Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 7-8. (1973-1974) (Szombathely, 1979)

von verschiedenem Alter in die Vergangenheit rückschreitend, identische Jahrringschichten be­stimmen können und durch sie zurückschreitend Jahrhunderte zurückberechnen und den Jahr­ringkalender für Jahrhunderte zusammenstellen. Die so gewonnenen Angaben können wir, sie in den Dienst des anderen Verfahrens der Jahrringanalyse, der Dendroklimatologie stellend, zum Durchführen von klimageschichtlichen Forschungen verwenden. Für die Zwecke von dendroklimatologischen Untersuchungen sind diejenigen Individuen am geeignetsten, an denen die Witterungseinwirkungen frei, ungestört zur Wirkung gelangen können. Vorteilhaft ist also ein alleinstehender Baum, also in Freistellung, von ständigen Ge­wässern in grösserer Entfernung, von gewaltsamen Einwirkungen und von menschlichen Eingrif­fen im allgemeinen unberührt. Und hinsichtlich der Umwelt ist es vorteilhaft, wenn das Klima des Gebiets ausgeglichen und für die untersuchte Art günstig ist. Unsere untersuchten Stücke sind in dieser Hinsicht ziemlich extrem, und sie lassen gegebenenfalls auch die daraus resultieren­den Nebenwirkungen spüren. URSPRUNG UND UMWELTBEDINGUNGEN DER HOLZPROBEN Von den angeschafften und zur Untersuchung dienenden vier Holzproben stammen zwei von Laubbäumen und zwei von Nadelbäumen. Der eine von den Laubbäumen ist eine präfossile Sommereiche aus dem Rába-Hain, und der andere eine Edelkastanie aus dem Dorf Velem am Südrand des Kőszegi-hegység (Günser Gebirge). Von den beiden Nadelbäumen stammt das Exemplar der in Nordamerika einheimischen Riesentanne aus dem Arboretum in Kámon; der andere ist eine Lärche aus dem Bükkgebirge, aus Répáshuta. Demnach möchten wir die wichti­geren Angaben der einzelnen Holzproben überblicken, die eine nach der anderen. 1) QUERCUS ROBUR L. — Stiel- oder Sommereiche aus Magyarszecsőd. (Bilder 1—2., Abb. 1., Diagramme VII—VIII.) Magyarszecsőd ist eine Kleingemeinde mit 650 Einwohnern am linken Ufer des Flusses Rába (Raab), im Kreis Körmend. Die Raab schlängelt unterhalb des Dorfes, unzählbare Mo­raste neben sich zurücklassend, die die Linien des ehemaligen Flussbettes sind. Der Fluss, seinen Lauf fortwährend verändernd, legt Teile seines ehemaligen Bettes und Überschwemmungsge­biets frei und bringt oft Funde von ehedem zum Vorschein. Die Funde betreffend sollen wir be­sonders über die Tatsache des Hervorkommens der Holzüberreste sprechen, die als Bäume am früheren Ufer des Flusses gelebt hatten, später unterspült, umgestürzt und durch Schlamm be­deckt wurden; unsere untersuchte Holzprobe hat nämlich den gleichen Ursprung. Die Dorfbewohner — für die das Sammeln und der Verkauf vom „wassergetragenen Holz" ein Nebeneinkommen bedeuten — haben im August 1964 aus der Raab den Stamm eines riesen­grossen, vor mehreren Jahrtausenden gelebten Baumes gehoben, den die Raab in der zweiten Krümmung unterhalb des Dorfes, westlich von der sog. „Gergulecz-Mühle", aus ihrem Hochu­fer ausgewaschen hat. Der Fund stammt aus einer blaubraunen Schlammschicht, aus der Tiefe von etwa 6—7 m von der heutigen Oberfläche. Der feinkörnige Schlamm hat das Holz — vor den vermorschenden, zersetzenden Einwirkungen am dichtesten verschlossen — in sehr gutem Zustand aufbewahrt. An unserem Holzstamm traten im Laufe der vergangenen Jahrtausende ge­wisse Verkohlungsprozesse auf. Daher kommt es, dass das Holz blauschwarz und — in der frei­en Luft ausgetrocknet — an gewissen Stellen spröd und muschelig geworden ist. Das Holz hatte im Wasser bzw. in seiner Schicht einen sehr hohen Wassergehalt, in dem Masse, dass daraus auf einen stärkeren Druck Wasser triefte. So war auch sein Gewicht — wegen seiner immensen Aus­masse und seines hohen Wassergehalts — so hoch, dass es erst unter dem Wasser auf zwei Teile durchgesägt durch Schleppmaschinen ans Ufer geschleppt werden konnte. Die Länge des Stammes betrug etwa 20 m und gabelte bei 16 m auf zwei Äste. Hier haben 14

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