Istvánovits Eszter: International Connections... (Jósa András Múzeum Kiadványai 47. Aszód-Nyíregyháza, 2001)

Judyta Rodzinska-Nowak: Transkarpatische Kontakte der Bevölkerung der Przeworsk-Kultur in der römischen Kaiserzeit am Beispiel der Funde aus der Siedlung in Jakuszowice, Gde. Kazimierza Wielka, Woiw. Swiçtokrzyskie

zu datieren sein, wobei auch ein mögliches Fortbestehen sogar bis zum Anfang des 6. Jahrhunderts denkbar erscheint (z.B. Maria Ponsee, Grab 37) (POLLAK 1993,64; FRIESINGER­KERCHLER 1981, 257, Abb. 46: 7). Die Entdeckung ähnlicher Scherben im Bodenbereich eines Töpferofens von Jakuszowice legt eine lokale Herkunft dieser Funde nahe. Allerdings kann man nicht ausschließen, daß die Überreste der donauländischen Importstücke im zerstörten Objekt 7 aus dessen Füllung dorthin gelangten. Der behandelte Keramiksatz vertritt an der betreffenden Fundstelle wohl den spätesten chronologischen Horizont, der etwa um die Mitte des S.Jahrhunderts anzusetzen ist. Unter den zahlreichen Metallgegenständen, die in der Siedlung von Jakuszowice zum Vorschein kamen, verdienen besonders diejenigen Stücke Beachtung, welche die Kontakte der Bewohner dieser Siedlung mit dem gotischen Kulturkreis, mit der Maslome.cz- und der Marosszentanna/Sîntana de Mureç -Gruppe, belegen. Zu diesen Funden gehört unter anderem ein rhombischer Anhänger aus Bronzeblech, aufgehängt an einer doppelten Drahtschlaufe, der im Objekt 426, einer mittelalterlichen Wirtschaftsgrube, zutage kam (GODLOWSKI 1995A, 157, Abb. 7: 2) (Abb. 7: 1). Ein analoger Anhänger wurde im Grab 63 des Gräberfeldes von Maros­szentanna/Sîntana de Mureç gefunden, und ein anderes, sehr ähnliches Stück stammt aus dem Brandgräberfeld in Bratei. Die beiden Anhänger aus dem Gebiet Siebenbürgens sind in die Stufen C3-D1 zu datieren (HOREDT 1982, 101, Abb. 39: 2). Das Exemplar von Jakuszowice befand sich in der Füllung der mittelalterlichen Grube, wohl in sekundärer Lage. Ursprünglich lag es wahrscheinlich in der heute nicht mehr vor­handenen Decke der spätkaiserzeitlichen Schichten. Interessant ist auch eine aus der Kulturschicht stammende bronzeverzinnte, obersehnige Fibel mit breitem Blechbügel und symmetrisch-rhombischem, umge­schlagenem Fuß (GODLOWSKI 1991, 664, Abb. 4: 3; GODLOWSKI 1995A, 157, Abb. 6: 8) (Abb. 7: 5). Ein identisches Fibelpaar fand man im Grab 116 von Gródek am Bug, im Verbreitungsgebiet der Maslomçcz-Gruppe (KOKOWSKI 1993, 123-124, Abb. 106: e-f; KOKOWSKI 1995,55). Die größte Konzentration von Fibeln mit derartiger Konstruktion ist im Bereich der Gruppe Marosszentanna/Sîntana de Mure§ belegt, insbesondere im Gräberfeld von Fîntînele-„Rît" (KOKOWSKI 1995, 55-56). Die betreffenden Fibeln gehören allem Anschein nach in den Horizont Untersiebenbrunn, an der Grenze der Substufen Dl und D2 (KOKOWSKI 1995, 56; KOKOWSKI 1999, 313, 319, Abb. 7; TEJRAL 1988, 241). Erwähnen möchte ich desweiteren drei axtförmige Bronzeanhänger, die in der Kulturschicht von Jakuszowice zum Vorschein kamen und sonst in den Inventaren der Przeworsk-Kultur äußerst selten anzutreffen sind (GODLOWSKI 1991, 608, Abb. 5: 2-4; GoDfOWSKi 1995A, 157, Abb. 7: 3-5; KOKOWSKI 1997, 103) (Abb. 7: 2-4). Zwei Exemplare vertreten den stark an den gotischen Kulturkreis anknüpfenden Typ 2 der von A. Kokowski aufgestellten Typologie, das dritte Stück gehört dem 4. Typ dieser Klassifikation an (KOKOWSKI 1997). Die Anhänger vom Typ 2 sind frühestens in die Stufe C2 der jüngeren römischen Kaiserzeit zu datieren, und den gleichen Zeitansatz läßt auch der Typ 4 zu. Bei den beiden aus Jakuszowice belegten Exemplaren handelt es sich unbestreitbar um Halbfabrikate, was auf ihre Herstellung vor Ort hindeutet. In der Fachliteratur gibt es neuerdings eine Hypothese, wonach zwischen der Ver-

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