Várady Imre szerk.: Vasvármegye és Szombathely Város Kultúregyesülete és a Vasvármegyei Muzeum II. Évkönyve (Szombathely, 1927)

Archaeologie - Naturwissenschaft - PAUER, Arnold: Beiträge zur Geschichte der Kastanienwälder der Umgebung von Kőszeg (Güns)

247 wohner von denselben eine beträchtliche Einnahme ziehen, es findet sich aber keine Angabe darüber, dass ein Teil der Kastanien­ernte dem Gutsherrn abzuliefern wäre. Selbstverständlich kann dies in der Praxis doch der Fall gewesen sein. Nach Borbás war die Kastanie dieser Gegend vor dem Jahre 1848 eine wichtige Exportware nach Schlesien. Da das Stadtarchiv von Güns gerade zurzeit vor einer Übersiedlung steht, konnte Verfasser hierüber noch keine genauen Daten aufbringen, Mathias Bél erwähnt aber vom Anfange des 18-ten Jahrh., dass Pozsony (Pressburg) mit den ersten Kirschen, Güns mit den ersten Pfirsichen die Tafel der Könige schmückte und da er auch die Güte der hiesigen Kastanie besonders hervorhebt, so ist es wohl wahrscheinlich, dass die Kastanie ebenfalls nach Wien gebracht und mit dem regen Wein­handel auch nach Schlesien exportiert wurde umsomehr, als sich die hiesige Kastanie zwischen Sand oder in den Fruchtschalen leicht bis zum nächsten Frühjahre konservieren lässt und frisch bleibt. Unsere Tafel bringt die grössten zwei Bäume der Gegend, einen aus mehreren Stämmen zusammengewachsenen, ursprünglich wohl an Stelle eines vor Jahrhunderten ausgehauenen Stammes erwachsenen Baum bei Velem (Stammumfang 826 cm), und den grossen Baum im Königstale von Güns (Umf. 925 cm). Verfasser stellt die historischen Daten über diesen Baum zusammen und führt sodann die neueren Daten über die im Jahre 1839 oder 1840 ausgehauene Riesenkastanie von Velem an. Dieser Baum hatte einen Umfang von 1P81 m. Im Jahre 1813 hat ihn auch Kaiser und König Franz besucht, wie dies Pfarrer László in der handschriftlichen Kronik der Diözese Szerdahely aufgezeichnet hat. Die Kronik enthält auch die genaue Standortsangabe und ist die Stelle — durch einen weiten, niedrigen Ringwall gekennzeichnet — auch heute noch sichtbar.

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