Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 21. (Szekszárd, 1999)

Zalai Gaál István: A lengyeli kultúra sírjai Pári–Altackerben (Torma István ásatása 1968-ban)

István Zalai-Gaál Die Gräber der Lengyel-Kultur in Pari-Altacker, SO-Transdanubien. (Die Ausgrabung von István Torma im Jahre 1968) Auf dem Fundort von Pári-Altacker - wo während der früheren Geländebegehungen Funde mehrerer prähistorischen Kulturen (Linienbandkeramik, Boleráz-Gruppe, Kisapostag-Kultur und transdanubische inkrustierte Keramik) gefunden wurden,^ legte István Torma auch acht Bestattungen der spätneolithisch-frühkupferzeitlichen Lengyel-Kultur frei. In dieser Arbeit werden diese Bestattungsobjekte und die Grabfunde vorgelegt und die relativchronologischen Fragen der lengyelzeitlichen Entwicklung im südöstlichen Transdanubien anhand der neueren Funde ausführlich analysiert. Funde und Fundumstände Die in Pari freigelegten Bestattungen der Lengyel-Kultur kamen aus verschiedenen Grabungsarealen ans Tageslicht, sie bildeten also keine zusammenhängende Gräberansammlung. Nur die Gräber 8 und 9 lagen nahe beieinander. In den bekannten Fällen (Gräber 5, 6, 8 und 9) war die Form der Grabgruben rechteckig mit abgerundeten Ecken. Die Gräber 2 und 3 waren zerstört. Im Fall des Grabes 6 kann man mit Leichenverstümmelung rechnen. Im anthropologischen Fundmaterial stellte I. Kiszely die Knochenreste von drei Kindern (Gräber 2, 7, 9), einer erwachsenen Frau (Grab 8) bzw. eines adulten Mannes (Grab 5) und eines Erwachsenen unbekannten Gesclechts (Grab 6) fest. Grabritus und Bestattungssitten Fünf Skelette (Gräber 3, 5, 6, 8, 9) lagen auf ihrer rechten, zwei weitere (Gräber 4, 7) auf ihrer linken Seite gehockt. Bei drei Bestattungen kann man (Gräber 3, 5, 6) die W-O-Orientierung, bei zwei anderen Skeletten (Gräber 8, 9) die SW­NO-Richtung konstatieren. Die Bestattungen 4 und 7 waren in O-W-Richtung orientiert. Die W-O-Orientation (mit den Abweichungen davon) kann hier also als Hauptorientation der Toten betrachtet werden. Die Blickrichtung konnte in 7 Fällen festgestellt werden: Es handelt sich um südöstliche (Gräber 2 und 9), südliche (Gräber 3, 4, 6, 8) und nordwestliche (Grab 5) Blickrichtungen. Die Körperlage der Skelette haben wir im Verhältnis der Orientierung und der Seitenlage bestimmt. Die mit der W-O­Richtung (mit den Abweichungen) vergesellschaftete rechte Seitenlage der Toten ist für 5 Bestattungen (3, 5, 6, 8, 9) kennzeichnend, die O-W-Richtung steht dagegen mit der linken Seitenlage in Beziehung (Gräber 4 und 7). Die Körperlage, wie auch die Orientierung und Seitenlage der Skelette ist auch in Pari von Lebensalter und Geschlecht der Skelette vollkommen unabhängig. Beigaben- und Trachtsitten In vier Bestattungen kamen - außer der menschlichen Knochenreste - keine andere Funde ans Tageslicht: In diesen Gräbern wurden Kinder hingelegt. In vier weiteren Bestattungen (2, 5, 6, 8) fand man Keramikgefäße, in denen Speise­und Getränkebeigaben beigegeben worden sind. Im Männergrab 6 wurden 6, im Kindergrab 2 fünf Gefäße entdeckt. In größter Zahl sind die verschiedenen Typen von Bechern vorhanden. Die vier Fußgefäße kamen aus 3 Gräbern zum Vorschein. Die anderen keramischen Gattungen werden je eins Exemplar vertreten. Das Männergrab 6 zeichnet sich nicht nur mit der großen Zahl der Keramikgefäße, sondern auch mit der reicheren Zusammensetzung der verschiedenen keramischen Gattungen von den anderen Bestattungen aus. Schmuckfunde (zwei Spondylusperlen und ein durchlochter Tierzahn als Bestandteile einer Halskette bzw. das Bruchstück eines Knochenringes) sind nur im Kindergrab 2 vorhanden. Das Bruchstuck eines geschliffenen Steinbeiles wurde aus dem Männergrab 6 erwähnt. 25

Next

/
Thumbnails
Contents