Vadas Ferenc (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 14. (Szekszárd, 1988)
96 Tätigkeit der Pfarrer Joseph Gruber (1772-1802) und László Füleki (1802-1841) umfasste fast sieben Jahrzehnte. In der Zeit von Gruber gehörten zum Szakadáter Pfarrbezirk mehrere umliegende Dörfer, überwiegend mit protestantischer Mehrheit: Diósberény, Kalaznó, Udvari und Szárazd. Der Pfarrer führte nicht nur über die Katholiken, sondern auch über die Protestanten die Aufsicht. Ein Patent von Joseph IL gewährte den Protestanten die religiöse Gleichberechtigung, somit fiel die Obrigkeit der katholischen Kirche weg. Um die Jahrhundertwende bekam Diósberény einen eigenen Pfarrer, wodurch nicht nur die Komptenz, sondern auch das Einkommen des Szakadáter Pfarrers zusammenschrumpfte. Trotzdem Hess der neue Pfarrer Füleki 1803 ein neues Pfarrhaus bauen. 1815 wurde die Kirche renoviert, der Turm wurde mit Blech bedeckt. Von den Schullehrern kennen wir nur einige Namen. 1771 unterrichtete Johann Schmidt 40 Schüler, 1777 waren es unter Johann Kaiser schon 70 Schüler. 1846 besuchten 66 Jungen und 56 Mädchen die Schule. Der Lehrer war damals Andreas Konner. 1848 bekam er einen Gehilfen, Johann Burger. Im Reformzeitalter entfaltete sich das nationale Bewusstsein der Ungarn. Ihr Ziel, die Herausbildung einer einheitlichen ungarischen Nation, wollten sie durch gewaltsame Magyarisierung der Nationalitäten erreichen. Das Tolnaer Komitat wollte den Schwaben die ungarische Sprache als Unterrichts - und Amtssprache und die ungarische Tracht aufzwingen. Ihre Strebungen hatten keinen nennenswerten Erfolg gehabt, andererseits riefen sie keine feindlichen Gefühle der Deutschen der Ungarn gegenüber hervor. Diese Tatsache bestimmte das Verhältnis der Schwaben zur ungarischen Revolution und zum Freiheitskampf im Jahre 1848-1849. 1848 bedeutete auch in der Geschichte der Gemeinde einen Wendepunkt. Aus den Frohnbauern wurden freie Bauern. Die letzten Herrschatten waren die Apponyis, die um 1770 das ganze Hőgyészer Herrschaftsgut von der Familie Mercy gekauft haben. In vielen Dörfern des Komitats kam es während der Revolution zu Aufständen. Doch die frommen Leute von Szakadat empörten sich nicht, sie nahmen die Geschehnisse gelassen zur Kenntnis. Während des Freiheitskampfes im Jahre 1848-1849 rückten 13 Szakadáter in die ungarische Armee ein. Ein Teil von ihnen waren Freiwillige, die anderen bekamen 200-500 Ft Entgeltung. Die Eingerückten stammten ausnahmslos aus armen Kleinhäusler - bzw. Handwerkerfamilien. Nach der Niederlage des Freiheitskampfes gerieten 10 von ihnen in österreichische Gefangenschaft. Zur endgültigen Regelung der aufgehobenen feudalen Verhältnisse kam es erst im Jahre 1853. Szakadat musste seine Freiheit teuer bezahlen. Sie verloren die Hälfte der Hutweide, verzichteten auf den ganzen Wald. Auch einen Teil des Ackers mussten sie mit Geld auslösen. Doch die Befreiung der Bauern förderte die Entwicklung der Landwirtschaft. Im Ackerbau trieben sie das Dreijahrsystem. Im ersten Jahr bauten sie Weizen oder Roggen, im zweiten Jahr Mais, Kartoffeln, Hafer, im Dritten Gerste, Wicken und Tabak an. Der Futterpflanzenanbau ermöglichte die Erweiterung der Tierzucht. 1854 gab es 309 Rinder, 132 Pferde, 498 Schafe, 153 Schweine im Dorfe. Das machte 482