Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 3. (Szombathely, 1965)

Jahresbericht über die Arbeiten in den Museen des Komitates Vas im Jahre 1964 - Das Köszeger Jurisich Miklós Museum

Im IV. Saal reihen sich neben den wunderbaren Werken der Kunstchmiededynastien auch die mannigfaltigen Pracht werke der Uhrmacher auf, welche ebenfalls zu der Eisen ­arbeiterzunft gehörten. Alte Geräte und Produkte vertreten die blühende Tuchmacherei und die wohlbekannten Hersteller der Honigkuchenpuppen, einer beliebten Süssware der Märkte. Im Saal V. befinden sich die Denkmäler der Goldschmiedekunst und der Keramik, sowie die Möbeln in Zopfstil, welche gegen Ende des 18. Jh. vorherrschend waren. In beiden Sälen wird die Vorführung der Organisation der Handwerke im Feudalismus durch Zunftdenkmäler, Kästen, Krüge, Fahnen und vergrösserte Zunftstempel ergänzt. Saal VI. führt die bedeutenden wirtschaftlichen, politischen und kulturhisto­rischen Ereignisse der Stadt vom 19. Jahrhundert vor. Ein nicht alltägliches Kuriosum ist der Schädel des „hartköpfigen Ungarn" Daniel Mecsery, der in den Kämpfen gegen die Franzosen schwere Wurden erlitt. Ausser den Gegenstandsbeweisen des Aufschwungs des Reformzeitalters werden hier die Andenken des Kőszeger Auftritts von Franz Liszt im Jahre 1846 aufbewahrt. Hier befinden sich auch die zeitgenössischen Waffen des Freiheitskampfes, welche den Verteidigungskrieg Ungarns verewigen, sowie die an Lajos Kossuth erinnernden persönlichen Gegenstandsdenkmäler. Die Stimmung des Saales wird durch die Einrichtungsgegenstände der Bürgerheime des vorigen Jahrhunderts gehoben. Saal VII. und VIII. zeigt ein wahrheitsgetreues Bild der grossen Fragen unseres Zeitalters. Im Saal VII. sind die lokalen Geschehnisse der — nach dem aus imperialistischen Zielsetzungen gefochtenen I. Weltkrieg — zum Sieg gelangten demokratischen Revolution und der Räterepublik zu sehen. Im Saal VIII. ist das Denkmalmaterial des Zeitalters der Gegenrevolution, sowie der als Folge des faschistischen Vorstosses an die Macht gelangten Pfeilkreuzler Schre­ckensherrschaft ausgestellt. Der abschliessende Glasschrank der Ausstellung ist dem Andenken des Märtyrers der Widerstandsbewegung: Generalleutnant János Kiss ge­widmet. An den Gängen, welche sich an die Aus Stellungssäle anschliessen, befindet sich photographisches Material, welches zum Teil die Portraits der erfolgreichen Wissen­schaftler von Kőszeg, zum Teil die interessanteren Einzelheiten des Stadtbildes vom ver­gangenen Jahrhundert darstellt. Die form-ästhetische Wirkung der Ausstellung mit ihren modernen weiss-schwarzen, Eisengerüst-Glasschränken ist dieselbe, welche auch in der architektonischen Einheit der Burg nach dem Restaurieren erscheint. Die beleuchtungstechnische Lösung ist originell und kann ebenfalls als erfolgreich bezeichnet werden. Die Sammelarbeit des Museums In der ersten Hälfte des Jahres wurde unsere Sammeltätigkeit vorallem durch die Aufgaben der Arrangierung der Ausstellung bestimmt. Im weiteren war das Sammeln der lokalhistorisch wichtigen Werkstattseinrichtungen der Kleingewerbe, sowie anderer Gegenstände des bürgerlichen Lebens erfolgreich. Das Aufspüren und der Ankauf des ethnografischen Materials der benachbarten kroatischen Dörfer (Horvátzsidány, Peresz­nye) eröffnete ein neues Gebiet. Den Zuwachs unseres Sammlungsmaterials am Ende des Jahres 1964 erläutern den museologischen Sachgebieten folgend nachstehende Daten: Ethnografisches Material: Geschnitztes Fass (aus 1877, Josef Pfau, Vaskeresztes), geschnitztes, bemaltes Bauernhimmelbett (Peresznye), 3 Stk. Keramien, insgesamt 5 Stück. 396

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