G. Vámos Mária – Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 4-5. (Szekszárd, 1975)
B. Thomas Edit: Arius-Darstellung. Eine römerzeitliche Ziegeltzihzeichnung aus Kisdorog in Pannonien
stand sie im Dienste des arianischen Ritus und im Laufe dieser Zeit wurden an ihr bestimmt einige Umbau-- bzw. Verbesserungsarbeiten durchgeführt. In ihrem Lapidarium zeigen die architektonischen Zierelemente, Altargitter und Predellen von der Zierornamentik ähnichen Gebrauches der orthodoxen katholischen Kirchen dieses Zeitalters keine Abweichung. Das andere arianische Kirchengebäude bzw. arianische Chor, das unter Gregor d. Gr. den Namen St. Severinus erhielt, hat wahrscheinlich in der Seite des Coelius, in der Gegend der heutigen Via Merulana gestanden. In dieser Gegend befand sich auch das Zentrum der Goten in Rom. 34 Aus all diesen scheint es offenkundig zu sein, dass der Arianismus nicht viel auf Äusserlichkeiten gab, die besetzten Kirchen wurden von ihnen nicht umgeändert, denn sie sahen ihre Rolle nicht in deren Veränderung, sondern trachteten die Grundthesen des Christentums, — so über die göttliche oder menschliche Natur Christi — zu klären. In den frühen Zeiten gab es keine bedeutende Kunst von arianischem Inhalt bzw. arianischer Form. Man folgte jenen Kunstrichtungen, die auf dem Boden der Entstehung dieser Geistesrichtung entstanden oder bereits vorhanden waren. Es gibt Kunstprodukte, deren Schöpfer bzw. Besteller von arianischem Glauben waren. Im späteren verändert sich diese Lage und der arianische Charakter lässt sich an einzelnen gotischen Darstellungen erkennen. 35 Die erste Arius-Darsteilung hat der fromme Kaiser Theodosius mit spottendem und demütigendem Charakter in Konstantinopel auf den Erdboden legen lassen, die zweite wurde in der Form einer Ziegelzeichnung von arianischen Glaubensbrüdern mit verehrendem bzw. patronierendem Charakter in das Grab eines ihrer Glaubensgenossen in Kisdorog in Pannonién untergebracht. Die schematisierende Zeichnungsmanier, die fast kindische Zeichnungsart des Gesichtes, die naive Reinheit des Ganzen schliesst die Möglichkeit aus, dass die in den Ziegel geritzte Abbildung de Arius eine Spottzeichnung wäre. Die Primitivität erweckt sowohl im Forscher, als auch im Betrachter im Zusammenhang mit den Ziegelzeichnungen oft den Gedanken der Möglichkeit einer Spottzeichnung. Wenn wir aber uns auf eine so grosse Sammlung stützen können, wie das Material unserer sich mit den pannonischen Ziegelritzungen christlichen Inhaltes befassenden Monographie, so können wir die Möglichkeit einer Spottzeichnung ausschliessen. Analysieren wir die dargestellte, stilisierte Gestalt, so ist ausser der adorierenden Stellung mit ausgestreckten Armen die „Körperlosigkeit" und abstrahiertheit das erste, was uns auffält. Die grob hingeworfenen, flachen Lösungen und die Frontalität, die sich in der spätrömischen altchristlichen Kunst und Darstellungsweise zeigt, ist — wie man dies in grosser Allgemeinheit zu charakterisieren pflegt — keine Erfindung der konstantinischen Periode und altchristlichen Kunst, sondern hat sich auf ägyptischen Einfluss ausgebildet. Auch die Hersteller der christlichen Katakomben und Sarkophagen übernehmen diesen Stil aus Ägypten, wo wir ihn im 2.—3. Jahrhundert bereits in seiner völlig ausgebildeten Form antreffen. Der Ziegel mit der Gestalt des Arius bietet sozusagen eine Möglichkeit dazu, um mit seiner Hilfe die Herkunft dieses Typs skizzenhaft zu umreissen. — Zaki Aly 36 führt zahlreiche Grabsteine vom. 1. bis in das 4. Jahrhundert an, wo sämtliche Gestalten mit den seit mehreren Jahrhunderten traditionell üblichen hochgehobenen Händen das Vorhaben der Adoration andeuten. Diese 90