorschein gekommene und hier mitgeteilte Grundrisszeiöhnung des Hauptplatzes von Bedeutung {siehe Abb. 7), die nach der Feuersbrunst des Jahres 1817 gemacht wurde und die Kapelle und die übrigen Bauobjekte des Hauptplatzes genau lokalisiert. Dieses Dokument ist auch in stadtgeschichtlicher Hinsicht von ausserordentlicher Bedeutung. 362