Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 30. ( Szekszárd, 2008)

Sümegi József : Szanai Gergely fia Pál, bátai apát (1400-1424)

Sümegi József Resume In unserer Studie wird die Geschichte der benediktischen Abtei in Báta in den ersten drei Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts, als Abt Pál (Paul) die Abtei in Báta regierte, der zu den berüchtigten streitlustiger Menschen seines Zeitalters gehörte. Seine Familie hatte Güter in der historischen Slawonien, im Komital Szana, mehrere Familienmitglieder werden in den Chroniken erwähnt. Sein Vater hieß Gergely, von seiner Gebrüdern war Miklós (Nikolaus) der Stellvertretende des Palatinus, Gergely (Gregor) war der Kapitular in Esztergom und Vikar des Erzbischofs. Sie leisteten Dienst auch im Hof von König Zsigmond (Siegmund). Nach den zurückgebliebenen Quellen läßt sich der menschliche Charakter des Abts Pál gut schildern. Dabei dominiert der weltliche Charakter, da er auch als Abt so eine Lebensform führte, wie ein damaliger Grundherr. Im Jahre 1406 jagte er beispielsweise mit seinen Famiiiaren und eigenen Dienern im Wald der benachbarten Grundherrn und im Jahre 1405 verweigerte er die Gerichtspflege in der Sache eines Hörigen. Als dann der Vizegespan aus Bodrog ihn zur Rede stellte, erklärte sich Abt Pál, daß er den Vizegespan nicht für seinen Gespan (Vogt) hält und ihn nicht einmal respektiert. Er gehörte zu den berüchtigten streitlustigen Menschen seines Zeitalters, er stellte manchmal sogar falsche Anschuldigungen in diesen Prozessen, deshalb wurde er im Jahre 1408 als „Streithahn" verurteilt. Er legte zugleich einen großen Wert darauf, ausländische Studien zu führen. 1413 bezog er die Universität in Wien, gemeinsam mit seinem Vikar György (Georg) aus Báta. Es ist auch deswegen bemerkenswert, da unseres Wissens nur sieben von den benediktischen Mönchen im Mittelalter Studien an einer Universität führten und von denen drei aus Báta stammten. Abt Pál kehrte im Oktober 1417 als Doktor der kanonischen Rechte aus Wien zurück. Seine aggressive Persönlichkeit tritt hier auch offen zu Tage. Am 22. Februar 1416 war er unterwegs einen Vortrag über das Kanonrecht zu halten, während er überfallen und verwundet wurde. Er verlangte dann eine Bestätigung von dem Universitätsrat, um dem Konsil in Konstanz und dem Erzbischof in Esztergom beweisen zu können, daß er unschuldig beim Uberfall war. Pál benahm sich als Abt, wie ein Grundherr. Als Beweis steht das Duell im Jahre 1423 gegen Töttös oder seine Gewalttätigkeiten, Gewaltstreichen oder Angriffen, an denen er auch persönlich teilnahm, sogar oft an der Spitze seiner Privatarmee. Infolgedessen wurde er wahrscheinlich auch von seiner Abtei 1424 abgesetzt. Báta wurde allerdings während seines Amtes zu einem landesweit bekannten Gnadenort, dank der Reliquie des „Heiligen Blutes". Die erste Beweisurkunde stammt aus 1411 von Simon Rozgonyi, Landesrichter, in der allen Pilgern, Kaufleuten oder Marktgästen Zollfreiheit erteilt wurde, die zu Land oder zu Wasser auf der Donau zu den Grenzen der Bátaer Kirche gelangten. 1415 kam es nach seinem Gelübde zu der berühmten Wallfahrt von János Garai, welche dann die Abtei landesweit berühmt machte und später auch vom König Zsigmond mehrmals aufgesucht wurde. In einigen Jahren nach dem berühmten Gelübde von Garai wurde der Gnadenort in Báta so bekannt, daß die verstockten Sünder von ihren Beichtigern sogar aus dem weiten Kolozsmonostor zur Pönitenz nach Báta verschickt wurden. In der Zeit des Abtes Pál wurden die Umbauarbeiten des Gebäudekomplexes der Abtei in Báta durchgeführt. Die romanische Kirche wurde abgerissen, ganz gewiß darum, da die dreischiffige Basilika für den Empfang der zahlreichen Pilger, die zur Verehrung der Reliquie des „Heiligen Blutes" kamen, nicht mehr geeignet war. Danach wurde ein ganz neue und den Bauvorschriften des Bettelordens entsprechende Kirche gebaut, welche eine Kuriosität in der Geschichte der mittelalterlichen Baukunst bildet. Auch das Kloster wurde umgebaut und mit einem Mittelgang erweitert. Die Urkunden berichten auch über die Residenz des Abtes aus Szeremle, welche vom Abt Pál errichtet wurde.

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