Balázs Kovács Sándor - Deli Erzsébet: Kézművesek, népi iparművészek Tolna megyében. (Wosinsky Mór Múzeum, Szekszárd, 1999)

Ahol, és akiktől tanulni lehet… - Rezume

Hinsicht von der Tätigkeit der Kleinhandwerker unterscheidet. Jede nähte für sich oder für die Familie und schmückte ihr Haus mit solchen Stücken, die ihr eben gelungen sind. Wenn man die Stickkultur des Komitats Tolna betrachtet, muß man zuerst die Strickerei aus dem Sárközer Gebiet erwähnen, welche nach Meinung der Maria Undi: „die Aristokratie der ungarischen volkstümlichen Stickerei" ist. Die Sárközer Stickereien sind vor allem an die Frauentrachten gebunden. Drei Stickmuster unterschiedlichen Stils wurden gleichzeitig für die Tracht so verwendet, daß diese die Harmonie nicht zerstörten. Die abwechslungs­reichsten und zahlreichsten Varianten unter den Sárközer Stickereien haben die Hauben. Ein anderes charakteristisches Stück der Kopfbedeckung ist das sogenannte „bíbor" oder üppi­ges, hauchdünnes Leinen, mit dem die junge Frau den Kopf bedeckt und damit die Haube befestigt. Die Frauenhemden hatten bis zum Ellenbogen reichende weite Ärmel, die im Allgemeinen mit bunter Wolle im Kreutzstich längs herunter und am Ende ringsherum be­stickt waren. In einem anderen Stil wurden die Ecken der Tücher mit bunten Seidenfäden bestickt, diese waren vor allem Brauttücher, von der Braut für den Bräutigam bestickt und gewebt. In der Umgebung des Kapos Flusses sind für die Stickkultur die sogenannten weißen Lochstickereien charakteristisch. Vor allem wurden Frauen- und Männerhemden und der untere Teil der Röcke bestickt. Die Stickereien aus der Umgebung des Kapos sind mit den Weißstickereien der Komitate Veszprém, Somogy und Zala eng verwandt, jedoch sind sie in ihrer Formgestaltung wesentlich reicher und abwechslungsreicher. Auch die Deutschen des Tolnaer Komitats verzierten ihre Kleidung und Wohnungstexti­lien durch Stickereien. Weißstickereien kann man auf Frauen- und Herrenhemden, Schür­zen, Paradekissen, Hauben, Handtüchern und auf Brauttüchern finden. Diese Stickereien bestehen aus durchbrochenen und freigezeichneten Mustern. Bettücher, Tischdecken und Handtücher weisen farbige Kreutzstiche (vorwiegend rot oder blau) auf. Die neuste Stilrichtung der Stickerei weisen neben der Kalocsaer auch die Sióagárder Stickereien aus, wobei der Sióagárder eine andere Farbgebung hat. Nebenbei existiert noch, weniger im Vordergrund stehend, die vereinigte weiße Loch- und Wirkstickerei. Die bunten Sióagárder Stickereimuster wurden auf Taschentücher, Leibchen, Hemden und Hemd­vorderteile genäht, welche aus feinen und weißen Leinen angefertigt werden. Der andere Zweig der Textilverarbeitung, die Seilerei befriedigte landwirtschaftliche Ansprüche. Die Seiler stellten meistens solche Erzeugnisse her, wie Seile und Halfterseile, zu deren Herstellung spezielle Werkzeuge erforderlich waren, welche den Dorfbauern nicht zur Verfügung standen und somit wurden in mehreren Orten selbständige Werkstätten ein­gerichtet. Der Stoff der Blaufärber spielte bei der Volkstracht und bei den Wohnungstextilien eine bedeutende Rolle. Im Wesentlichen ist die Blaufärberei eine entwickeltere Variante der einstigen Batik (Zeugdruck), bei der das musterbildende Deckmaterial mit Druckstöcken auf den Stoff gebracht wurde. Für Frauentrachten wurden Stoffe mit verschiedensten Moti­ven angeferigt. Im Allgemeinen waren gestreifte Muster beim Faltenrock beliebt, weil beim Gehen die blumigen, fließenden Linien hervorschimmerten. Auch kleine Tupfen und Blu­menmotive waren sowohl bei Röcken als auch bei Blusen üblich. Die einfachen , sogenann­ten einfarbig blauen Schürzen verwendete man bei häuslichen, auerhäuslichen und wochen­täglichen Arbeiten. Zum Ausgehen und für festliche Trachten wurden geschmückte Kleidungsstücke angefertigt. Die Wollverarbeitung wurde in unserer Gegend kein volkstümliches Handwerk, obwohl einige Bäuerinnen und Hirten Tücher für ungarische Bauernmäntel herstellten. Die Woll­verarbeitung ist der älteste Zweig der Textilherstellung. Die Methode zur Verfeinerung des

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