Istvánovits Eszter: International Connections... (Jósa András Múzeum Kiadványai 47. Aszód-Nyíregyháza, 2001)
Tadeusz Makiewicz: Verzierte Tonaltäre und Feuerstellen als Ausdruck der interkulturellen Kontakte in der Eisenzeit Europas
Die nächste Gruppe, also die in das 2,-1. Jahrhundert v. Chr. datierten Befunde, umfaßt den Altar aus der Ukraine (Solotaja Balka, er hängt anscheinend nicht mit den älteren skythischen Altären, sondern mit dem thrakischen Kulturkreis zusammen), das jüngste Exemplar aus Bulgarien, alle Befunde aus Rumänien (außer dem Exemplar von Cäscioarele), darunter auch den germanischen Befund (Lozna-Hlibicioc) von Nordmoldau, die Befunde vom Territorium Polens sowie die älteste Feuerstelle von Dänemark. Die jüngsten, in die römische Kaiserzeit datierten Befunde treten lediglich im Gebiet Dänemarks und Norddeutschlands und merkwürdigerweise ausschließlich an der Nordseeküste auf, wobei die ältesten Altäre von Nordjütland und die jüngsten aus Norddeutschland stammen. Deutlich spiegelt sich also die Verlagerung dieses interessanten Kulturphänomens vom Süden nach dem Norden wieder. Die ältesten Befunde kommen demnach in der Mittelmeerzone in weiterem Sinne, die jüngeren auf dem Territorium Daziens und Polens, die jüngsten dagegen in der germanischen Kultur auf dem Territorium Dänemarks und Deutschlands vor. Anhand der Analyse der Ornamentik, der Altarformen, der begleitenden Funde, des Situationskontextes sowie der geographisch-ethnischen Verteilung der Altäre konnte man eine Reihe von Gruppen unterscheiden, die ich mit ethnischen Namen versehen habe. Diese sind: die skythische Gruppe (das Territorium der Ukraine), die thrakischdakische Gruppe (Bulgarien, Rumänien und der jüngste Befund aus der Ukraine Solotaja Balka), ferner die keltische Gruppe aus Südfrankreich sowie die germanische Gruppe, die die Befunde vom Territorium Dänemarks und Norddeutschlands umfaßt. Außerdem sind einige Befunde aus Nordjugoslawien bekannt, so daß man eine neue, zur Zeit verhältnismäßig kleine illyrische Gruppe unterscheiden kann. Vor einigen Jahren wurde der erste Befund von Nordmoldau, aus der germanischen Kultur PoieneçtiLukashevka veröffentlicht, deren Bevölkerung zurecht mit dem germanischen Volk der Bastarnen identifiziert wird. Aufgrund des ; zahlreichen Vorkommens der Feuerböckefiguren in den Siedlungen dieser Kultur scheint es, daß hier die Entdeckung von weiteren Altären-Feuerstellen zu erwarten ist. Für diese potentielle Gruppe würde ich also den Namen „bastarnische Gruppe" vorschlagen. Eine weitere Konzentration von Befunden zeigt sich in Polen. Zu den früher entdeckten Altären, die deutlich aus den Tempelgebäuden in Janikowo und Krusza Zamkowa in Kujawien stammen, kommen einmal die Funde aus der Siedlung in Jaroslaw in Kleinpolen (KIEFERLING 1999, 233, 258-262), zum anderen die Funde aus den Forschungen J. Kostrzewski " s in Sosnowiec an der Warthe, auf dem Gebiet Großpolens, die aktuell zum Druck vorbereitet werden. Man kann also das Vorhandensein einer deutlichen Gruppe solcher Befunde in Polen postulieren. Wegen der nicht ganz eindeutigen ethnischen Situation auf dem Territorium Polens würde ich fur diese Befundgruppe ausnahmsweise den von der Kulturbezeichnung abgeleiteten Namen, nämlich die Przeworsk-Gruppe, vorschlagen. Die als skythisch bezeichnete Befundgruppe umfaßt die in das 4.-5. Jahrhundert v. Chr. datierten Befunde. Am ältesten ist der Altar von Zabotin in Form einer weiten Lehmtenne, in deren Mitte sich ein ornamentierter Ring mit dem Mäanderund Spiralenmotiv innerhalb der an den Enden zusammenlaufenden Halbkreise befand (Abb. 3: 1). Die jüngeren Befunde haben ein ähnliches Ornament (Ring mit Halbkreisen), jedoch mit ärmlicherer Verzierung oder in Form von plastischen Spiralen