Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 1. (Szombathely, 1963)
Edith B. Thomas: Geschichte des 500 jährigen Lapidariums von Szombathely
dieser Zeit befasste er sich mit den Steindenkmälern von Szombathely. Die Zeichnungen und die Beschreibung dieser machte er in seiner 1726 erschienenen Mappe auch für die wissenschaftliche Forschungsarbeit zugänglich. 16 Der Geschichtsschreiber von grosser Konzeption, Matthias Bél verfertigte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Beschreibung des Komitates Vas und innerhalb dieser die der Stadt Szombathely. 18 Die darin enthaltenen Angaben stammen aus den 1730er Jahren. Matthias Bél gibt in seiner Arbeit nicht allein die Beschreibung der römerzeitlichen Denkmäler, sondern veröffentlicht auch die Zeichnungen darüber. Die Engländer Richard Pococke und Jeremiah Milles wanderten 1736 durch den ungarischen Teil Transdanubiens um die noch auffindbaren Denkmäler der römischen Kaiserzeit aufzuforschen und sie sachlich zu beschreiben. 21 Über ihre Erfahrungen berichtet Pococke in einem umfangreichen zweibändigen Werke. Der zweite Teil des zweiten Bandes enthält die Beschreibung der Burg von Szombathely und das dortige römerzeitliche Denkmalmaterial. 22 Im Jahre 1750 schreibt Kalliwoda in seiner in Wien herausgegebenen geographischen Arbeit über die in Szombathely gesammelten römerzeitlichen Kunstdenkmäler. 24 1777 ernennt Maria Theresia Johann Szily zum Bischof von Szombathely, was in der Pflege der Altertümer von Szombathely den Beginn einer neuen Epoche bedeutet. Er lässt die in die alte Burgmauer eingemauerten Steindenkmäler freilegen und errichtet im Hofe seines Palastes mitsamt den im Laufe der neuen Bauarbeiten zum Vorschein gekommenen Funden ein Lapidarium und stellt alle Denkmäler gemeinsam zur Schau. Von dieser Zeit an wird das Museum des Bischofs Szily öfters von inländischen und ausländischen Forschern erwähnt. Der Nunzius von Wien Joseph Garampi, einer der grössten Historiker seiner Zeit erwähnt bereits im Jahre 1778 die Sammlung als eine, die würdig zur Besichtigung ist. 30 1780 erscheint in Pressburg die geographische Arbeit von Karl Windisch, in der die Altertümer von Savaria gleichfalls erwähnt sind. 32 Ebenfalls aus einem aus dem Jahre 1784 datierten Briefe Garampis erfahren wir, dass Szily ein „Altertumsmuseum" errichtet. Dieses Museum wurde in der sog. sala terrena im Festsaal des bischöflichen Palastes imErdgeschossuntergebracht. — Szily beauftragte Stephan Dorffmaister, dass er auf den Wänden des Saales die Vergangenheit der Stadt Szombathely, die Denkmäler der römerzeitlichen Savaria, — die Säulen und die Gesimse der Gebäude, die inschriftlichen Grabsteine der Gräberfelderund die Götterstatuen des allerheiligsten Heiligtums, des Capitoliums —, in Fresken verewigt. Der Meister stellte diese im Milieu der Stadt Rom dar. 34 Im Sommer des Jahres 1786 verbrachte der 18jährige Erzherzog Franz, der spätere Kaiser Franz I. einen Monat in Szombathely. In seinem Tagebuch ist mit dem Datum 2. Juli eingetragen, dass der Bischof ihn seine Altertümer besichtigen Hess. 35 Im selben Jahr erscheint das Werk Korabinskys, in dem Ungarn geographisch, historisch und wirtschaftlich bearbeitet ist. 36 Die Erwähnung der bereits eingerichteten und in voller Pracht dastehenden sala terrena mit ihren archäologischen Funden konnte in diesem Werk nicht unterlassen werden. Szily begnügte sich aber nicht mit der Sammlung von Antiquitäten, sondern brachte auch die schriftlichen Denkmäler der Geschichte der Stadt Szombathely zusammen. Er ersuchte den Pionier der archäologischen Forschungen in Ungarn Stephan Schoenvisner, Professor an der Universität von Pest auf Grund dieser 118