G. Vámos Mária – Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 4-5. (Szekszárd, 1975)

B. Thomas Edit: Arius-Darstellung. Eine römerzeitliche Ziegeltzihzeichnung aus Kisdorog in Pannonien

Abb. 6. Stelen sind ihrem Stile nach vielmehr ägyptisch, als griechisch, obwohl die auf ihnen vorkommenden Namen auf eine gemischte ethnische Zugehörigkeit verweisen. Auch aus diesem ist ersichtlich, dass die Darstellungsweise eine auf orientalischen Einfluss ausgebildete örtliche Sitte ist und nicht an die eine oder die andere ethnische Gruppe gebunden werden kann. 37 Diese Stelen haben im allgemeinen eine Höhe von 17—40 cm, — sind also ziemlich klein. Der Zie­gel von Kisdorog stimmt mit den grösseren Exemplaren dieses Typs fast auf den Zentimeter überein (42,5 cm). Auf den Grabstelen sind diese oranten Gestalten zumeist in eingeschnittenen Reliefs skizzenhaft, ohne besondere Aus­arbeitung der Einzelheiten geformt und trachten das Wesentliche auszudrücken. Es ist gewiss, dass sie im Stil der Steinreliefs und der aus Holz geschnitzten Grabtafeln erzeugt wurden. Holzplatten dürften die Gräber ursprünglich in viel grösserer Anzahl angedeutet haben, als Grabsteine, jedoch sind sie infolge ihres verderblichen Materials zugrunde gegangen. 38 Derjenige, der in den rohen Ton des Ziegels die Gestalt des Arius einge­ritzt hat, musste unbedingt die in ähnlichem Geist entstandenen ägyptischen und nordafrikanischen Darstellungen gekannt haben. Er wich nicht von der erstarrten Stilform ab, als er die Bewegung und die schemati­sche Gestalt zeichnete. Der Kopf, das Gesicht, die Hände und die Füsse zei­gen, dass er nicht individualisieren wollte. Nur der kahle Kopf kann der Fi­gur irgendwelchen individuellen Charakter verleihen. Jedoch wünschte der Schöpfer damit schon die orientalische Herkunft der dargestellten Kirchenper­91

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