Várady Imre szerk.: Vasvármegye és Szombathely Város Kultúregyesülete és a Vasvármegyei Muzeum II. Évkönyve (Szombathely, 1927)

Archaeologie - Naturwissenschaft - PAUER, Arnold: Beiträge zur Geschichte der Kastanienwälder der Umgebung von Kőszeg (Güns)

Beiträge zur Geschichte der Kastanien­wälder derllmgebungvon Kőszeg(Güns). Von Arnold Pauer (Szombathely.) Obgleich sich schon bei älteren Autoren (Grossinger 1797, Stocz 1823) Angaben über die Kastanienwälder Ungarns finden, ist das 1850 erschienene Heft von Katona die erste Arbeit, die sich speziell mit diesem Gegenstande befasst. Aber erst die von De Candolle aufgeworfene Frage, ob Castanea in Ungarn auf Kalkboden vorkommt, hat auf Iniciative des Erzbischoffs Hay­nald vom Jahre 1877 an ein regeres Interesse für die Kastanien­Frage aufgeweckt. Trotzdem aber, dass zu dieser Zeit wertvolle Daten veröffentlicht wurden und trotzdem, dass Staub schon da­mals die Spontaneität der Kastanie in Ungarn betonte, wurde die Sache doch nicht mit dem nötigen Interesse weiter verfolgt und so konnte es — zum Teile wohl auch wegen der zaudernden Stellungnahme von Borbás — vorkommen, dass bis zur jüngsten Zeit selbst im Gebiete unseres Komitates, am SO-Abhange der Berggruppe des Geschriebenen Steines die Kastanie als kultiviert bezeichnet wurde, obwohl sie allein in diesem Gebiete in einem, ursprünglich zusammenhängenden Areale von über 3000 Kat.-Joch nachgewiesen werden kann. Die pflanzengeographischen Verhält­nisse dieses Gebietes wurden im I. Jahrbuche unseres Vereines von Gáyer behandelt, aber auch interessante historische Daten finden sich in den Archiven sowohl über die Kastanienwälder, als auch über einzelne Bäume. Bereits im Jahre 1279 existierte im Gebiete eine Gemeinde, die ihren Namen von der Kastanie hatte. Die Wichtigkeit dieses Baumes als Nahrungsmittel beweist eine Verordnung des Ma­gistrates von Güns (Kőszeg) aus d J. 1690, wo das Feuermachen in den Kastanienwäldern mit strenger Strafe bedroht wird. Diese Verordnung wurde im Laufe der Zeiten öfters wiederholt, da die Bevölkerung das verdorrte, in einem Haufen gesammelte Blatt­werk an Ort und Stelle zu verbrennen pflegte. Im Urbárium der Rohoncer Herrschaft (1767), zu welchem gerade das Zentrum des hiesigen Kastaniegebietes gehört, werden zwar die ausgedehnten Kastanienwälder und auch der Umstand erwähnt, dass die Be-

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