Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 10-11. (Szekszárd, 1982)

Visy Zsolt: Neuere Militärdiplome aus Pannonien

7. Zeüe- [ABJNEPOTES 8. Zeile - [MILITAVERVJNT IN ALIS 9. Zeüe- [BJRLTTONVM 10-11. Zeüen - [CTVIVJM ROMANO I [RVM] Auf Analogie dieser waren wir berechtigt die Inschrift in folgender Form zu ergänzen: 2. Zeüe- [AVGVSTVS] 3. Zeüe- [POTESTATIS] 10. Zeüe - [CIVIVM ROMANORVMJ. Aus dieser auffaüenden Eigenartigkeit folgt aber auch noch etwas anders. Da wir mit Recht voraussetzen können, daß auch im fehlenden Teil wenigere Abkürzungen vorge­kommen sind, scheint es fast unvorsteUbar zu sein, daß auf dem Diplom die ganze Wehr­kraft von Pannónia inferior, also vermutlich 18 Auxüiare einheiten aufgezählt worden wä­ren. Viel wahrscheinlicher ist es, daß in diesem Fall nur partielle Entlassungen vorgenommen wurden, u.zw. nur in gewissen Einheiten der Provinz. Die Frage der Entstehung des Diploms haben wir früher bereits berührt. Es soll noch soviel hinzugefügt werden, daß bei Richtigkeit der Ergänzung das Dokument zwischen dem 7. März 161 und dem September 163 gesetzt werden kann, ähnlich des einen Diploms aus Raetien. 45 Das Konsulat der Mitherrscher ergibt sich eindeutig aus dieser Datierung, da Marcus Aurelius dieses Amt nur dreimal versehen hat, zum dritten Mal im Jahre 161 als er consul Ordinarius war mit Verus zusammen, der diese Würde damals zum zweiten Mal er­halten hat. Sein drittes Konsulat war im Jahre 167. Wir erwähnen noch, daß die erste impe­ratorische acclamatio beider Kaiser auf diese Zeit fällt, jedoch ist es noch wahrscheinlicher, daß diese auf dem Diplom nicht angeführt worden ist. 46 5. Alsószentiván, 27.12.159 - CIL XVI 112.(A) Adony, 27.12.159. - CIL XVI 113. (B) Die beiden Diplome wurden zu ein und demselben Zeitpunkt erlassen. An ihre Ergän­zung gingen mehrere Forscher heran, 47 da aber beide eine Ungewißheit enthalten und da wir zu unseren weiteren Untersuchungen auch die Daten dieser Diplome anwenden möch­ten, müssen wir uns mit ihnen auch an dieser Steüe befassen. Im Zusammenhang mit dem letzten, von J. Fitz stammenden Vorschlag tauchen die folgenden Probleme auf: die ala Ipraetor, c. R. scheint kurz, die ala IBrit. c. R. selbst in die­ser Form für lang zu sein; die Aufzählung der cohortes stimmen auf den beiden Diplomen beweisbar in einem Faüe nicht überein, da am Anfang der 9. Zeüe auf dem A-Diplom nur BREVC in Betracht kommen kann, die der vorausgesetzten Reihenfolge nach kommende Truppe ILVSITMlt hingegen schon auf die zweite Hälfte der Zeüe. Auf diese Weise bleibt zwischen den Namen der beiden Truppen eine so große Lücke, die unvorsteUbar ist, es mußte also zwischen den beiden Einheiten eine dritte Truppe gestanden haben. /. Fitz hat festgestellt, daß die topografische Aufzählung der cohortes bei Alisca beginnt, 48 die davon nörderlich stationierenden stehen am Ende der Aufzälung und er versuchte bei der Ergän­zung der alae dieses Prinzip anzuwenden. Es liegt aber auf der Hand, daß selbst die so be­stimmten 5 alae nicht in topographischer Reihe sind, was sich nicht unbedingt damit erklä­ren läßt, daß sich der Graveur geirrt hätte. 49 Im späteren weisen wir nach, daß im Faüe der alae das topographische Prinzip viel weniger zur Geltung gekommen ist, als bei den cohor­45 Roxan No. 61. 46 S. Anm. 41. 47 Ritterling, E., Pannónia inferior helytartói (legati pro praetore) Trajanustól kezdve (Die Statthalter [legati pro praetore] von Traia­nus an). ArchÉrt. 41 (1927) 65; Nesselhauf, H., CIL XVI 112; Nagy (1956) 64; Fitz (1959) 426. 48 Fitz (1959) 425. 49 Ebd. 71

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