Istvánovits Eszter: International Connections... (Jósa András Múzeum Kiadványai 47. Aszód-Nyíregyháza, 2001)
Mykolas Michelbertas: Neue Funde der norisch-pannonischen Fibeln in Litauen
Fuß blieb nur fragmentiert erhalten. Die Höhe des Fragmentes beträgt 10,5 cm. Leider kam diese Fibel im zerstörten Teil des Gräberfeldes und nicht in einem Grab zutage. Fibeln dieses Typs datiert man in die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts. 1997 war eine kräftig profilierte Bronzefibel in die archäologische Abteilung des Nationalmuseums Litauens (Vilnius) gelangt, die man etwa 1992 im Gräberfeld Barzûnai (Rayon Dilute) gefunden hatte (Abb. 2). Ihre Nadel und Nadelhalter sind abgebrochen, ihre Höhe beträgt ca. 11,5 cm. Diese Fibel wurde nicht während der archäologischen Grabungen gefunden, sondern zufällig an der Oberfläche des zerstörten Gräberfeldes entdeckt. Sie steht dem Typ 68 der Gruppe IV von Almgren sehr nahe. Fibeln des Typs A68 hat man in Litauen bislang nicht gefunden. Auch wenn manche Forscher behaupten, diese Fibeln wären im europäischen Barbaricum nach römischen Mustern hergestellt worden, ist die Wahrscheinlichkeit dessen, daß die Fibel von Barzûnai aus den römischen Provinzen an der Mitteldonau nach Litauen gelangte - vielleicht sogar aus Pannonién, wo sie sehr verbreitet waren (PATEK 1942, 92-93, 283) -, weitaus größer. Obwohl es für eine genauere Datierung der BarzûnaiFibel keine Möglichkeit gibt, ist sie wohl in das 1. Jahrhundert zu setzen. Die beiden genannten Einzelfunde stammen aus dem Gräberfeldergebiet am Unterlauf des Nemunas. Abb. 1 Die Flügelfibel aus Pailgotis