Almássy Katalin – Istvánovits Eszter – Kurucz Katalin (szerk.): Das Gold von Nyíregyháza / Archäologische sammlungen in Nyíregyháza 1. (Nyíregyháza, 1997)

E. Goldfunde aus dem Zeitraum der Gáva-Kultur - Napkor-Piripuc

E. Goldfunde aus dem Zeitraum der Gáva-Kultur Die Obere Theißgegend war in der Hochphase der Spätbronzezeit (etwa 12.-11. Jh. v.Chr) Teil eines weitreichenden Kulturkreises, der sich von den Karpaten bis zum mittleren Abschnitt des Dnjestr erstreckte. In diesem riesigen Gebiet lebten verschiedene Völkergruppen, deren Keramik­und Bronzehandwerk verwandte Züge aufweist. 7 8 In unserem Gebiet siedelte sich in diesem und im folgenden Zeitraum die Gáva-Kultur an. Die Denkmäler der Kultur kommen hauptsächlichen im reichen Fundmaterial ihrer ausgedehnten, langlebigen Siedlungen bzw. in Depotfunden zum Vorschein. Wiederum wurden sehr viele und mannigfaltige Bronzegegenstände in der Erde depo­niert, was beweist, daß in dem Gebiet - auf frühere Traditionen gestützt - erneut bedeutende Werk­stätten der Metallverarbeitung tätig waren. Mitunter tauchen auch Goldgegenstände auf, wenn auch in wesentlich geringerer Zahl als im Ópályi-Zeitraum. Die enge Beziehung zwischen beiden Zeit­altern belegt der Umstand, daß man im Depotfund von Napkor die Typen der Goldgegenstände von Ópályi findet (aus Draht mit schmal auslaufenden Enden gebogene Ohr- oder Armringe mit eckigem oder rhombischem Querschnitt), während einzelne Bronzegegenstände des Fundkomp­lexes bereits eindeutig auf den späteren Zeitraum verweisen. Die besten Parallelen zu dem Ring aus Rakamaz kamen in Tiszakarád und Somotor/Szomotor ans Licht. An letztgenanntem Fundort legte man ein Dorf frei, das in die Ausgangszeit der Gáva-Periode gesetzt werden kann. Mehrere Gold­ringe wurden als Streufunde bzw. in einem der Häuser des einstigen Dorfes aufgelesen. 7 9 Ähnlich verzierte und geformte Goldannringe fand man im Komitat Hajdú-Bihar. Ihr Fundort ist unbekannt. 80 Die Forschung datiert sowohl den o.g. Goldring als auch den Depotfund von Napkor­Piripuc ans Ende der Spätbronzezeit, d.h. an den Anfang der Reineckschen Periode Hallstatt A (11. Jh. v.Chr.). 8 1 1. Napkor-Piripuc (Goldinventar 119-124) Am 27. August 1964 ging bei András Gombás - einem begeisterten Amateurarchäologen in erster Linie der Umgebung von Tiszavasvári - eine Meldung des Vorsitzenden der Kossuth LPG ein, derzufolge am Rande einer im südlichen Teil der Gemeinde befindlichen Ziegelschlägergrube Bronzegegen­stände gefunden wurden (Abb. 35). 8 2 Am Fundort eingetroffen, begannen András Gombás und Géza Csallány in dessen Umgebung zu graben, stießen aber nur auf einige Scherben des den Fund beinhaltenden Gefäßes 8 3 Die Goldgegenstände kamen erst im Zuge seiner Restaurierung zum Vorschein. 8 4 1. Offener Goldarmring (?) rhombischen Querschnitts mit übergeifenden Enden. Dm: 2,3x3,2 cm, D: 0,4 cm, Gew: 14,24 g. (Goldinventar Nr. 119 bzw. JAM 64.996.1) (Abb. 36.2) 2. Ovaler, kieseiförmiger, unversehrter Goldklumpen. Maße: 135x105x5 mm, Gew: 6,8 g. (Goldinventar Nr. 120 bzw. JAM 64.996.2) (Abb. 36.5) 7 8 KEMENCZEI 1984.92. 79 PASTOR 1958.321. ,Taf. III/2,Taf. VII.9-11.,332-333; KEMENCZEI 1984.58-59­8 0 GOLDINVENTAR Kat.l3,Taf.IV 8 1 MOZSOLICS 1985.82,158; KEMENCZEI 1984.76. 8 2 Dies ist nicht der einzige Depotfund im Gebiet von Napkor. Der andere kam beim Ludastó (Gänseteich) zum Vorschein. 8 3 JAM Ad. 92.14., KEMENCZEI 1965/66.13. 8 4 JAM Ad. 97.15. KEMENCZEI 1965/66.14. 49

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