Vadas Ferenc (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 13. (Szekszárd, 1993)

István Zalai-Gaál: Ein Bothros und die neolithische anthropomorphe Idolplastik von Mórágy–Tűzkődomb

Aus der Hinsicht der möglichen Parallelen der Lengyeler-Idolplastik stellen die Arbeiten von O. Höckmann über die neolitischen Figuren Mittel- und Südosteuropas, bzw. Anatoliens dar. 13 Die neuste und modernste analytische Bearbeitung der neolithischen und äneolithischen Tonplastiken aus Mittel- und Südosteuropa, bzw. Anatolien wurde von E. Bánffy durchgeführt. 14 Auch sie stellte fest, daß die Idolen früher meistens ohne Berücksichtigung auf die Fundumstände behandelt wurden. 15 Aus diesem Grund stellte sie die größte Aufmerksamkeit den Fundumständen unter und deshalb hat sie sich mit der typologischen Analyse der im Katalog aufgenomme­nen 426 Figuren nicht befaßt. 16 Sie ist der Meinung, daß „für eine solche Untersuchung nur Idole geeignet sind, deren Fundumstände von den Ausgräbern genau beobachtet wurden". Für eine weitgehende komplexe Analyse kann man selbstverständlich nur solche Funde und Befunde in Betracht nehmen. Es soll aber bemerkt werden, daß der erste Schritt bei einer Analyse in diesem Thema immer den Aufbau eines objektiven typologischen Systems sein sollte, mit dessen Hilfe die chronologische Stellung der besprochenen Funde und Befunde festges­tellt werden kann. Wenn die weitere Analyse auf falschem chronologischem Basis liegt, kann man leicht zu falschen Folgerungen kommen. „Die erste Aufgabe ist es, die Typen zu bestimmen und in ihren ursprünglichen, prähistorischen Zusam­menhang zu stellen". 18 Wenn man diese Tatsache in Betracht nimmt, dann es stehen uns also als einzige eindeutig zeitgebundene, voneinander unabhängige Quellen: 1. Die Typen und 2. ihr Zusammentreffen im geschlossenen Fund zur Verfügung". 19 2. DIE FUNDE UND BEFUNDE DER LENGYEL-KULTUR VON MÓRÁGY-TŰZKŐDOMB 2.1. Beschreibung der Funde: Im Laufe der Ausgrabungen der lengyelzeitlichen Fundstelle von Mórágy­Tűzkődomb 1978-1989 wurden außer der Gräbergruppen und einigen Siedlungs­objekten (Gruben, Öfen) auch verschiedene Opfergruben in großer Zahl ent­deckt. Im bisherigen wurden mehrere Gruppen der hier beobachteten „kulti­schen" Erscheinungen untersucht und mitgeteilt. So betrachteten wir außer der Schädelbestattungen 20 und Gefäßbestattungen 21 von Kleinkindern auch die Hun­debestattungen und diejenigen Kultgruben, die ganze Hundeskelette oder Hun­deschädel, bzw. Teile 22 davon enthielten. Die Reihe dieser auswertenden Publika­tionen wird jetzt mit der Betrachtung über eine neuere Kultgrube, bzw. die Mórágyer Idolplastik fortgesetzt. Der Ausgangspunkt der Arbeit basiert sich auf der Kultgrube, die im Areal B/II gefunden wurde und in dem unter anderem auch ein weibliches Idol zum Vorschein kam. 2.1.1. Kultgrube B/II/ 3: Die runde Grube mit einem Durchmesser von 110 cm kam in einer Tiefe von 255 cm in der Humusschicht hervor, die Grube tiefte sich in eine Tiefe von 32 cm in den gelben Löß. Der Boden des Objektes wurde nicht regelmäßig ausgearbeitet, Reste oder Spuren einer Schichtung wurden nicht beobachtet. Alle Funde befanden sich auf dem Boden der Grube (Abb. 1-2). a. In der rechten Hälfte der Grube lag eine aus grobem und körnigen Ton hergestellte dickwandige ovale Schüssel braungrauer Farbe. Zwei große Handha­4

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