Mészáros Gyula: Wosinsky Mór és a szekszárdi múzeum (A szekszárdi Balogh Ádám Múzeum füzetei 6. 1966)

szard. Dies gab ihm zur Durchführung seines Planes der Museumgründung einen neuen Antrieb. Das archäologische Material der auf Grund seiner Forschungen weit umher bekannt gewordenen Fundorte, etwa fünftausend Objekte, bot er zwecks Museumgründung jm Jahre 1895 dem Komitat an. Seinem Beispiel folgte auch Alexander Apponyi, der sich durch Überlassung seiner Sammlung im Schloss zu Lengyel der Initiative von Wosinsky angeschlossen hatte. Die Generalversammlung des Munizipalausschusses nahm das Angebot an. Die archäologische Sammlung wurde in den leer stehenden Räumen des neuen Gimnasialgebäudes von Szekszárd untergebracht. Wosinsky erweiterte in kurzer Zeit das Museum mit naturwissenschaftlichen, ethnographischen und kunstge­werblichen Abteilungen. 1897 wurde das Museumstatut festgelegt. Zum Direk­tor des Museums ernannte der Obergespan des Komitats, Maurus Wosinsky. Laut den uns zur Verfügung stehenden Angaben wurde das Museum bereits 1898 besucht, zur festlichen Eröffnung kam es jedoch erst am 4. Juni 1899. Das Gymnasium überliess für Museumszwecke 8 Räume. Dem späteren, in Neu-Renaissancestil erbauten, einstöckigen Museumpalais wurde auf dem noch unbebauten Gebiete der Weide am südöstlichen Rand der Stadt ein Platz zugewiesen. Im Jahre 1900 wurden die Fundamente des Mu­seums niedergelegt und das Museum konnte bereits im Sommer 1901 — im Jahre der Ernennung Wosinskys zum Titularabt von Madocsa — mit der Über­siedlung aus dem Gymnasialgebäude beginnen. Das neue Gebäude bestand aus 11 Sälen, ferner aus Archiv-, Bibiliothek- und Büroräumen, sowie aus einer Dienstwohnung. Interessanterweise sprechen die uns aus dieser Zeit zur Verfügung stehenden Bau- und Einrichtungsangaben über keine Depots. Unser Museum öffnete seine Tore für das Publikum im Jahre 1902. Die öffentliche Sammlung hatte vor allem einen archäologischen Charakter. Das Palais selbst gehört dem Komitat und laut der Gründungsur­kunde sorgt das Komitat auch für dessen Erhaltung. Den grössten Teil der Baukosten trug jedoch der Staat. Die Angaben über die Besuchtheit der ersten Jahre sind verloren gegan­gen. 1907, im Todesjahr Wosinskys betrug die Zahl der Museumbesucher 7325. Das Museum war nur am Mittwoch und Sonntag geöffnet. Zum Vergleich erwähren wir, dass im Jahre 1963 bei einer wöchentlich sechsmal halbtägigen Besuchzeit 15 904 und im Jahre 1965 bei täglich achtstündiger Offenhaltung un­ser Museum 19 983 Besucher hatte. Das Museum — laut seiner damaligen Benennung: Museum des Komitats Tolna — betätigte sich ausser Ausstellungen auch mit populärwissenschaft­lichen Vorträgen an der Volksbildungsarbeit. Wosinsky hielt seine Vorträge im Grossen Saal des Museums ab. Im Laufe dieser wandte er auch die Bildpro­jektion an. Die Vorträge erreichten jedoch nicht den erwünschten Erfolg, Es kam vor, dass wegen des Fehlens an Interesse der Vortrag auf einen anderen Zeitpunkt verschoben werden musste. Die Vorträge jedoch, welche im Arbeiter­gymnasium für Arbeiter abgehalten wurden, waren immer stark besucht. Das Jahrbuch des Vereines für Allgemeine Bildung im Komitat Tolna aus dem Jahre 1913 berichtet unter anderen davon, dass der Verein auch über eine Musealabteilung und eine eigene Populärwissenschaftliche Fachsektion verfügt hat. 13

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