Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 7-8. (1973-1974) (Szombathely, 1979)

tum der Holzmenge zur Folge hat. Die Frage von der anderen Seite her gesehen : Aus der jewei­ligen Dicke des Jahrringes können wir weitgehende Schlussfolgerungen betreffs der Nieder­schlags-, Temperatur- und Lichtverhältnisse des Standortes erzielen. Die Witterungsverhältnisse verursachen besonders durch ihre extremen Einwirkungen auch an den Jahrringen bemerkbare Veränderungen, Ausartungen. So der Spätfrost oder ein langer Hochsommer, aber auch eine starke Dürre kann zum Verlust des Laubwerks des Baumes führen, was im Falle eines Wiederspriessens einen PseudoJahrring zur Folge hat. Der Wind bewirkt — bis zu einem Grenzwert — durch seine verdunstungssteigernde Wirkung die Erhöhung des Holz­zuwachses, und durch seine mechanische Einwirkung indiziert er zugleich die Vermehrung der versteifenden Elemente und die exzentrische Entwicklung des Baumkörpers. Er verursacht aber, gewisse Grenzen überschreitend, direkte Beschädigungen am Baum (Sturmschäden), was entwe­der am PseudoJahrring (in der ersten Hälfte des Jahres), oder, im Falle einer Beschädigung im Laufe des Jahres, im raschen Rückgang des Spätholzes bemerkbar ist. Zu ähnlichen Schäden und zur Abnahme des Zuwachses können aber auch Astbeschädigungen durch die Last des Schnees und des Rauhreifs und durch Blitzschlag führen. Von den standortbedingten Faktoren ist die Wasserwirtschaft des Gebiets am wichtigsten. Bis zu einem bestimmten Grenzwert verursachen mehr Niederschlag, höhere Lufttemperatur und höheres Grundwasserniveau mehr wassertragende Trachäen und ein stärkeres Breitenwachs­tum. An Orten, wo das Grundwasser zu hoch steht, reagieren die Jahrringe der Bäume auf die Niederschlagsverhältnisse sehr schwach, sie erzielen nur schwache Abweichungen und in der Re­gel erst im folgenden Jahr. Der individuelle Ort der einzelnen Bäume innerhalb des gemeinsamen Standorts spiegelt sich an den Jahrringen auch getreu wider. Die freistehenden Individuen sind beispielsweise den Klima- und Witterungsfaktoren immer stärker ausgetan, demzufolge sie auch die klimatischen Einwirkungen genauer widerspiegeln als die im Schluss gewachsenen. Im Schluss verursacht die gegenseitige Wirkung Unregelmässigkeiten, die die Wertung der Jahrrin­ge erschweren oder überhaupt unmöglich machen. In dieser Lage wird der Zuwachs stark ver­hindert. Eine eventuelle Freistellung hat einen sprunghaften Dickenzuwachs zur Folge. Bei den Standortverhältnissen meldet sich auch das menschliche Eingreifen, das bedeutende Verände­rungen im Jahrringzuwachs der Bäume verursachen kann (z. B. Anbau, Düngung, Lichtung usw.). Solche Bäume sind zu dendroklimatologischen Untersuchungen meistens unbrauchbar, oder man muss an ihnen vielfach Korrektionen anstellen. Wir müssen weiterhin die holzzu­wachsvergrössernde oder -verringernde Rolle der Bodenarten besprechen, die jedoch in ihrer spontanen Lage, sich nur verhältnismässig langsam verändernd, keine Verschiebungen bei den Jahrringverhältnissen bringen, und so bei der Wertung der Jahrringausmasse keine Fehlgriffe verursachen. Ebenso wirkungsvoll sind die Ausgesetztheit und die Höhe des Standortes über dem Meeresspiegel, von denen die erstere, im Falle gegen Süden, mit ihrem aufgewärmten Mi­kroklima die Entwicklung der Jahrringe steigert, und wenn nach Norden, sie durch ihr abge­kühltes Mikroklima mehr zurückhält. Dasselbe ist übrigens auch an der Nord- bzw. Südseite des Baumkörpers zu beobachten, was eine gewisse Exzentrizität hervorruft. Die Grösse der Seehöhe scheint — den Beobachtungen gemäss — die Abnahme der Jahrringentwicklung hervorzu­bringen. Der Fruchtertrag der Bäume ist auch ein Faktor bei der Entwicklung des Jahrringes. In die­ser Hinsicht hat Antal Majer Untersuchungen durchgeführt. Er untersuchte bucheichelbringen­de Jahre auf Grund älterer Aufzeichnungen, und so ist er zur Feststellung gekommen, dass die Jahrringe in den Jahren nach einem ertragreichen Jahr dünner werden. Die Schädlinge können die Jahrringentwicklung auch zurückwerfen, gleich, ob sie durch Frass im Inneren des Baumes oder am Laubwerk ihre schädliche Tätigkeit ausüben. Die gleiche Rolle der Pflanzenparasiten ist auch eine bewiesene Tatsache. Von den extraterrestrischen Faktoren spiegelt sich auch der periodische Wechsel der Son­nenflecktätigkeit bis zu gewissem Grade an den Jahrringen. Die unmittelbaren Repräsentanten 12

Next

/
Thumbnails
Contents