Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 7-8. (1973-1974) (Szombathely, 1979)
des Ausmasses der Sonnenflecktätigkeit sind die Sonnenfleckzahlen, deren Wert durch die Wolfsche Relativzahl // W = (10g+f)k // ausgedrückt wird. Deren Werte benutzend kann man die genaue Zeit der Sonnenfleckmaxima und -minima und die Dauer der Zyklen genau feststellen. Da die Sonne die Grundlage des Witterungsgeschehens auf der Erde ist, ist es nicht zu bezweifeln, dass die Sonnenflecktätigkeit im Werdegang der Klimaelemente eine bedeutende Rolle spielt. Und da die Klimaelemente direkte auf den Jahreswachstum und -entwicklung der Bäume einwirken, so spiegelt sich an den Jahrringen auch die Sonnenflecktätigkeig direkte oder indirekte wider. In diesem Zusammenhang schreibt F. E. Zeuner in seinem Buch: „Ist die Abweichung vom Normalen des Klimas eines Gebiets weniger ähnlich der Sonnenfleckkurve als die Wachstumskurve des Baumes, so ist es wahrscheinlich, dass die Einwirkung der Sonnenflecke auf die Bäume intensiver ist als die auf das Klima." Es ist noch dazuzugeben, dass die Sonnenflecktätigkeit — vielleicht mit der Ausnahme einiger Strahlungen — beinahe ausnahmslos durch die Vermittlung durch das Klima auf die Pflanzen einwirkt. Die Erscheinung, dass sich die Sonnenflecktätigkeit an der Wachstumskurve der Bäume oft stärker widerspiegelt als am Klimadiagramm, ist der direkte Ausfluss dessen, dass sich diese Einwirkungen im Klima besser auflösen, an der Pflanze aber, die ein geschlossenes biologisches System ist, und für die die Wirkungselemente zugleich Lebenselemente sind, diese Einwirkungen besser zum Vorschein kommen. Deren Wirkung kann aber selbstverständlich seitens der oben skizzierten Faktoren nach sehr vielen Richtungen beeinträchtigt werden. Die Pflanzenwelt reagiert also sehr empfindlich auf die Klimaänderungen ihrer Umgebung, was in ihren äusseren Lebenserscheinungen und in ihrer inneren Struktur sehr genau zum Ausdruck kommt. Ihre äusseren Lebenserscheinungen bezüglich des Klimas werden von der Phytophänologie seit jeher untersucht die beispielsweise auf Grund der Zeit der Blüte der Pflanzen bzw. der Anbruchszeit des Vegetationserwachens die Schlussfolgerung zieht, dass sich die Holzpflanzen langsamer entwickeln als die Krautartigen, was durch die abweichenden Werte der Bodentemperatur erklärbar ist. Im Laufe des Winters kühlt sich nämlich der Boden stark ab, dessen Folge ist, dass seine Oberflächenschichten den Minimumwerten der Temperatur entsprechend durchfrieren. Diese Temperatur nimmt von der Oberfläche gegen die tieferen Schichten gehend — sukzessive ab und erreicht bei 2—3 m schon Werte um 2—4 °C. Das ist das Niveau, wo auch die üppigsten Haarwurzeln der Holzpflanzen liegen. So ist das eine Ursache dafür, dass die Holzpflanzen auch im Winter nicht durchfrieren ; infolge der auch im Winter anhaltenden Verdunstung und des Saftkreislaufes erfolgt nämlich die fortwährende Strömung einer Lösung von 2—4 °C, was die Temperatur der über dem Boden befindlichen Teile des Baumes über dem Gefrierpunkt hält. Diese Bodentemperatur schafft also im Winter eine günstige Gegebenheit für die Holzpflanzen, was ihrerseits im Frühling hemmend auf den Anbruch der Bäume auswirkt. Damals erfolgt nämlich die Aufwärmung des Bodens durch die oberflächennahen Schichten, die oberflächennahen Schichten erreichen also früher das optimale Temperaturniveau, das für den Anfang des pflanzlichen Lebens günstig ist, und da in dieser Schicht hauptsächlich die Krautpflanzen ihre Wurzeln haben, beginnt deren Vegetationszyklus früher. Die Holzpflanzen erreichen — eben wegen des langsameren Aufhörens der oben erwähnten Einwirkungen — um Tage, sogar Wochen später die zum Beginnen des Vegetationszyklus notwendigen minimalen Bodentemperaturverhältnisse. Bei ihnen verspätet sich also das Frühlingserwachen. Hierbei treten selbstverständlich auch mehrere Nebenumstände (so Ausgesetztheit, Bodenart usw.) mitwirkend auf. Die Bäume registrieren ihr Alter durch ihre innere Struktur, durch ihre Jahrringe, und dadurch messen sie die Zeit. Die Dendrochronologie benützt diese Eigenschaft der Bäume in der gemässigten Zone ; so ermöglicht sie durch die Jahrringuntersuchungen meistens eine kurzfristigere absolute Zeitberechnung. Dieses Verfahren hat seinen Ursprung in der Heimat der riesengrossen Bäume, in Amerika gehabt. Da die Jahrringe der Bäume von verschiedener Dicke und Aufbau sind, jedoch sich innerhalb derselben Art, unter gleichen klimatischen Verhältnissen in ihren Proportionen gleich entwickeln, ermöglichen sie, dass wir, anhand der Reihe von Bäumen 13