Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 3. (Szombathely, 1965)

Jahresbericht über die Arbeiten in den Museen des Komitates Vas im Jahre 1964 - Savaria Museum, Szombathely - Naturwissenschaftliche Abteilung

Anderweitiges Material gelangte bloss aus Fundbergungen und in Form von Schenkungen in die Museumssammlung. Auf dem Gebiet des Komitats Vas wurde an 32 Tagen durch Sammeltätigkeit und Geländeerforschungen und an 15 Tagen durch Ausgrabungen Fachmaterial gesammelt. Bei diesen Ausflügen gelangten aus der Umgebung vom Kőszeg Gebirge, Rőti-Tal, Bajánsenye, Kercaszombor, Apátistvánfalva, Szakonyfalu, Felsőszölnök, Kétvölgy, sowie Sárvár, Sótony, Ikervár 326 Herbariumblätter ins Museum. Mit unserem Kollegen Miklós Szinetár sammelten wir grösstenteils in den Grenzgebieten von Prenoricum, so von Bajánsenye und Kercaszomor neue Pflanzenfunde, welche wir im „Vasi Szemle" publizieren wollen. Darunter ist vielleicht ein Vorkommnis des Rostpilzen Cronartium asclepiadeum (Willd.) Fries am interessantesten. Dies ist der sechste Fund im Karpaten­becken. Zu erwähnen sind noch die neuen Fundorte des Trollius europaeus L., des Heme­rocallis Lilio-asphodelus L., sowie des Narcissus stellaris Haw., welche in der Umgebung von Kercaszomor, Bajánsenye bzw. Métnekpuszta in ziemlich grossen Mengen vor­mkomen. In der Umgebung von Apátistvánfalva, Szakonyfalu, Kétvölgy und Felsőszölnök unternahmen wir gemeinsam mit Dr. Klara Verseghy, Museologin, Leiterin der Flechten­Sammlung in der Pfianzenabteilung des Nationalmuseums, Sammelarbeiten, wodurch die Flechten-Sammlung unseres Museums um 120 Kapseln vermehrt wurde. Die Bestim­mung der Pflanzenarten und Einkapselung besorgte Klara Verseghy und sandte uns dann das fertige Material zu. Während der Geländeerforschungstage suchten wir mit einigen Mitgliedern der Naturschutzgruppe des Komitats Vas (Zoltán Bauer, István Bánó, Dr. Zoltán Borsos, Dr. László Nagy, József Retkes) die Parke, Schlossgärten, Arboreten und sonstigen Natur­schätze des Komitats Vas auf, unternahmen Erhebungen und gaben darüber einen Bericht, welchen das Exekutivkomitee des Komitatsrates auf seiner Dezembersitzung über die Fragen des Naturschutzes und deren Lösungsmöglichkeiten verwendete. Auf diesen Aus­flügen sammelten wir die selteneren Pflanzen in den Arboreten und Parks für das Herba­rium und machten auch Photoaufnahmen. Auf dem Gebiete des Komitats Vas unternahmen wir an zwei Stellen paläobotanische Ausgrabungen : in Dozmat und in Se. Diese waren im Wesentlichen eine Fortsetzung der Arbeit des vorigen Jahres, im Laufe derer wir 1300 paläontologische Pfianzenabdrücke zum Teil von Dozmat aus dem Pannonischen Zeitalter, zum Teil von Se aus dem Oberen Pliozän fanden, welche sich während der Präparationsarbeiten zahlenmässig noch ver­mehren werden. Diese Fundorte besuchten wir im Laufe des Jahres noch mehrmals und zwar mit Dr. Miklós Kretzoi und Dr. Endre Krolopp, den wissenschaftlichen Forschern und Mitarbeitern des Geologischen Institutes, mit denen wir die Probleme der Schichten­kunde und der Paläontologie des Oberen Pliozän berieten. Diese gemeinsamen (paläozoolo­gischen und paläobotanischen) Untersuchungen versprechen hier die besten Resultate. Im August des Jahres kam aus dem Schlamm des Flusses Rába bei Magyarszecsőd, und zwar im zweiten Flussknie oberhalb der einstmaligen Gergulecz-Mühle ein gewaltiger Baumstamm zum Vorschein. Man fand ihn in ungefähr 6 m Tiefe in jenem graublauem Schlamm, der auch schon früher Baumreste lieferte. Der Baumstamm war etwa 20 m lang, sein grösster Durchmesser betrug in cca. 1 m Höhe von Boden 145 cm; in 16 m Höhe entzweigte er sich und die beiden Aeste hatten auch hier noch einen Durchmesser von 60 cm. Aus dem Stamm wurde 1 m über dem Bodenniveau ein 60 cm langes Stück heraus­geschnitten und mit Stahlreifen versehen ins Museum eingeliefert. Die Farbe des Baumes war schwarz und er enthielt in frisch geborgenem Zustand viel Wasser (auf Druckwirkung konnte aus dem Holz Wasser gepresst werden). Verglichen mit den archäologischen Fun­den dürfte dieser Baum vor etwa 5—6 Tausend Jahren gelebt haben. 370

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