Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 24. (Szekszárd, 2002)
István Zalai Gaál: Der spätneolithische geschliffene Steingerätbestand in Südtransdanubien. I. Die analytische Bearbeitung des Fundmaterials
4.3.2.1. Keulen Die fünf steinernen Keulen von zwei Varianten (K-lala und K-lalb) können in zwei Typen eingeteilt werden. Keulentyp A: Neben den Objekten L.44.1, L.80.2 von Lengyel, L.83.1, kt.l aus dem Komitat Tolna und v.16.1 von Villánykövesd kann man noch ein nicht aufgenommenes Exemplar von Mórágy zu diesem Typ stellen. Keulentyp B: Das nur teilweise durchbohrte Exemplar m.64 von Mórágy vertritt diesen Typ. Die Zahl der in Südtransdanubien geborgenen Keulenköpfe ist besonders klein um eine tiefere Analyse vorzunehmen. Das erwähnte und nicht aufgenommene Exemplar von Mórágy wurde aus Bergkristall geschliffen, sie ist eine Scheibenkeule mit sich abgeflachtem Körper und konvexem Querschnitt. Weitere Scheibenkeulen der Lengyel-Kultur sind noch aus Csabdi" und Svodin erwähnt: „Typische kugelige durchbohrte Gegenstände aus weichem kreidenartigem, im Wasser lösbarem Material wurden in beiden extrem reichen Männergräbern 130 und 132/80 und im durchschnittlich ausgestatteten Männergrab 169/81 gefunden". Lengyelzeitliche Keulenköpfe wurden u. a. auch in St. Pölten-Galgenleithen geborgen. 101 Die meisten der Artefakte der Lengyel-Kultur vertreten den Typ 5/4 von M. Salas. 102 Eine grundliegende Analyse der europäischen Keulen ist aus der Studie von G. Fock bekannt. 103 Danach befaßte sich niemand mit diesen Fragen, „die Keulen werden lediglich Erwähnungen im Rahmen über Kulturen oder Bereiche gewidmet, in den Keulenköpfe vorkommen. Der Zeitraum ihrer größten Verbreitung in Mitteleuropa wird allgemein ins Äneolithikum verlegt". 104 K. Horedt behandelte in erster Linie die südosteuropäischen Exemplare, im Mittelpunkt seiner Untersuchungen stehen die transsylvanischen und die umliegenden Funde. Er stellte fest, daß die Typen von Keulen in Asien und Europe meistens übereinstimmende Formen aufweisen. 105 Die äneolithischen Keulen betrachtete zuletz M. Beková-Berounska eingehender. 106 Ihre Thesen basieren auf einer früheren Arbeit, in der sie insgesamt 196 Exemplare mitgeteilt hatte: 107 42 darunter stammen aus Bestattungen und 35 weitere aus Siedlungen. Die ältesten europäischen Keulenköpfe sind aus Süd- und Südosteuropa, aus verschiedenen Kulturen des Balkan und des Karpatenbeckens bekannt. Aus dem Banat, der Bükker-, Theiß-, Butmir-, Vinca-Tordos-, Lengyel-und Tiszapolgár- bzw. Bodrogkeresztúr- und Gumelnita-Kulturen stellte sie etwa 50 Exemplare vor. 108 Die mögliche Funktion dieser Gegenstände wurde schon mehrmals ausführlich behandelt: „Verhältnismäßig einheitlich sind auch die derzeitigen Ansichten über die Interpretation der Keulenköpfe. Es wird angenommen, daß die Steinkugel auf einen Holzstiel aufgesetzt wurde ... und vor allem zum Kampf oder als Attribut des Kriegers, des Häuptlings, verwendete Keulenform darstellte." 109 Die 9, mit geschliffener Steinkeule versehenen Bestattungen vertreten bloß 1,3 % aller Bestattungen der Lengyel-Friedhöfe Südtransdanubiens. Der Anteil der Keulenköpfe beträgt unter allen Gerätschaften nicht mehr als 1,04 % bzw. unter den geschliffenen Steingeräten 3,6 %.Die außerordentlich kleine Zahl der mit Keulen ausgestatteten Gräber darf wahrscheinlich die große Bedeutung dieses Gegenständes zeigen. Eine, aus kreideartigem Material hergestellte Keule wurde dem Inf ans I Kind im Grab 16 von Villánykövesd 99 ANTONI 1982, 14., Abb. 7. 100 NÉMÉMEJCOVÁ-PAVÚKOVÁ 1986, 148. 101 NEUGEBAUER-MARESCH 1978, 53., Taf. 3.1. 102 SALAS 1984, 73., Obr. 1. 103 FOCK 1937. 104 BEKOVÁ-BEROUNSKA 1989, 59. 105 HOREDT 1940. 106 BEKOVÁ-BEROUNSKA 1989. 107 BEROUNSKA 1987. 108 Ebenda, 219. Ebenda, 59. 34