Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 4. (1966-1970) (Szombathely, 1973)

Dömötör Sándor: Lakodalmi kalácsok Vas megyében II.

cihons, das unverfeinbe Brot, ist kreisrund, pfabt, scheibenförmig, in der Mitte mit einer lochartigen Vertiefung oder statt deren mit einer Verzierung. Den ungegangenen, harten, fladenartigen Teig bräunte und konservierte man in der Asche, auf einem Stein oder Backplatte. Das Loch in der Mitte machte es zur Anfädelung und so zum Transportieren geeignet. Mit der fortwährenden Verbesserung der Qualität des Teiges haben sich auch die Grundeigenschaf len verändert; infolge der Verfeinerung des Brotes ist die alther­gebrachte Form zu einem formalen Charakteristikum geworden, woran sich auch kul­tische Deutungen knüpften; die ursprüngliche Erläuterung nämlich, die primitive Aus­legung des Wesentlichen, der veraltete überbau als etwas überflüssiges verschwand aus dem Bewu&stsein. Verschiedene Bro,bf armen — wie Fiadén, Plätltchen ,— haben die Brotform und die Verzierungen der Urgemeinschaft bis auf unsere Tage bewahrt, ob­wohl die Notwendigkeit dieser Formen weder bei der Herstellung des Brotes noch bei der des Kuchens im heutigen Verfahren existiert, wie dereinst. Ein aderer Hauptlypus der Kuchen wird aus stangigem Teig hergestellt, der kreisrund gemacht wird. Es kommen aber oft auch solche Stangen vor, die nicht eingerundet wer­den, aus denen keine Ringe gemacht werden. Eine bedeutende Anzahl der einfacheren Kuchenformen steht in formaler Hinsicht im Zusammenhang auch mit ncolithischen Verzierungselcmentcn. Ihre Benennungen sind sehr mannigfaltig; die Grundformen ver­mischen sich oft und vielfältig die älteren Benennungen gesellen sich miancihmial zu neuen Kuchensorten. Gestaltlich kann man die Kuchen in folgende Gruppen einordnen: I. Runde Fladcnformen in der Gestalt von plattgedrückten Knödeln — hauptsächlich ungegorene, harte Brolsorlcn a) in der Mitte durchgelocht b) mit einem symbolischen Loch, mit einer Vertiefung in der Mitte c) in der Mitte mit ешет Einschnitt oder einer Verzierung, die daraus stammt IL Slangcnförmigc Backwerke a) gerade Stangen (Slangerl) b) halbrunde Stangen (Hufeisen; ihrer Benennung nach Hufeisenkuchen, Hörnchen, 'Presslburger Hufeisen, Beugel, Kipfel, Zeitungis'kudhon usw.) c) kreisrunde, völlig geschlossene Stangen (Reife; ihrer Benennung nach Brezel, Bret­zelkuchen, Ringelkuchen, Radkuchen, Kreiskuchen usw.) d) Gefaltete Stangen (eigentlich Kringel; der Benennung nach Geschlüsseltes, Schlüs­selikuchen, ,, ikujesos" usw.) e) Geflochtene Stangen (gezopfte Striezel; ihrer Benennung nach Geflochtenes, ge­flochtener Kuchen, Ofenkuchen, Weisskuchen, usw. ,,fonalos", „fontos', „fonott­kalács", „kemencekalács'', „fehérkalács"). f) Zusammengeklebte Stangen (gitterartige Kuchen; ihrer Benennung nach vergitter­ter, mit einer Schranke versehener, befensterter Kuchen, usw.) III. Mischungen beider Grundformen. (Ihrer Benennung nach: Kranz, „kalinkó", Lebensbaum usw. Hierher gehören auch die aus Tcigpllialtten verfiertiigltien, mianohmial rollcnförmigen Backwerksorten, wie gefüllter Beugel, Fladen, Täschchen, usw.) IV. Kuchen in der Form eines Menschen, Tieres oder eines Gegenstandes. Die Form der Kuchen ist heutzutage überall im ganzen Lande in den einzelnen Regi­onen sehr mannigfaltig. Der Kuchen wird aus Auszug, aus Hefeteig hergestellt. Man formt mlanidhmial Rollen auf Teigpfahtem und gilbt des Gesdhmiadkes wegen Mohn, Nuss oder Marmelade dazu; das Ergebnis ist also kein kompakter, homogener Teigstab; es 132

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