Vadas Ferenc (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 13. (Szekszárd, 1986)

Harald Hauptmann: Probleme des Chalkolithikums in Griechenland

des Frühneolithikums mit den Stufen Frühkeramikum oder Achillleon und Pro­tosesklo, gefolgt von den mittelneolithischen Stufen Vorsesklo bzw. Magulitza und Sesldo mit 3 Phasen und der spätneolithischen Dimini-Kultur gesichert. Die­ser Kulturablauf beruht auf einer Reihe repräsentativer Stratigraphien wie Arapi, Argissa, Otzaki und Sesklo. Für das Spätneolithikum, das mindestens 5 Phasen aufweist (HAUPTMANN 1981, Beilage 13), dürften sich aber durch die neuen von Chourmouziadis in Dimini durchgeführten Ausgrabungen vor allem für die mitt­lere und späte Dimini-Zeit noch Präzisierungen ergeben (CHOURMOUZIADIS 1979). Dem Chalkolithikum bzw. der Kupferzeit werden die im Grund seit Tsoun­tas bekannten Gruppen mit schwarzpolierter und pastos bemalter Keramik zuge­wiesen: Larisa und Rachmani, die nach der von Coleman und Renfrew gebrauch­ten Terminologie einem „Late Neolithic II" oder „Final Neolithic" zuzuweisen wären (COLEMAN 1986,8 f.; RENFREW 1972,68 ff.) Zur Stellung dieser Perio­de, vor allem der Rachmani-Kultur, haben auch die Grabungen von Theocharis beigetragen. In Pyrasos und Sesklo zeichnete sich eine Gliederung dieser Kultur in zwei oder sogar drei Phasen ab (THEOCHARIS 1959,29 ff.; WEISSHAAR 1978, 181 ff.). Ihre stratigraphische Einordnung nach dem Ende der Dimini-Kultur war durch die klare Aufeinanderfolge von Bauschichten in Rachmani, Sesklo, Dimini, Pyrasos, Hadzimissiotiki und Hagia Sophia nie in Frage gestellt, auch wenn sich zwischen beide Horizonte eine andersartige Kulturerscheinung, eben Larisa, zu schieben schien (HAUPTMANN 1981,135 ff). Nachdem die deutschen Grabun­gen in Pevkakia-Magula die Kenntnis dieser Periode auf eine neue Grundlage ge­stellt haben, ist die Frage nach dem Chalkolithikum in Griechenland neu zu über­legen (WEISSHAAR, im Druck). Bei der Formulierung der bereits von Schachermeyr als ominös bezeichneten Larisa-Kultur (SCHACHERMEYR 1976, 62 f.), war jedoch von dem Grundsatz der von H. Schliemann entwickelten stratigraphischen Methode abgewichen wor­den, daß nur in sich geschlossene Siedlungsschichten eine bestimmte Kulturphase repräsentieren können. Die im großen Profil von Otzaki beobachtete Grubenstra­tigraphie, die auch in der abschließenden Publikation Otzaki III (HAUPTMANN 1981,134, Abb. 5-6) die Bestätigung für die 1950 von Milojöic eingeführte Larisa­Stufe zu geben schien, zeigt einmal mehr, wie wenig sich Gruben, Gräben und Aufschüttungen in einer südosteuropäischen Magula, Toumba oder in einem vor­derasiatischen Teil oder Tepe eignen, um scheinbar sicher belegte Stratigraphien zu konstruieren. Dabei hätten die beiden von Aufschüttungen mit diminizeitli­chen Einschlüssen überdeckten Gruben 4 und 5 in Otzaki (HAUPTMANN 1981, 247, Abb. 6, b-c) und ein Grubenbefund in Arapi selbst (HAUPTMANN 1969, 115) den Hinweis liefern können, daß Larisa mit frühdiminizeitlicher Keramik ebenfalls nach dem Ende der Sesklo-bzw. zu Beginn der Dimini-Zeit anzusetzen sei (GRUNDMANN 1932, 109; HOLMBERG 1964, 343 f.). Außerdem ließ sich die charakteristische Larisa-Keramik mit ihren monochromen und bemalten Va­rianten von Servia im Haliakmontal über Ostthessalien bis in die Höhe von Vele­stino und Tsangli in Zentralthessalien nachweisen. Auffallenderweise fehlten aber aus dem Gebiet des Pagasitischen Golfs eindeutige Belege der Larisa-Kultur; we­der in Dimini, Sesklo, Pevkakia, noch in Pyrasos oder Phthiotisch Theben sind Beispiele dieser Gruppe bezeugt. Daher konnte tatsächlich die Frage entstehen, inwieweit Larisa überhaupt eine eigene Stufe darstellt. Der Eindruck, daß neben der lokalen Bauernkultur der Dimini-Zeit nomadisierende Gruppen bestanden, 21

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