Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 7-8. (1973-1974) (Szombathely, 1979)

Néprajz - Pusztainé Madar Ilona: Nemesládony és Tompaládony lakóinak állattartása

VIEHWIRTSCHAFT IN NEMESLÁDONY UND TOMPALÁDONY ILONA PUSZTAI-MADAR Die Viehwirtschaft war die hauptsächliche Grundlage des Unterhalts in unseren Dörfern. Der Unterschied der beiden Dörfer in der Viehwirtschaft ruhte auf den abweichenden Arten der Gemarkung. Nemesládony verfügte über sehr kleine Felder, Tompaládony, das typische Lehn­bauerndorf über viel mehr. So wurde das Vieh neben dem Einzelweiden im Ersteren im hainarti­gen Hinteren des Hofes, im Letzteren in der Herde draussen gehalten. Die von Tompaládony schützten ihren Weidenbestand sorgfältig, der bis zur Jahrhundertwende zu ihrem Grundbe­stand gehörte. Das Umstellen auf die neue Rindsorte erfolgte Ende des vorigen Jahrhunderts. An der Stelle des als Zugtier gut verwendbaren ungarischen weissen oder dachsgrauen verbreitete sich das in der Umgebung gezüchtete rotscheckige. In dieser Zeit begann man das Pferd als Zugtier zu ver­wenden, weil die Klauen der schwächer konstituierten Rinder auf den bis damals gebauten Kie­selwegen geborsten haben. Als Weide für Schweine diente beiderorts die Hungerwiese („koplaló"). Die Vorsteher von Tompaládony haben das Dorf vor dem Hinaustreiben abgeschätzt, da­mit niemand ohne das Recht darauf die Wiese gebraucht. Die Vorsteher haben auch beim Aus­wählen der Hirten mitgewirkt. Mit der Intensivierung der Viehwirtschaft verlor die Weide ihre Bedeutung. Das war zugleich wirtschaftlicher. Der Ertrag des Futtergewächses ist der Vielfache des Wiesengrases. Dieser Schritt erfolgte in unseren Dörfern parallel mit dem Artenwechsel. Das Futter wurde in der Scheune gelagert ; die „Sternenscheune" — unter freiem Himmel — galt hier als Schande. Rüben wurden in Gruben gesetzt. Die Fütterung und das Tränken des Viehs verlief nach strengen Regeln, der Belastung und dem Lebensalter entsprechend. Die Reinigung des Viehs geschah während der Fütterung morgens. Schweine wurden in jedem Haushalt gehalten, vielfach auch zwei Säue. Die kleinen Ferkel wurden im Frischlingsalter verkauft. Sie wurden bis zu den 20-er Jahren mit Milch gehalten, nach dem Zustandekommen der Milchhallen mit abgerahmter Milch („szepera"). In unseren Tagen werden in den LPG-s Stiere gemästet. Die Pferdehalter hatten im allgemeinen „breite" Pferde; die ungarische Sorte wurde für „nervös", schwer zu behandeln gehalten. Die Stiere wurden vom Dorfwirt gekauft; die Pferde wurden zur Begattung in die Herrengü­ter geführt. Der Eber gehörte der Gemeinde, die Versorgung wurde auf die Sauhälter verteilt. Der Schweinebestand sind meistens „mangalica", es gibt aber auch schwarze ; deren Kreuzung ist das scheckige. Eine Form der Verwendung ist der Gebrauch als Zugtier. Die Zucht zum Zugtier ist sehr zeit- und geduldbeanspruchend. Den Leuten von Ládony brachte der Viehhandel ein bedeutendes Einkommen ein. Sie haben die Jungtiere aus Südtransdanubien geholt und über die Grenze geschmuggelt oder auf dem Jahrmarkt in Sopron verkauft. Vor dem Weitergeben haben sie aber diese zu Zugtieren er­zogen, wegen des grösseren Nutzens. 206

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