Istvánovits Eszter: International Connections... (Jósa András Múzeum Kiadványai 47. Aszód-Nyíregyháza, 2001)

Judyta Rodzinska-Nowak: Transkarpatische Kontakte der Bevölkerung der Przeworsk-Kultur in der römischen Kaiserzeit am Beispiel der Funde aus der Siedlung in Jakuszowice, Gde. Kazimierza Wielka, Woiw. Swiçtokrzyskie

breitung der Sitte des Tragens dieser Anhänger und der Mobilität der sarmatischen Völker eine Verbindung besteht (KOKOWSKI 1997, 101-102). Mit den Sarmaten werden auch Perlen aus roter Koralle in Zusammenhang gebracht. Diese sind unter anderem aus sarmatischen Gräbern bekannt, die neben den Gräberfeldern der Gruppe Marosszentanna/Sîntana de Mures, angelegt wurden. Allerdings kommen sie auch im Bereich der Cernjachov-Kultur und der Maslomçcz­Gruppe vor (KOKOWSKI 1995, 51-52). Aus der Siedlung von Jakuszowice liegt bislang nur eine rote Korallenperle vor, die in der Kulturschicht der jüngeren und der spätrömischen Kaiserzeit zum Vorschein kam. Zusammenfassend kann man feststellen, daß in dem aus der Siedlung der Przeworsk-Kultur in Jakuszowice stammenden Fundmaterial zahlreiche Spuren greifbar sind, welche die Kontakte der Siedlungsbewohner zu den südlich der Karpaten, an der mittleren Donau, gelegenen Gebieten bestätigen. Ausdruck dieser Kontakte sind sowohl Gegenstände, die Importstücke aus der erwähnten Zone darstellen, als auch Funde, die von der Übernahme mancher Ideen oder Verhaltensmuster Zeugnis ablegen. Dagegen ist die Form einiger Fundstücke wohl ein Ergebnis des Einwirkens inter­regionaler stilistischer Strömungen. Bei den Kontakten mit der Gruppe Marosszent­anna/Sîntana de Mureç dürfte vermutlich die Maslomçcz-Gruppe als Vermittler aufgetreten sein. Besondere Beachtung verdient im Lichte der obigen Ausführungen das im Jahre 1911 in unmittelbarer Nachbarschaft der behandelten Siedlung zufällig entdeckte, reich ausgestattete „Fürstengrab", dessen Bestandteile eindeutig auf die Beziehungen zum hunnischen Milieu des Karpatenbeckens hinweisen (ABERG 1936; WERNER 1956, 82-95; NOSEK 1959, pl. 15). Dieser Grabkomplex ist in das erste Drittel des 5. Jahrhunderts zu datieren (GODLOWSKI 1995A, 155-157). Der zum Grabinventar gehörende goldene Reflexbogen symbolisierte für die hunnischen Nomaden einen hohen Rang innerhalb der sozialen Struktur (LÁSZLÓ 1951; HARMATTA 1951; GODLOWSKI 1995A, 155, Abb. 2: 1). Das reiche Fundmaterial, das in der nahe gelegenen, in jener Zeit noch bewohnten Siedlung der Przeworsk-Kultur ans Licht kam, gestattet den Rückschluß, daß der in dem „Fürstengrab" bestattete junge Mann ein Bewohner dieser Siedlung gewesen ist (GODLOWSKI 1995A, 162). Die Siedlung selbst dürfte damals zumindest eine Zeitlang eine bedeutende Rolle im wirtschaftlichen, sozialen und wahrscheinlich auch politischen Leben der Bevölkerung gespielt haben, die am Ausgang der Antike dieses Gebiet bewohnt hat. (übersetzt von Zbigniew Pisz)

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