Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 9-10. (1975-1976) (Szombathely, 1980)

Régészet - Tóth István: Az Iseum szobrászati díszítéséhez

Kultstätten und Würdenträger beweisen, daß die Bevölkerung nach solcher Vorbereitung geei­gnet war den Inhalt der Mysterienreligionen in sich aufzunehmen. Das polytheistische Heiden­tum maß den einzelnen Göttergestalten immer mehrere und mehrere Eigenschaften bei, so nä­herte es sich dem Monotheismus, dem einzigen Gott an, der Träger aller Eigenschaften ist. Am auffallendsten ist dies bei der Gestaltung des Sol, des Sonnengottes, der fast schon den Mono­theismus berührt. Die erste wirkliche monotheistische Religion, deren Anhänger in Pannonién erscheinen, ist der jüdische Glauben, der dann die Christen gefolgt sind, die den Monotheismus zur Zentralthese ihrer Theologie gemacht haben. Im Kreis der städtischen, der hellenistischen Kultur nahestehenden, oft auch der griechi­schen Sprache mächtigen Bevölkerung dürfte schon im 2. Jahrhundert die Möglichkeit zur Chri­stianisierung gegeben gewesen sein. Zu dieser Zeit konnten in Pannonién sporadisch schon Chri­sten gelebt haben. Im Laufe der ersten zwei Jahrhunderten können wir in unserer Provinz auf Grund der bis­herigen Kenntnisse nicht einmal Keime der Missionsbestrebungen entdecken. Gegen die Mög­lichkeit einer solch frühen Glaubensverkündung spricht auch das Fehlen der frühzeitlichen jüdi­schen Diaspora. Der jüdisch klingende Name Deiborach erscheint zwar auf einem einzigen früh­zeitigen Grabstein in Scarbantia (Sopron), jedoch verweist nichts auf die religiöse Zugehörigkeit dieser Person. Nach Pannonién ist das Christentum aus zwei Richtungen vorgedrungen. Aus der einen Richtung kam das stadtrömische orthodoxe Christentum, das als erstes durch die Vermittlung der aquileianischen Kirche in die Drau-Save-Zwischenstromlandgegend eindrang und wie das in den antiken Quellen aufgezeichnet wurde, bestand bereits im Laufe des 3. Jahrhunderts in Ciba­lae ein Bistum. Die sich auf das Drau-Save-Zwischenstromland beziehenden Auktorenangaben derselben Zeit beweisen das bewegte Leben der Frühchristen irvdiesem Gebiete, die Kirchenverfolgungen und die Hinrichtungen von Märtyrern mit inbegriffen. Aus der Provinz Valeria sind uns lange Zeit hindurch auch keine Märtyrer bekannt. Erst im Laufe der Forschungen der letzteren Jahre haben wir z. B. über die Märyterer von Brigetio Kenntnis erhalten. Auch über die Kirchenorga­nisation in Gebiet des ungarischen Transdanubiens wußte die frühere Forschung nichts, — heute haben wir jedoch auf Grund der aus den neueren Ausgrabungen zum Vorschein gekommenen frühchristlichen Gebäude und des Fundmaterials Anlaß nicht nur Kirchengemeinden, sondern auch Bistümer anzunehmen. Zur Verbreitung des christlichen Glaubens bestanden hier die speziellen, kulturellen und geographischen Vorbedingungen. Die Einschaltung der Donauprovinzen in die christlichen Gemeinden hing in hohem Maße auch von der Intensität der Urbanisation ab. Im 1.—2. Jahr­hundert verbreitet sich das Christentum vielmehr in den Städten, wo auch ihre Glaubensverkün­der Propagandatätigkeit ausgeübt haben. In der Christianisierung der Donauprovinzen bildet eine bedeutende Periode die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts. In Makedonien, Salona, Aquileia faßte das Christentum in diesen 50 Jahren feste Wurzeln bzw. organisierte sich in Kirchengem­einden. Den Beginn dieser Epoche kennzeichnet das von Gallienus im Jahre 260 erlassene Edikt. Die diesem folgende, etwa 40 Jahre lang andauernde verhältnismäßig friedliche Periode ermög­lichte in Pannonién eine teilweise Missionierungsarbeit. Diocletianus trachtete von den ersten Jahren seiner Herrschaft, die alten römischen Sitten, Gesetze zu erneuern und war bestrebt den Kult der das Wohl des Reiches sichernden Götter zu vertiefen. Im Zeichen dieser religionspolitischen Restauration beabsichtigte er die mit der röm­isch-heidnischen Religiosität im Gegensatz stehenden ideologischen Strömungen, so auch die Verbreitung des Christentums einzudämmen. Trotz des zwischen dem Christentum und dem Imperium bestehenden ideologischen Gegen­satzes fand sich ein Teil der Christen am Ende des 3. Jahrhunderts mit dem Gedanken des Impe­riums ab und neigte zu einem Kompromiß mit dem Polytheismus. Dies erweckte beim Kaiser die 107

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