Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 4. (1966-1970) (Szombathely, 1973)
Patay Pál: Vasi harangok
Dörfern, die ehemals zum Komáitat Sopron gehörten (Bük 1823, 1837 und 1840, Nagygeresd 1835); später tauchen sie schon auch im alten Gebiet des Komitates Vas auf. Von 1860 an hat der Meister den Markt im Komitat schon vollkommen in der Hand, wenigstens was den der evangelischen Kirdhen betrifft. Während wir nämlich zwischen 1860 und idem ersten Weltkrieg aus dien Werkstätten rvon Kőszeg und Szombatihely nur je eine — oben schein erwähmrbe — Glocke gefunden haben, weiter 'drei aus Wien Körmend 1887), ist eine Menge der Sclteinhoiferschen vorhanden ((rwiiir kannten aus den Jahren 1864-1869 9, 1870-1879 4, 1880-1889 7, 1890-1899 9, 1900-1909 6 und 1910—1919 13 Stücke registrieren). Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden auch die Werkstätten von Szombathely (nach 1883) und Kőszeg (zwischen 1887 und 1891) geseihftossen, wodurch Selitenlholfer im Komitait adileinlhemsidhend geworden ist. Diese Position hat die Werkstatt auch zwischen den beiden Weltkriegen gehalten, nämlich selbst 'Biudiapesitcr ЕаЬичкаЬе sind in (diesem Gebiet selten repräsentiert i (László íSzlezáík 1, „iHarangiművek" A. G. 4 Stüdk, entgegen den 65 der Firma Seltenbofor). Endlich müssen wir noch erwähnen, dass es drei nach dem zweiten Weltkrieg verfertigte Glocken gibt: Werke von Rafael Szlezák. Die gesammelte Angaben haben unsere frühere Beobachtung bestärkt, 105 dass die Glocken in der Vergangenheit, vor allem im 18. Jahrhundert, als Leietr des Rhytmus des alltäglichen ländlichen Lebens, eher den Besitz der Gesamt-Ortsgemeinde, als den von einer Kirche bildeten. In vielen Dörfern, hauptsächlich in den kleineren, waren sie gemeinsames Eigentum der Katholiker und der Evangeliker (oder standen im gemeinsamen Gebrauch). In einigen Dörfern sind sie auch noch heute gemeinsam geblieben (Kemeneskápolna, Merse, Pórládony). Am besten können wir jedoch den Besitz der Ortsgememde in Tokorcs und Boba beobachten, wo selbst noch in unseren Tagen solche Glocken vorhanden sind. In Tokorcs wurde der Glöckner noch am Anfang des 20. Jährhunderts nicht von einer Kirche, sondern von der politischen Gemeinde angestellt. Die Inschrift der Glocke von Boba (ungarisch) : „Besitz der Einwohner von Boba" bezeugt es selbst, dass sie von der Gemeinschaft des Dorfes gegossen lassen wurde. Noch heute lebt es auf diese Weise im Bewusstsein der Leute. Der Gemeinsame Gebrauch der Glocken wurde infolge des Tolcranzpatentcs in vielen Dörfern eingestellt, vor allem dort, wo zu dieser Zeit evangelische Muttergemeinden gebildet wurden. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, ja sogar noch in 1915 wurden jedoch in mehreren örtern Glocken — ausser der schon erwähnten — als Eigentum der „politischen" oder „bürgerlichen Gemeinde" bzw. als „gemeinsame" erwähnt. Nach den Angaben ist das Einstellen des gemeinsamen Gebrauches der Glocken vorwiegend friedlich durchgeführt worden. Die Glocke — oder Glocken — sind bald im Besitz der Katholiker (Bük zwischen 1785—1788, Nagygeresd 1787, Nemesládony 1897). bald in dem der Evangeliker (Kissoimlyó 1789, Kemenespálfa 1792, Vönöck 1796, Kemenesmagasi vor 1802, Nemeskocs nach 1808, Cák 1895) geblieben und das Redht der Anderen wurde ausgezahlt. Zu einem Prozess ist nur im Falle von Gérce gekommen, doch nach zwei Jahren hat man sich auch hier geeinigt. Ganz merkwürdig war die Teilung dm Kőszegdoiroszló íin 111820, wo die gesprungene Glocke in zwei gesägt wurde. Wenn die Teilung der Glocken selbst am öftesten friedlidh durchgeführt wurde, war der Anlass dazu eben durch mancherlei Streitigkeiten gegeben, von welchen wir auch hie und da Angaben haben, so aus dem Jahre 1847 aus Nemesládony, 106 aus 1926 aus Rába/molnári. 107 191