Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 10-11. (Szekszárd, 1982)
Visy Zsolt: Neuere Militärdiplome aus Pannonien
Das Diplom mit seinem stark mangelhaften Text enthält nur leider die weniger wichtigen Einzelheiten (Abb. 1-2). Seine Ergänzung ist aufgrund des Diploms von Felsőnána (CIL XVI 42) möglich, mit dessen entsprechenden Teilen das neue Stück eine völlige Übereinstimmung zeigt, weshalb wir auch bei seiner Datierung davon ausgehen müssen. Der ergänzte Text des Diploms von Intercisa ist wie folgt: II. Innenseite: [...IJmp(eratore) Caefs(are) Traiano Aug(usto) Ger(manico) 11]/ Sex(to) [lulio Frontino II co(n)s(ulibus) I co]hor[tis...cui praest]/ Cn(aeus)[...]P dimis/so honesta missione]/ C[...]l et II. Außenseite: C(ai) Iunfi(i) Primi]/ T(iti) Flfaui(i) Secundi] I Sex(ti)Cafesoni(i) Callisti] I [T(iti)] Flafui(i) Abascanti P Q(uinti) Pompei Homeri / L(uicii) Valerii Basteraae / L(ucii) Pulli Epaphroditi/ Das Diplom kann aufgrund der mangelhaft erhalten gebliebenen, jedoch mit Sicherheit ergänzbaren Namen der Konsuln auf das Jahr 98 datiert werden und als solches ist es auch wahrscheinlich, daß es mit dem Diplom von Felsőnána gleichzeitig erlassen worden ist. Unsere Feststellung wird auch von der Tatsache unterstützt, daß nicht nur die Namen der Zeugen, sondern auch ihre Reihenfolge übereinstimmt, soweit sich dies verfolgen läßt. In viel schwieriger Lage sind wir betreffs des Namens und der Truppeneinheit des Diplombesitzers. Aus dem Truppennamen sind allein die Buchstabengruppe fcojhorftis], aus dem Namen des Truppenkommandanten das praenomen, aus dem des entlassenen Veteranen nur ein C-Buchstabe, eventuell die Buchstabengruppe Civ erhalten geblieben. Außerdem ist uns noch bakannt, daß auch die Ehefrau und vielleicht die Kinder genannt wurden. Die nähere Bestimmung der Truppe des Veteranen ist darüber hinaus, daß dies eine cohors war, nicht möglich. Auf dem Diplom von Felsőnána kommen fünf Einheiten der Fußtruppen vor, 5 jedoch ließ sich ihr Standort bisher noch nicht bestimmen. Darüber hinaus kann auch das für sicher angenommen werden, daß in Pannonién zu dieser Zeit viel mehr auxilia stationiert waren 6 , also im Jahre 98 waren nur partielle Entlassungen. So wissen wir auch das nicht, ob auf den zweifelsohne zur gleichen Zeit erlassenen zwei Diplomen dieselben oder aber verschiedene Truppennamen gestanden haben. Das Palisadenlager von Intercisa wurde dem Stand der gegenwärtigen Forschung nach von der ala I Augusta Ituraeorum zur Zeit des Kaisers Domitianus errichtet. 7 Dieses Lager ist für eine cohors quingenaria groß, es kann nur eine milliaria in Betracht kommen. Es scheint jedoch, daß im Jahre 98 in diesem Lager noch die gründende ala stationiert hat. Dementgegen kann auch eine gleichzeitige co/zo/s-Stationierung nicht ausgeschlossen werden, da anläßlich der Erschließung des Südlichen Gräberfeldes ein Abschnitt der zum Palisadenlager gehörenden fossa zum Vorschein gekommen ist. 8 2. Lussonium (Dunakömlöd), 8. Februar 157. Die Diplome von Dunakömlöd sind durch einen glücklichen Zufall ans Tageslicht gekommen. Einige Fragmente des A-Diploms dürften im Frühjahr 1969 ausgepflügt worden sein, die dann nicht lange nachher Z. Lévay vorgefunden und in das Intercisa-Museum einCIL XVI 42; I Batauorum °°, p.f,, II Batauorum °°, I Lusitanorum, I Montanorum c.R., I Augusta Ituraeorum. 6 vgl. CIL XVI 30, 31 47. 7 Fitz (1972) 41 setzt dieses Geschehnis auf die Jahre um 72, auf die Zeit des Sarmatenkrieges. Die Gründung der Befestigung dürfte jedoch auch einige Jahre früher, im Zusammenhang mit den Kriegen der Jahre 82 oder 84/85 erfolgt sein, vgl. Visy, Zs., Der Beginn der Donaukriege des Domitian. AArchHung. 30 (1978) 37; Visy, Zs., Mikor alapították Intercisát? (Wann wurde Intercisa gegründet?) Dunaújvárosi Hírlap 1977.8.19. 8 Vágó, E., ArchÉrt. 91 (1964) 255; Vágó (1969) 166; Vágó (1971) 112; Mócsy, A., Pannónia Forschung 1964-1968. AArchHung. 21 (1969) 354. 60