Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 21. (Szekszárd, 1999)
Zalai Gaál István: A lengyeli kultúra sírjai Pári–Altackerben (Torma István ásatása 1968-ban)
Bezüglich der lengyelzeitlichen Bestattungssitten von Pári-Altacker ist also festzustellen, daß das Männergrab 6 so mit der großen Zahl wie auch mit der reichen Zusammensetzung der Keramikgefäße, aber auch mit seinem Steinbeil sich von den anderen Bestattungen deutlich auszeichnet. Die große Zahl und die reiche Zusammensetzung der keramischen Beigaben bzw. die Schmuckfunde sind auch für das Kindergrab 2 charakteristisch. Die Grabkeramik Im keramischen Fundmaterial sind die folgenden keramischen Gattungen vorhanden 27 : Fußgefäße (Gattung la), Becher (Gattung lb), Näpfe (Gattung lc), Krug (Gattung ld) und als neue Form in SO-Transdanubien das faßförmige Gefäß (Gattung le) unter den Hochgefäßen (Klasse 1); Schüssel (Gattung 2b) unter den Breitgefäßen (Klasse 2). Erwähnenswert ist der „sackförmige Napf 6.3 (Abb. 7. 3), der keine näheren Analogien im südosttransdanubieschen Fundmaterial der Lengyel-Kultur hat. Die zweite Keramik, die im behandelten Gebiet ohne Parallele steht, ist das erwähnte „faßförmige Gefäß": Auf seinem konischen Unterteil steht ein konischer Oberteil mit abgerundeter Bauchpartie und kurzem, zylindrischem Hals bzw. mit zwei vertikal aufgesetzten, horizontal durchbohrten Buckelgriffen (Abb. 10). Für die Keramikgefäße von Pári-Altacker ist die glänzende, schwarze und feine Oberfläche und die sehr dünne Gefäßwand charakteristisch. Spuren von roter Gefäßbemalung konnte man bei sechs Gefäßen feststellen (2.2, 2.4, 2.5, T.3, T.4, T.5). Eingeritzte Verzierung mit roter Farbe kombiniert ist an der Wand des Bechers 2.2 zu sehen. Die plastischen Verzierungen werden durch verschiedene Buckel vertreten. Darunter sind flache, horizontale Buckel (Abb. 4.3)), kleine kugelige Warzen (Abb. 6. 3) und doppelte runde Buckel (Abb. 6.2) zu finden. An der Wand des Fußgefäßes 6.1 stehen vier sich verjüngende Buckel gegeneinanderliegend (Abb. 7. 2), bist die ovale Schüssel 6.2 mit einem schief aufgesetzten flachen Ansatz versehen wurde (Abb. 7.1). Die chronologische Stellung der Gräber von Pári-Altacker Die Parallelen der Grabkeramik von Pari sind - abgesehen von einigen Ausnahmen - auch auf den anderen lengyelzeitlichen Gräberfeldern - und Gruppen des SO-Transdanubien bekannt. Die Mehrzahl der mit keramischen Beigaben versehenen Bestattungen kann mit denen des in Mórágy und in Zengővárkony festgestellten „Kupferhorizontes" für gleichzeitig angesehen werdeen. Die chronologische Entwicklung der Lengyel-Kultur kann man im südöstlichen Transdanubiens anhand der vorherigen Analyse der Grabkeramik aus Zengővárkony, Mórágy und Pari gut rekonstruieren. Die Grundlage dafür stellt das für Transdanubien festgestellte „traditionelle" Chronologiesystem der Lengyel-Kultur (Stufen I, II und III) dar. Die Parallelisierung der Stufen, Phasen und Perioden zwischen den einzelnen Verbreitungsgebieten der Lengyel-Kultur ist nicht nur wegen der Verschiedenartigkeit der terminologischen und chronologischen Systeme problemetisch. Im südöstlichen Bereich der Lengyel-Kultur ist die chronologische Entwicklung in erster Linie auf Grund von geschlossenen Fundobjekten (Gräbern) zu studieren, in den westlichen Verbreitungsgebieten der Lengyel-Kultur handelts es sich dagegen um Funde, die aus Siedlungsgruben oder Grabungsschichten hervorkamen. Während der chronologischen Parallelisierung muß außerdem auch mit zeitlichen Verschiebungen zwischen den Verbreitungsgebieten der behandelten Kultur gerechnet werden. Die bekannte früheste Entwicklungszeit der Lengyel-Kultur in SO-Transdanubien kann man anhand der mit eingeritzter Keramik versehenen Bestattungen von Zengővárkony, Tevel und Pari charakterisieren: Die eingeritzte Verzierung ist in diesen Fällen mit frühen, „archäischen" keramischen Formen vergesellschaftet. Diese Zeitperiode kann innerhalb des Frühabschnittes der Lengyel-Kultur als Periode Lengyel la genannt werden. Sie ist mit der Übergangszeit zwischen Protolengyel und Lengyel I in der SW-Slowakei bzw. mit den niederösterreichischen Funden von Langenzersdorf zeitlich parallel. Auf diese Entwicklung folgte die Periode Lengyel Ib ohne Bruch, die am besten durch die Gefäße aus der Gräbergruppe-B 2 von Mórágy bzw. mehreren Gräberansammlungen von Zengővárkony repräsentiert werden kann. Die eingeritzte keramische Verzierung fehlt schon, kennzeichnend ist die rote und gelbe Gefäßbemalung bzw. die keramischen Formen frühen Charakters. Diese Periode ist mit dem Übergang zwischen Lengyel I und Lengyel II (Santovka) in der SW-Slowakei zeitgleich. 26