Balázs Kovács Sándor - Deli Erzsébet: Kézművesek, népi iparművészek Tolna megyében. (Wosinsky Mór Múzeum, Szekszárd, 1999)

Ahol, és akiktől tanulni lehet… - Rezume

REZUME Handwerker, Kunsthandwerker im Komitat Tolna Handwerkstraditionen im Komitat Tolna Die Handwerkstätigkeit ist genauso alt wie die Menschheit. Im Grunde genommen sind alle Menschen bis zu einem gewissen Grade „Handwerker" bei ihren Ttigkeiten, denn diese einfachen Tätigkeiten führen nach langer Übung und langem Lernen zur Herausbildung der verschiedenen Handwerksberufe. In der autarken Bauern Wirtschaft wurden die wichtigsten Produktionsmittel wie der Pflug, der Wagen, sowie die Eisengeräte von Handwerkern hergestellt. Die Instandhaltung und Reparatur dieser, sowie die Anfertigung der einfacheren Werkzeuge wie Holzgabeln, Rechen und Stiele war die Aufgabe des Familienoberhauptes, später die seiner Kinder. Man­che Haushaltsgeräte und Einrichtungen wie geflochtene Körbe, Stroh- und Rohrgefäße, kleine Stühle und Lehnstühle sind meistens zu Hause angefertigt worden, die dazu notwen­digen Rohstoffe stammten ja aus der eigenen Wirtschaft, oder konnten im Wald des Dorfes besorgt werden. Diejenigen, die bei dieser Tätigkeit sich zu Spezialisten entwickelten, bekamen gelegent­lich Bestellungen und erschienen auch mit ihren Arbeiten auch auf den Marktflecken und Jahrmärkten. Durch ihre Tätigkeit christallisierte sich langsam ein Hausgewerbe heraus und sie selbst wurden zu regelmäßigen Herstellern. In der Gesellschaft, besonders in den Gemeinschaften der Dörfer und Marktflecken bil­den das Hausgewerbe und Handwerkstätigkeit eine untrennbare, zusammenhängende Ein­heit. In unserem kurzen Überblick möchten wir die neuesten Standpunkte der Ethnographie gelten lassen, welche die noch nicht industriell betriebenen Berufe berücksichtigen, und die aus dieser Gruppe hervortretenden Spezialisten vorstellen: Bastler, die ihr Handwerk schon beruflich betreiben, Heimarbeiter und Handwerker, die schon bestimmte Fachprüfungen abgelegt haben. In der mehrere tausend Jahre alten Geschichte des Handwerks bilden die ca. 500 Jahre des Zunftsystems eine wichtige Epoche, da sich während dieser Zeit die Berufe ausprägten, deren Traditionen noch heute die Grundlagen für die berufliche und nichtberufliche Hand­werkstätigkeit bilden. Deren Zunft ist im allgemeinen eine interessenvertretende, d. h. wirts­chaftliche und zugleich auch eine religiöse Organisation der Handwerker, die in einem Ort leben und die gleichen Produkte herstellen. Die Zünfte der bedeutenderen Marktflecken hatten eine besoders große Ausstrahlung, z. B. die von Szekszárd, Bonyhád, Paks, Tolna, Hőgyész, usw. Dies läßt sich zum Teil daraus erklären, da die Handwerker aus den umliegenden Dörfern in diesen Orten ihren Beruf erlernten. Einige von ihnen blieben ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts Filialmitglieder der originalen Zünfte, auch wenn sie nicht in die Zunft eintra­ten, d. h. als sogenannte Pfuscher oder Störer weiterarbeiteten, war an ihren Arbeiten der Einfluß der Lehrmeister zu beobachten. Das Verhältnis der Zunftmitglieder zueinander und zu den anderen Zünften wurde durch die Zunftregeln festgelegt. Diese dienten eigentlich dem völligen Ausschließen des Wettbe­werbs und der Monopolisierung des Marktes.

Next

/
Thumbnails
Contents