Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 10-11. (Szekszárd, 1982)
Visy Zsolt: Neuere Militärdiplome aus Pannonien
geliefert hat. 9 Die darauffolgende Lokalbesichtigung hat die weiteren, stark durchbrannten Fragmente des Diploms zur Folge gehabt. Aus den Oberflächenspuren konnte auch festgestellt werden, daß das Diplom zwischen den Ruinen eines abgebrannten Hauses gelegen ist. Zur Erschließung der einzelnen Teile des von der nordwestlichen Ecke des castellum etwa 40 m weit gelegenen Hauses ist es im Auftrag des Béri Balogh Ádám-Museums von Szekszárd im Herbst desselben Jahres gekommen. 10 Im Laufe der Ausgrabung wurde das B-Diplom vorgefunden, das gleichfalls Brandschäden erlitten hat, jedoch abgesehen davon völlig intakt war. In der Nähe des Fundortes fand 1972 eine neuere Ausgrabung statt, wobei auch das castellum von Lussonium lokalisiert werden konnte. 11 Der im Herbst 1969 durchgeführten Ausgrabung nach war der Raum des Gebäudes, in welchem sich die Diplome befanden, mit gestampftem Fußboden versehen. Die Erschließung erfolgte an einer kleinen Fläche, jedoch konnte auch auf diese Weise festgestellt werden, daß dieser Raum als Depot oder Werkstätte gedient hat. Hier sind mehrere Kilogramm Eisenreste, zum größten Teil Fragmente von Konstruktionselementen sowie ein zusammenstellbares, graues Vorratsgefäß zum Vorschein gekommen. Das Gebäude war aufgrund der zutage geförderten Funde in der ersten Hälfte des 3. Jhs in Gebrauch, seine Zerstörung kann auf den Ausgang der Jahre 250 gesetzt werden. A-Diplom, 8. Februar 157 Das sehr fragmentarische, in schwachem Erhaltungszustand zum Vorschein gekommene Diplom konnte mit einer sehr minuziösen Arbeit in einen solchen Zustand gesetzt werden, daß der Text trotz der kleineren oder größeren Mangelhaftigkeiten völlig lesbar bzw. rekonstruierbar wurde. 12 Die Originalgröße der aus zahlreichen Stücken zusammengefügten Platten konnte infolge der Mangelhaftigkeiten und der Deformation schwer festgestellt werden. Die Maße der I. Platte: 128x96 mm, ihre Dicke 0,7-0,9 mm, ihr Gewicht mit der Ergänzung gemeinsam gemessen 48,2 g. Die Maße der IL Platte: 130x95 mm, ihre Dicke 0,6-0,7 mm, ihr Gewicht mit der Ergänzung zusammen 33,5 g. (Abb. 4-13). Der Text des Diploms ist wie folgt: Außenseite der I. Platte Imp(erator) Caes(ar) diui Hadrianif(ilius) dfiui TraianiJ I Parthic(i) nep(os) diuiNeruae [pronep(os)] I T(itus) Aelius Hadrianus Antonifnus Aug(ustus) Pi] I uspont(ifex) max(imus) tr(ibunicia) pot(estate) XIX imp(erator) [IIco(n)s(ul)IIIIp(ater) p(atriae)]/ 6 equitibus etpeditibus qui mfil(itauerunt) in alis V] I quae appellant[ur 111 1 Thr(acum) uet(erana) sag(ittariorum) et 121 1 c(iuium) R(omanorum)] I et 13/ 1 praetor(ia) c(iuium) R(omanorum) et 141 1 Fl(auia) Aug(usta) [Brit(annica) (milliaria)] I et 151 IAug(usta) Itur(aeor)um et coh(ortibus) XIII 111 I Alfp(inorum) eq(uitata)] I et 121 IIIBatauor(um) et 131 1 Thr(acum) Germ(anica) et 14/1 [Alp(inorum) ped(itata) I 10 et] 15/ 1 Noric(orum) et 161' III Lusit(anorum) et l7IIIAst(urum) et [Call(aecorum) I et] ISI VII Breuc(orum) et 191 1 Lusit(anorum) et 110/ II Aug(usta) Th[rac(um) I et IUI I] Montan(orum) et 1121 1 Camp(anorum) uol(untariorum) et 1131 1 Thr(acum) c(iuium) R(omanorum) I [et sjunt in Pannónia inferior(e) sub I [Ialjlio Basso leg(ato) quinq(ue) et uiginti I 15 [itejm classic(is) sex et uigint(i) stipend(iis) I [ejmerit(is) dimis[s(is)J honest(a) missio[ne I qjuorum nomin(a) [su]bscrip[t(a) sujnt l[ci]uitatem Roma[nam] q[ui eojrum I [njon haber(ent) de[dit et conub(ium) c]um u[xo l 20 r]ibus quas t[unc habuiss(ent) 9 Z. Lévay müssen wir auch an dieser Stelle unseren Dank aussprechen, da er mit seinen regelmäßigen und fachgemäßen Geländebegehungen sowie durch Verrichtung geodesischer Arbeiten unsere Wissenschaft mit sehr vielen wertfollen Funden und Daten selbstlos bereichert hat. 10 Visy, Zs., ArchÉrt. 97 (1970) 309; kurzer Vorbericht von ihm, Élet és Tudomány (1970) 1309; Roxan 118. 11 Visy, Zs., ArchÉrt. 100 (1973) 264; Visy, Zs., Lussonium. RLU 109. 12 Wir sind Katalin V. Gémes und Frau Nies Dank schuldig, die die Restaurierung und Ergänzung der Diplome mit sehr mühsamer Arbeit ausgeführt haben. 61