Várady Imre szerk.: Vasvármegye és Szombathely Város Kultúregyesülete és a Vasvármegyei Muzeum II. Évkönyve (Szombathely, 1927)

Archaeologie - Naturwissenschaft - GÁYER, Julius: Neue Beiträge zur Flora des Komitates Vas (Eisenburg)

250 wenigsten geändert haben. Aber auch in reinem Föhrenwalde, das nach Ab­holzung des Buchenwaldes teils spontan, teils durch Menschenhand auftrat, ist Erythronium häufig und wächst da in Gesellschaft von Lycopodium clava­tum, Daphne cneorum, Gnaphalium dioicum, Chimaphila, Pirola secunda, minor, rotundifolia, Luzula pilosa, nemorosa. Nur wo der Waldboden seinerzeit auf­geackert wurde, und heute wieder Hochwald steht, ist Erythronium nicht, oder nur an den Randteilen zu finden, wo der Standort an Waldpartien an­grenzt, deren Boden nicht berührt wurde. Die Pflanze zeigt übrigens eine ungemeine Zähigkeit. Sie erhält sich reichlich im callcunetum mit Pteridium, Jumperus , Betula; im Buschwerke mit Dianthus barbatus; auf der Nardus­Wiese ; im Brombeerengebüsch ; im Kieselgerölle eines kleinen Baches, und wo die Rubus-Sträucher abgebrannt wurden, sprosst sie siegreich aus dem schwarzen Boden heraus. Oft kann man beobachten, dass sie zahlreich an solchen Stellen vorkommt, wo zeitweilig das Wasser hinüberläuft und wohin die Samen offenbar vom Wasser hingeschwemmt wurden (was ich übrigens auch bei Fritillaria Meleagris in den Raabauen beobachtete.) Ihre Zähigkeit verdankt die Pflanze der tiefen Lage ihrer Zwiebel, wodurch ihr eine Veränderung des Standortes erst nach längerer Zeit fühlbar wird. Auch ist sie in der betreffen­den Schicht konkurrenzlos, denn die übrigen Waldpflanzen (Anemone nemo­rosa, Polygonaium etc,) bewohnen eine obere Schicht. Die Zwiebel von Erythronium lagern aber selbst auf tiefhumosen Standorten nicht in der Humussicht, sondern unter derselben im Lehmboden. Wenn aber die Humus­schicht nach einem Kahlschlag abgeschwemmt wird, und sich minder an­spruchvolle Pflanzen im Lehmboden ansiedeln, dann ist auch Erythronium nicht mehr ohne Konkurrenz. Wo Vaccinium Myrtillus den Unterwuchs bildet, fehlt es auch tatsächlich. Auf Grund verschiedener Beweise, die ich an anderer Stelle anführen werde, lässt sich die ehemalige zusammenhängende Verbrei­tung der Buche auf den Hügeln längs der Raab lückenlos feststellen (hier will ich nur auf die noch bestehenden Buchenwälder und auf die zahlreichen Riedbezeichnungen : Bükkös, Bükkalja, Bakony hinweisen), und es ist zwei­fellos, dass Erythronium in der Gegeng von Zsida an der Stelle einstiger Rotbuchenwälder wächst, und eigentlich einen Überbleibsel des Rotbuchen­unterwuchses darstellt, ebenso wie die Verbreitung von Primula acaulis im Komitate mit der einstigen iVerbreitung der Rotbuchen und Kastanienwälder zusammenhängt. Ober Graz sind beide Arten noch karakteristische Ele­mente der Buchenwälder. Zur Blütezeit von Erythronium ist die Umgebung noch ziemlich blüten­arm. Nur zahlreiche Primula acaulis, stellenweise Anemone nemorosa, etwas Viola hiria, Pulmonaria anguslifolia, einzelne Sträucher von Daphne mezereum und Salix aurita blühen. Von Insekten sah ich nur einige Bienen und eine Hummel an Erythronium anfliegen, während über Primula acaulis — als liebliches Bild — oft gleichgefärbte, überwinterte Zitronenfalter schweben. 3. Im Folgenden werden die wichtigeren Ergebnisse der auf die Gefässpflanzen des Komitates bezüglichen, seit dem Jahre 1919 wieder aufgenommenen Studien in der Reihenfolge von J á v o r k a's Magyar Flóra zusammengestellt, wobei die Standorte je nach ihrer Zugehörigkeit zum entsprechenden Teile des Komitates mit I (Noricum ), II (Praenoricum), III (Pannonicum) bezeichnet werden. Über die Bedeutung dieser Bezeichnungen vgl. Gáyer, Pflgeogr.

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