Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 9-10. (1975-1976) (Szombathely, 1980)

Régészet - Tóth István: Az Iseum szobrászati díszítéséhez

hard Hefele einen Kontrakt ab, nach dessen Plan die neue Residenz zwischen 1778 und 1783 auch aufgebaut wird. Schoenvisner schreibt 1790 über die alte Burg, daß sie schon verlassen, ihre letzten Tage er­lebt und bald dem Erdboden gleichgemacht wird, da der neue Palast bereits fertig steht und auch die Fundamente der neuen Kathedrale ausgestochen sind. Szily läßt 1791 die alte Burg samt der Burgkirche, um deren Baumaterial zum Bau der Ka­thedrale wieder verwenden zu können, vollkommen abreißen. Interessant ist, das Doppelgesicht dieses Zeitalters zu betrachten. Einerseits wendet sich das Interesse den Altertümern zu, andrerseits werden die zum Vorschein gekommenen Altertümer, antiken Gebäude schonungslos dem eigenen Geschmack nach umgeformt. — Auch der Huma­nist und Liebhaber des Altertums konnte sich dem Zeitgeist nicht entziehen. Szilys Interesse für die Denkmäler der Archäologie, des klassischen Altertums und seiner Literatur kam zuerst bei der inneren Ausstaltung seines Palastes zum Ausdruck. — Es liegt auf der Hand, daß als er sich auf Grund seines freien Entschlusses eine Residenz baut, bei der Deko­ration dieser, den Denkmälern des Altertums eine bedeutende Rolle zukommen läßt. Bei den Bauarbeiten kamen sehr viele alte römische Denkmäler, Inschriftensteine, Säulen und Statuen­fragmente, Münzen und andere Kleinfunde ans Tageslicht. Natürlich konnte all dies der Auf­merksamkeit des für die Wissenschaften und Kunst schwärmenden Bischofs nicht entgehen. Auf diesen begeisterten Kenner der klassischen Altertümer machte die Geschichte seiner Residenz­stadt, der Colonia Claudia Savaria der römischen Zeiten unvermeidlich einen tiefen Eindruck. Dieses Gefühl verflocht sich in ihm mit den Reminiszenzen seiner Jugendzeit, die er in der Ewi­gen Stadt Rom gewann. Es ist uns eine Ehre gelegentlich der 200jährigen Gründungsfeier des Bistums von Szombat­hely mit der Bearbeitung und Publikation der frühchristlichen Denkmäler der Diözese Savaria beizutragen und hiermit der Aufforderung des jubilierenden Bistums Genüge zu leisten. Die Grundlagen der Arbeit bildete die Karte, welche der gegenwärtige Bischof der feiernden Diözese Dr. Árpád Fábián anfertigen und 1973 erschienen ließ. Die Grenzen der Diözese decken sich nicht mit den heutigen Verwaltungsgrenzen des Komitats Vas. Zu dieser Diözese gehörte im Osten auch ein Teil der Komitate Győr, Veszprém und Zala. (Abb. 1 ). Durch das in Savaria in großer Menge zutage geförderte frühchristliche Denkmalmaterial kann heute schon als sicher angenommen werden, daß dort vom 4. Jahrhundert an mit einem Bi­stum zu rechnen ist. Bezüglich der Ausbreitung der frühchristlichen Diözese sind wir jedoch auf Vermutungen angewiesen. Die Ausdehnung des unter dem Einfluß des Bistums stehenden Ge­bietes können wir uns vielmehr gegen Norden und Osten zu, als in südlicher und westlicher Rich-^ tung vorstellen. In die letzteren beiden Richtungen haben die Diözesen von Poetovio und Nori-" 1 cum scharfe Grenzen gesetzt, während gegen Osten die Kirchen der Balatongegend ihr schon kaum mehr unterstellt gewesen sein dürften. Der Diözese von Szombathely bzw. ihrer Rolle im frühchristlichen Pannonién können wir uns in dem Falle leichter annähern, wenn wir ihre Vergangenheit in die Geschichte Pannoniens einfügen und die Jahrhunderte des Frühchristentums kurz überblicken. Bei der Erforschung der Glaubenswelt der Völker Pannoniens befinden wir uns in einer gün­stigen Lage, wenn wir die Kulte der örtlichen illyrischen, keltischen, thrakischen Urbevölkerung und die der eingewanderten römerzeitlichen Völker: Italiker, Griechen, Orientalen studieren. In­folge der systematischen Freilegungs- und Bearbeitungstätigkeit der Archäologen sowie der gro­ßangelegten Bauarbeiten gibt der pannonische Boden selbst noch zu unseren Tagen in großer Menge ein reiches Denkmalmaterial von sich. Es gelingt uns immer mehr und mehr in die Göt­ter- und Glaubenswelt, in das Kult- und religiöse Leben der schon längst versunkenen Völker einzudringen. Die orientalischen Kulte, von deren Heiligtümer und Glaubensgenossen die ganze Provinz sozusagen durchwoben war, die Gegenwart des Judentums, ihre mit Inschriften beweisbaren 106

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