Balázs Kovács Sándor - Deli Erzsébet: Kézművesek, népi iparművészek Tolna megyében. (Wosinsky Mór Múzeum, Szekszárd, 1999)

Ahol, és akiktől tanulni lehet… - Rezume

dert trennte sich das Gerberhandwerk Ungarns in zwei Teile. Die ungarischen Gerber bear­beiteten das Leder für die Stiefelmacher und Sattlermeister, aber sie nähten daraus auch einfachere Fußbekleidung, wie Riemenschuhe, Bauernschuhe und herkömmliche Sandalen. Die deutschen Gerber machten feinere Fußbekleidung nach westlicher Art: Damen­schuhe, Pantoffeln, usw. Dieser Beruf wuchs im 19. Jahrhundert langsam mit dem Schus­terberuf zusammen. Als echt ungarsiches Handwerk wurde das Stiefelmachen betrachtet. Die Stiefelmacher fertigten aus Korduan- und Saffianleder modische Stiefel an. Ihre Anzahl war auch im Ko­mitat Tolna bedeutend. 1828 wurden z. B. in Dunaföldvár 80, in Szekszárd 47, in Paks 34 Stiefelmacher gezählt. Einen vornehmen Platz nahmen in den Berufen der Lederverarbeitung die Sattlermeister ein. In Ungarn wurden Pferde und Kutschen hoch geschätzt. Oft benutzte man verzierte Paradegeschirre. Mit großer Sorgfalt wurden die mit Rosen- und Schmetterlingsmustern verzierten Franzen und mit feinen Nähten verarbeitete dekorative Lederwaren hergestellt. Die Familie Nepp fertigt schon seit hundert Jahren die schönsten Lederwaren in Szekszárd. Ähnlich erblühte auch das Handwerk der Kürschner. Im 18. Jahrhundert entwickelte es sich in zwei Richtungen, in die der ungarischen Kürschner, die Schafspelze verarbeiteten beziehungsweise in die der deutschen Kürschner, die Edelpelze verarbeiteten und sich vor­wiegend mit Pelzfuttern beschäftigten. Die Kürschner fertigten Kleidungsstücke aus Pelzen. Die wichtigsten Produkte der ungarischen Kürschner waren Pelzjacken, aber sie nähten auch Pelzwesten und lange Schäfer- und Fellmäntel. In Transdanubien, vor allem in den Komitaten Tolna, Baranya und Somogy sind die verzierten Pelzarbeiten erhalten geblieben und zwar dort, wo der stärkste türkische Einfluß vorhanden war. Die Verzierung der Pelzjacken in Transdanubien bestand aus der Applika­tionsstickerei einer roten Blume auf gebleichtem Leder, auch hier trat das gestickte Blumen­muster stufenweise in den Vordergrund. In der Umgebung des Sárköz trugen die Frauen des kalvinistischen Glaubens in Szekszárd angefertigte Pelzjacken. Viele Handwerker spezialisierten sich im Rahmen des Zunftgewerbes auf die Weiterver­arbeitung von Nebenprodukten der Kürschnereien, wie Haare, Knochen und Hörner, zum Beispiel die Fußlappenmacher, die aus ausgewalkten und gestauchten Kammgarnfäden Strümpfe strickten und warme Fußlappen anfertigten, die vor allem im Kreise der deutschs­tämmigen Bevölkerung beliebt waren. Metallkunstgewerbe Das wichtigste metallbearbeitende Handwerk war das Schmiedehandwerk. Am typischs­ten für unsere Gegend war das landwirtschaftliche Schmiedehandwerk, von welchem in jedem Dorf wenigstens ein bis zwei Meister lebten, jedoch gab es in den Städten oft 15-20 betriebsbereite Schmieden. Unter der bäuerlichen Gemeinschaft war er einer der unentbehr­lichsten Handwerker. Er fertigte Geräte für die Produktion, reparierte Wirtschaftsausrüstun­gen und versah die Fuhrwerke mit Eisenbeschlägen. Seine wichtigste Arbeit war das Beschlagen der Pferdehufe, wobei er in diesem Bereich noch manchmal heilende- und tierärztliche Aufgaben übernahm. Die Schmiedekunst unse­rer dörflichen Heimat wurde durch Zierbeschläge, Giebelverzierungen an Dorfhäusern und geschmiedete Eisenkreuze für die Friedhöfe bewahrt. Hauptsächlich in den Dörfern breitete sich im 19. Jahrhundert das Schlosserhandwerk aus. Neben der Instandhaltung der Schlösser versahen sie die Reparatur von Haushaltsgerä­ten und aus ihrer Mitte bildeten sich die Uhrmacher. In Szekszárd hatte die aus Frankreich stammende Familie Debulay ein großes Ansehen.

Next

/
Thumbnails
Contents