Mészáros Gyula: Wosinsky Mór és a szekszárdi múzeum (A szekszárdi Balogh Ádám Múzeum füzetei 6. 1966)
41 Grad, an Grippe leidend taumelte ich nur schwer zum Tische hin. In einer Woche bin ich vielleicht arbeitsfähig. Szekszárd, 19. II. Maurus Wosinsky." Drei Tage nachdem er diese Zeilen aufs Papier geworfen hat, lag er bereits auf der Totenbahre und hinterliess eine der wertvollsten öffentlichen Sammlungen des Landes und eine ganze Reihe der wissenschaftlichen Ergebnisse. Betrachten wir nun, was die ungarischen Gelehrtenkollegen über den Archäologen Wosinsky gesagt haben: Universitätsprofessor Dr. A. Alföldi: „Unter den ungarischen Archäologen nimmt Wosinsky, obwohl er viele Missverständnisse zu bekämpfen hatte, auch im Weltausmass den vornehmsten Platz ein. Er durchforschte persönlich im ganzen Gebiet des Komitats Tolna die auf die prähistorischen Zeiten sich beziehenden Angaben. Mit seinem ausserordentlichen Talent und seiner Energie bildete er sich zu einem auch im Ausland anerkannten Fachgelehrten aus, der nicht nur die Kulturgeschichte unseres Landes mit starken Pfeilern untermauerte, sondern auch dessen prähistorische Ergebnisse unter denen der vorangehenden Generationen sich als die stichhaltigsten erwiesen haben." Nachruf des Privatdocenten Dr. F. Tompa: „Wosinsky war Gelehrter im strengsten Sinne des Wortes, der durch seinen Privatfleiss sich ein so grosses Wissen verschafte, dass er mit dessen Hilfe mit den grössten Historikern der Welt in enger Verbindung treten konnte. Wosinsky Tätigkeit ist für die ungarische Wissenschaft sehr wertvoll. Seine Tätigkeit in Lengyel bildet einen Meilenstein in der universalen Wissenschaftlichkeit. Er gab ein so umfangreiches Material der verschiedenen urzeitlichen Provinzen bekannt, dessengleiches kein einziger ungarischer Forscher bewerkstelligen konnte, wozu niemand Mut hatte." Wir lernten Wosinsky als Gelehrten von europäischem Ruf kennen. Versuchen wir ihn nun, wenn es möglich ist, auch als Menschen auf Grund der sich auf ihn beziehenden schriftlichen Denkmählern und der von seinen Zeitgenossen stammenden Äusserrungen näher zu kommen: In der Aufzeichnung von B. Haugh aus dem Jahre 1907 lesen wir: „Er arbeitete fürs Gemeinwohl, im Interesse der allgemeinen Bildung, doch hatte er keine Zeit um für sich selbst etwas zu tun. Er selbst verlangte nie etwas. Doch wandte man sich an ihn, so setzter er alles daran, um zu helfen und dafür erwartete er keinen Dank." Nachruf von Kacskovszky aus dem Jahre 1908: „Es kam öfters vor, dass er seine ganze Woche lang den Kaplan beauftragte den Obligenheiten seines kirchlichen Amtes nachzukommen, während er auf diesem oder jenem Gebiet des Komitats Forschungen durchführte." Unter anderen forderte auch dies die Missbilligung seiner kirchlichen Obrigkeiten heraus. In seiner von B. Haugh verfassten Lebensbeschreibung können wir folgendes lesen: Mit unbeeinflussbarem, eisernem Willen schritt er seinem Ziele zu. 15